Werner Jung aus Heldra feiert heute seinen 80. Geburtstag

Werner Jung aus Heldra feiert heute seinen 80. Geburtstag. Statt Geschenke wünscht er sich jedoch lieber Spenden, um damit ukraiischen Weisenkindern zu helfen.
Heldra – Heldra und Werner Jung, das ist eine Symbiose, die in dieser Form so nur sehr selten zu finden ist. Und die wörtliche Übersetzung Zweckbeziehung trifft es nicht unbedingt, sondern mehr das funktionale Zusammenwirken beider Seiten.
Werner Jung ist am 30. Juli 1942 in Heldra geboren und feiert heute seinen 80. Geburtstag. Viele Glückwünsche werden ihn erreichen und ganz sicher wird dabei die Wertschätzung seiner Person zum Ausdruck gebracht. Die vielen Gäste haben schon bei der Einladung erfahren, dass sein Herz an der richtigen Stelle sitzt, denn anstatt von Geschenken wünscht er sich eine Geldspende, die er dem Verein Julenka zur Verfügung stellen möchte, der in der Ukraine Waisenkinder unterstützt.
Das Geburtstagskind kann als ehrenamtlicher Tausendsassa bezeichnet werden, ohne den in Heldra praktisch nichts ginge. Der Feuerwehrmann ist seit 62 Jahren Mitglied und hat davon 52 Jahre das Amt des Schriftführers ausgeübt, aber auch nach den entsprechenden Lehrgängen als Löschmeister aktiv in das Rettungswesen eingegriffen. Er selbst sagt: „Die Feuerwehr ist die tragende Säule der dörflichen Gemeinschaft.“ Und nach der Wende war die „Aufbauhilfe Ost“ für ihn eine Selbstverständlichkeit, was seine Mitgliedschaften bei der Feuerwehr in Wendehausen und beim Heimatverein Großburschla unterstreichen.
Heldra: Werner Jung feiert 80. Geburtstag
Beim Schützenverein Heldra war er 1982 ein Mann der ersten Stunde, der einmal auch den Königthron bestiegen hat. Das Jahr 1990 prägte Werner Jung besonders, als er mit Herbert Trümner und Initiator Hubert Steube das Heimatmuseum in Heldra aufgebaut hat. Und im selben Jahr formierte sich die Interessengemeinschaft Heldrastein mit dem Gründungsmitglied Werner Jung, der als Schriftführer über 27 Jahre zu den Anschiebern gehörte: „Ja, ich habe nicht nur die Aktionen der IG schriftlich fixiert, sondern auch Ämter mit entsprechenden Anträgen angeschrieben, um Fördertöpfe anzuzapfen“, sagt der 80-Jährige. Er hat sich 2017 sehr gefreut, zum Ehren-Vorstandsmitglied ernannt zu werden.
Werner Jung im Zeitraffer heißt auch 24 Jahre Angehöriger im Kirchenvorstand, Aktiver beim Posaunenchor Wanfried, musikalischer Leiter des gemischten Chores Heldra bis zur Auflösung vor drei Jahren, Schöffe beim Ortsgericht, Vorstandsmitglied der Jagdgenossenschaft, Vorsitzender der Waldinteressenten und auch auf der närrischen Seite gehört er bei Karnevalssitzungen den „Schluckspechten“ an.
Die Kommunalpolitik machte keinen Bogen um den Altersjubilar. Von 1967 an war er im Gemeindeparlament Heldra, nach der Gebietsreform 1972 im Ortsbeirat und nach vielen Jahren im Wanfrieder Plenum wurde er zum Ehrenstadtverordneten ernannt, inklusive der Verleihung des Landesehrenbriefes und der Ehrenplakette.
80 Jahre: Heldraer Urgestein Werner Jung feiert Geburtstag
Eine Herzensangelegenheit ist für Werner Jung die von Helmut Pippart 1999 angeschobene Restaurierung des Kleegartens, „der fünf Generationen im Besitz meiner Familie war“, erzählt der 80-Jährige, dass er sich sofort der Mannschaft angeschlossen hat, die Pippart für die Restaurierung gewonnen hat. Noch heute ist er im Besitz eines Kaufvertrages aus dem Jahr 1746: „Ich habe ihn in Mühlhausen übersetzen lassen, verstehe aber den Inhalt trotzdem nicht“, schmunzelt Werner Jung.
Schließlich hat er beruflich seinen Mann als Leiter der Grenzaufsichtsstellen in Heldra und Altenburschla gestanden, war Zollhundführer mit Rauschgift-Spürhunden und Vorsitzender beim Personalrat des Zollkommissariates in Wanfried sowie bei der Prüfstelle für Sammelzollverfahren in Oberhone und der Vollstreckungsstelle in Bad Hersfeld tätig. Für 50 Jahre im öffentlichen Dienst hat ihm Ministerpräsident Volker Bouffier eine Ehrenurkunde verliehen. Von Harald Triller