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Wolfszentrum prüft: Rinderkalb in Schemmern gerissen

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Von: Stefanie Salzmann

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Wolfszentrum prüft Riss: Der befressene Kadaver eines vier Wochen alten Rinderkalbes in Schemmern.
Wolfszentrum prüft Riss: Der befressene Kadaver eines vier Wochen alten Rinderkalbes in Schemmern. © Claudia Brandau

Im Werra-Meißner- Kreis ist erneut ein Nutztier gerissen worden. Im Waldkappler Ortsteil Schemmern war bereits am vergangenen Donnerstag in den Abendstunden der Kadaver eines Kalbes entdeckt worden.

Schemmern – Das vier Wochen alte Jungtier, das zirka 45 Kilo gewogen haben soll, lag auf einer Wiese nahe der Ortslage und gehörte dem Milchbauern Dirk Klöpfel, der in Schemmern 120 Milchkühe mit muttergebundener Haltung hält. „Mein Nachbar fragte mich am Donnerstagabend, ob ich ein Tier vermisse. Auf seiner Wiese lägen die Reste eines Kadavers“, berichtet Klöpfel. Er habe den Kadaver des Kalbes, der seinen Aussagen nach frisch, aber größtenteils aufgefressen war und von dem noch etwa fünf Kilo übrig gewesen seien, dann mit auf sein Grundstück genommen und umgehend das Hessische Wolfszentrum informiert. Am Freitagmorgen war dann der Gutachter Tibor Pohle-Strube zur Probenentnahme vom Forstamt Hessisch-Lichtenau gekommen und hatte Material für eine Genanalyse genommen.

Das Wolfszentrum als Teil des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) gibt auf Anfrage keine weitere Auskunft. „Uns ist ein Verdachtsfall eines Rinderkalbes am 14. April aus der Gemeinde Waldkappel gemeldet worden. Ein Wolfsberater war vor Ort und hat das Tier beprobt. Aussagen zum Melder dürfen wir aus Datenschutzgründen nicht tätigen“, so Jos Hornung vom Wolfszentrum.

Landwirt Dirk Klöpfel sagte, in der Nacht nach dem Fund seines Kalbes haber er „sehr schlecht geschlafen“ und gefürchtet, dass am nächsten Tag das nächste Kalb tot ist. Obwohl seine Kühe im Stall stehen, würden vor allem die Kälber manchmal Ausflüge unternehmen. Seine Weiden seien eingezäunt, aber er will nun weitere Präventionsmaßnahmen gegen möglich Wolfsangriffe auf seine Tiere einleiten.

Ob es sich bei dem Riss auf das Rinderkalb in Schemmern um den Angriff eines Wolfes handelt, soll die Genanalyse klären. Schemmern gehört zum erst in diesem Jahr durch das HLNUG ausgewiesenen offiziellen Wolfsterritorium Waldkappel. (Stefanie Salzmann)

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