E-Mobilität: Waldkappel soll Ladelücke schließen

Eine wichtige Versorgungslücke der E-Mobilität zwischen Kassel-Lohfelden und Herleshausen könnte Waldkappel schließen. Es gibt auch schon Interessenten.
Waldkappel – Eine wichtige Versorgungslücke zwischen Kassel-Lohfelden und Herleshausen auf der West-Ost-Verbindung in Sachen E-Mobilität könnte in Waldkappel geschlossen werden – nämlich durch den Bau von zwei Schnellladestationen für E-Autos mit dem sogenannten HPC-Standard (High Power Charging). Denn die Zahl der Zulassung für E-Autos wächst stetig und die wollen geladen werden.
Der Magistrat der Stadt soll den Bau der Schnellladestationen prüfen, Fördermöglichkeiten recherchieren und unter Mithilfe der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises (WFG) Investorengespräche führen, so heißt es in einem Antrag der CDU-Fraktion, dem die Stadtverordneten auf ihrer jüngsten Sitzung einhellig folgten.
„Die Betreiber von Schnellladestationen sind an Waldkappel interessiert“, so der CDU-Fraktionschef Alexander Frank. Denn die Lücke an verfügbaren Schnellladestationen müsse geschlossen werden. Tue es Waldkappel nicht, werde sich das Projekt eine andere Gemeinde wie Hessisch Lichtenau oder Wehretal schnappen, warnte Frank. Entsprechende Anfragen von Investoren an die WFG gebe es bereits.
Anders als bei den beiden bestehenden E-Ladesäulen auf dem Kirchplatz in Waldkappel sind die HPC-Ladestationen kostenpflichtig – analog dem Tanken von Benzin oder Diesel an der Tankstelle. Hierdurch würde sich die Investition amortisieren.
Auf dem deutschen Bundesautobahnennetz gibt es aktuell alle 30 bis 50 Kilometer eine Schnellladestation für E-Autos. Zwischen Lohfelden und Herleshausen fehlt bisher dergleichen.
Die Kommune müsste dem Investor eine Fläche zur Verfügung stellen, die Platz für zwei Fahrzeuge bietet. Wichtig sei aber auch, dass sich in unmittelbarer Nähe der Ladesäulen Gastronomie sowie Toiletten oder ein Supermarkt befinden – denn für den Fahrer gilt es hier Zeit zu überbrücken. Ein Schnellladevorgang dauert zwischen zehn und maximal 30 Minuten. „Die Leute wollen auf die Toilette, einen Kaffee trinken und vielleicht etwas einkaufen und nicht in der Pampa stehen“, sagte Michael Nölke, den die CDU als Experten zu der Sitzung der Stadtverordneten eingeladen hatte.
Neben der Fläche, die nicht mit einer normalen Tankstelle kombinierbar ist, gehöre zu den Voraussetzungen der Schnellladestationen, die mit 150 bis 250 KW Ladeintensität arbeiten, ein 20-kV-Netz. Das sei aber in Waldkappel ausreichend vorhanden. Die Kosten für den Bau der Stationen trägt der Investor.
Den Antrag wurde in die Ausschüsse Bau- und Umwelt sowie den Hauptausschuss überwiesen.