Waldkappel hat jetzt einen Wanderwart

Alexander Frank ist Waldkappels erster Wanderwart: Er hat das Wanderblut geerbt
Waldkappel – Wandern hat ihm sein Vater praktisch in die Wiege gelegt. „Der hat mir sein Wanderblut vererbt“, sagt Alexander Frank, der jetzt auch Waldkappels erster Wanderwart ist. Jeden Tag ist der 49-jährige Vermögensberater, der in Waldkappel geboren und aufgewachsen ist, mit Hund Akin mindestens eine Stunde im Wald unterwegs – auf Premiumwanderwegen ebenso wie auf kleinen verborgenen Pfaden. Am Wochenende sind die Touren durch Wald und Feld deutlich länger – meist „so um die drei bis vier Stunden.“
Obwohl die Berge um Waldkappel seine Heimat sind, entdeckt Alexander Frank immer wieder Neues auf seinen Streifenzügen. Und wenn es für ihn nicht ganz neu ist, so kann er sich doch ehrlich dafür begeistern, dass es immer wieder Menschen gibt, die sich um die Kleinode im Wald kümmern. So war vor einiger Zeit das sogenannte Teufelsbrückchen über einem Bachlauf zwischen Waldkappel und Kirchhosbach kaputt. „Und irgendjemand, ich weiß nicht wer, hat es repariert“, erzählt er. Auch ein anderer verwunschener Platz, die „Alte Herreneiche“ bei Bischhausen wird gepflegt.
Waldkappel hat den ersten Wanderwart der Gemeinde
Mit seinen vielen Touren und offenen Augen – auch abseits von P17, Elisabethenpfad und Ars Natura – bot es sich für Alexander Frank an, das rein ehrenamtliche Amt des Wanderwartes zu schaffen und auch auszuführen. „Da ich sowieso immer unterwegs bin, kann ich auch schauen, wie der Zustand der Wanderwege ist“, sagt Frank. „Für mich ist das eine Herzensangelegenheit.“ Deshalb sei es auch ärgerlich, wenn vermutlich vor allem private Holzunternehmen wochenlang die geschlagenen Stämme quer über den Wegen liegen lassen. „Ich würde mir wünschen, dass das Holz wenigsten von den Wanderpfaden geräumt wird“, sagt Alexander Frank. Immerhin gehe es hier ja auch immer um die Zertifizierung der Premiumwege.
Als bekannt wurde, dass Waldkappel jetzt einen Wanderwart hat, habe sich auch gleich die Verwaltung des Naturparks gemeldet und die engere Zusammenarbeit angeboten.
Die will Alexander Frank, der seit gut 20 Jahren für die CDU im Stadtparlament aktiv ist, auch mit dem Werratalverein Waldkappel pflegen, dem der ehemalige Bürgermeister der Stadt Reiner Adam vorsteht. „Ich will als Wanderwart Netzwerke schaffen und Kooperationen knüpfen“, sagt Frank, der sich keinesfalls als Konkurrenz zu bestehenden Wandervereinen sehen will.
Waldkappel hat jetzt einen Wanderwart: Alexander Frank hat das Wanderblut geerbt
Dennoch hat Alexander Frank auch eigene Ambitionen und als Wanderwart am letzten Novemberwochenende zu einer geführten Wanderung zum Aussichtsturm Ziegenknüppel bei Rechtebach eingeladen. „Das war ein gelungener Start“, sagt er, hatten an seiner Tour doch fünf Leute im Alter zwischen 18 und 20 Jahren teilgenommen – nicht unbedingt die Zielgruppe der etablierten Wandervereine, die eher ältere Semester in ihren Reihen haben. „Wir haben an dem Aussichtsturm Glühwein getrunken und sind auf dem Rückweg im „Stern“ in Burghofen eingekehrt“, berichtet er.
Und da ist Frank beim nächsten Thema – die Gastronomen der Region mit ins Boot zu holen. Riesig ist die Auswahl nicht, aber einige gibt es schon, mit denen er auch bereits Kontakt aufgenommen hat.
Seine nächste geführte Wandertour bietet Frank, der vor einigen Jahren in acht Tagen die Alpen vom Kleinwalzertal nach Südtirol überquert hat, am 27. Dezember an. „Das ist allerdings eine Tour für ‘fortgeschrittene‘ Wanderer“, sagt er. Denn die Wanderung führt von Waldkappel, wo es bereits um 8 Uhr morgens losgeht, nach Rechtebach, Eltmannsee bis hinein ins Stölzinger Gebirge. Das ist eine Streck von etwa 25 Kilometern. Von Stefanie Salzmann