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Hessisches Landesamt weist Gebiet (WAK) für zwei von fünf Wolfswelpen aus

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Von: Stefanie Salzmann

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Jetzt offizielles Territorium für Wolfsrudel: die Region um Waldkappel. Dieses Bild nahm eine Wildkamera am 30. Januar dieses Jahres zwischen Waldkappel und Rechtebach auf. Zu sehen sind fünf Tiere.
Jetzt offizielles Territorium für Wolfsrudel: die Region um Waldkappel. Dieses Bild nahm eine Wildkamera am 30. Januar dieses Jahres zwischen Waldkappel und Rechtebach auf. Zu sehen sind fünf Tiere. © privat/nh

In Nordhessen gibt es ein neues offizielles Wolfsterritorium, das sich im Stölzinger Gebirge bei Waldkappel befindet.

Waldkappel – Das teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt- und Geologie (HLNUG) gestern mit. Damit steigt die Zahl der Wolfsterritorien in Hessen nun auf acht. Das neu ausgewiesene Territorium ergebe sich aus dem genetischen Nachweis von zwei der fünf im Juli 2022 per Kamerafalle bestätigten Wolfswelpen, wodurch laut der Behörde auf die genetisch bereits bekannten Elterntiere rückgeschlossen werden konnte: Der Rüde und die Fähe wurden bereits mehrfach in Hessen und in der Region genetisch nachgewiesen. Sie werden nun für das Monitoringjahr 2022/2023 als Rudel und rückwirkend für das Monitoringjahr 2021/2022 als Paar gezählt.

„Damit ist klar, dass die sogenannte Stölzinger Wölfin, die bisher im Stölzinger Gebirge als territorial galt, nicht an der Verpaarung beteiligt, also nicht das Muttertier des neuen Rudels ist“, so die Sprecherin des HLNUG, Franziska Vogt. Die Stölzinger Wölfin wurde zuletzt im Oktober 2021 in dem Gebiet genetisch nachgewiesen.

Neues Wolfsterritorium Waldkappel

Das Wolfszentrum Hessen (WHZ), das im HLNUG integriert ist, habe deshalb in Abstimmung mit der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) entschieden, für das neue Wolfspaar und Rudel ein neues Territorium zu benennen.

Ob sich die Stölzinger Wölfin noch in dem Gebiet aufhalte, sei unbekannt. Diese wurde im April 2020 vom HLNUG als territorial im Stölzinger Gebirge eingeordnet und war damit nach einer weiteren Wölfin im Vogelsbergkreis der zweite nachweislich sesshafte Wolf in Hessen. Mit der Ausweisung eines weiteren offiziellen Wolfsterritoriums in Hessen steigt die Zahl der offiziell bestätigten Territorien nun auf acht.

Neben einem Rudel mit zwei Elterntieren und mindestens drei Welpen bei Rüdesheim im Rheingau-Taunus-Kreis wurden mittlerweile zwei sesshafte Wolfspaare nachgewiesen: eines bei Ludwigsau im Kreis Hersfeld-Rotenburg und eines bei Wildflecken in der Rhön, dessen Territorium als länderübergreifend zwischen Hessen und Bayern gilt.

Hessisches Landesamt weist Gebiet für Wolfswelpen aus

Darüber hinaus gab es vier sesshafte Einzelwölfe: Ihre Territorien lagen im Vogelsberg, im nordhessischen Stölzinger Gebirge, in der Rhön länderübergreifend mit Thüringen und Bayern und im Odenwald länderübergreifend mit Baden-Württemberg. Insgesamt gab es damit im vergangenen Monitoringjahr in Hessen zehn erwachsene sesshafte Einzeltiere und mindestens drei Welpen.

Als sesshaft gelten Wölfe allerdings erst, wenn sie innerhalb eines halben Jahres mehrfach genetisch nachgewiesen wurden. Im vergangenen Monitoringjahr 2021/2022 gab es laut des hessischen Wolfszentrums mehr als 620 Wolfsmeldungen. Dazu gehören Sichtungen, Fotos, Videos und genetische Nachweise. Über 240 davon gelten als gesicherte Nachweise. (Stefanie Salzmann)

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