Laienspielgruppe Uhlentheater begeistert Publikum mit „Männergrippe“

Das Stück „Männergrippe“ von Jennifer Hülser brachte das Uhlentheater im Bürgerhaus in Waldkappel auf die Bühne. Das bislang letzte Stück hatte die Gruppe 2019 einstudiert.
Waldkappel – Ein Zimmer, drei Türen und jede Menge los auf der Bühne. Und zwar frei nach dem Motto: „Lebst du noch oder stirbst du schon?“ Das Waldkappler Uhlentheater hatte sich das Stück „Männergrippe“ von Jennifer Hülser vorgenommen und im Bürgerhaus unter der Regie von Rainer Kullak auf die Bühne gebracht. Markus Koch spielte Alexander Humbold, der mit seinen Kumpels über das Wochenende zum Angeln gehen wollte, und Tina Kowalski-Többen, die als Anna die Hosen anhatte, wollte eigentlich ein paar Tage mit ihrer besten Freundin verbringen. Soweit der Plan. Doch dann kam natürlich alles anders, Alexander fing sich einen Schnupfen ein, ein schwerer Fall von Männergrippe, der zu Hause auf dem Sofa – mitsamt den Kumpels und viel Bier– auskuriert werden wollte.
Eigentlich immer noch kein Problem, wenn da nicht die beste Freundin Isabel (Heidi Müller) gewesen wäre, deren Tante kürzlich verstorben war, und die dem Notar (Hubert Aha), der das Erbe verwaltete, vorspielen wollte, das gesittete Vorstadthäuschen sei ihres, und sie führe hier allein ein beschauliches, braves Leben. Der Zielkonflikt war vorprogrammiert. Und als auch noch Alexanders Mutter Gertrud mit einem Topf Hühnersuppe eintraf, um den Sohn aufopferungsvoll zu pflegen, während die Mitarbeiterinnen des Bestattungsinstituts ebenfalls vor der Tür standen, brach allmählich das Chaos aus.
Markus Koch überzeugte als stoischer Fels in der Brandung, der zwar in der Mitte des ganzen Tohuwabohus stand, aber für alle Konflikte vor allem den Katalysator darstellte. Für Thomas Zschaler und Sebastian Brill war es denkbar einfach, als trottelige Kumpels die Lacher des Publikums auf ihre Seite zu ziehen. Und auch Marga Kowalski als besserwisserische Oma Gertrud hatte da leichtes Spiel. Diesen Typ Mutter/Schwiegermutter kennt man nur zu gut. Tina Kowalski-Többen musste als resolute Anna immer wieder versuchen, das Chaos mit starker Präsenz einzufangen. Situationskomik und Wortwitz zündeten.
Das Publikum war begeistert und antwortete den Darstellern mit schallendem Gelächter und Zwischenapplaus. Das Schöne am Laienspiel ist ja auch, dass die Darsteller und die Zuschauer sich gut kennen, und es dadurch noch viel lustiger wird. Seit 25 Jahren gibt es das Uhlentheater nun schon, damit waren die Aufführungen ein kleines Jubiläum. Allerdings hatte die Gruppe ihr letztes Stück 2019 einstudiert, dass das 2020 nicht mehr zur Aufführung kommen konnte. Entsprechend „hungrig“ war das Publikum nach einem Live-Auftritt der Truppe. Vier Monate probten sie zwei Mal in der Woche, um nun endlich wieder spielen zu können. Belohnt wurden sie mit drei ausverkauften Vorstellungen und stürmischem Applaus. (Kristin Weber)