Vorfahrt wurde geändert – Weniger Verkehr auf Markstraße erhofft

Ziel der Vorfahrts-Änderung ist es, die Wanfrieder Marktstraße von Durchgangsverkehr zu entlasten. Die Neuregelung ist dauerhaft festgelegt.
Wanfried – Wer in Wanfried Auto fährt, muss sich jetzt an neue Vorfahrtsregeln halten. Um unnötigen Durchfahrtsverkehr auf der Marktstraße zu verringern, wurden die Vorfahrtsregelungen in Wanfrieds Innenstadt durch Hessen Mobil auf Anordnung der Straßenverkehrsbehörde Werra-Meißner angepasst.
Abknickende Vorfahrt in Richtung Wanfrieder Schlagd
In Höhe des Keudell’sches Schlosses knickt die Vorfahrt nach rechts in Richtung Schlagd ab. Von Treffurt kommend führt die Vorfahrtsstraße nach rechts in Richtung Umgehunsstraße. In beiden Fällen gilt: Die Verkehrsteilnehmer, die auf der Marktstraße unterwegs sind, haben ab sofort keine Vorfahrt mehr. Die Stoppschilder wurden entfernt. Diese Maßnahme ist von der Straßenverkehrsbehörde dauerhaft angeordnet worden, gilt jedoch als ein Bestandteil zur dauerhaften Verkehrsberuhigung der Marktstraße, informiert Bürgermeister Wilhelm Gebhard.
Umgehungsstraße um Wanfried soll mehr genutzt werden
Die Stadt hatte sich für das Projekt „Zukunft Innenstadt“ beworben und dadurch 250.000 Euro Fördergeld erhalten, womit unter anderem ein Verkehrskonzept inklusive eine Verkehrsdatenerhebung finanziert wurde. Das Ergebnis: Auf der Markstraße wurden täglich rund 5.000 Fahrzeugbewegungen gemessen – trotz Umgehungsstraße, auf der der Weg nur einen Kilometer länger ist. Gebhard: „Auf der Umgehungsstraße ist weniger Verkehr gemessen worden. Das muss man sich mal vorstellen.“
Dadurch, dass Verkehrsteilnehmer nun nicht mehr „in einem Rutsch“ über die Marktstraße durch Wanfrieds Innenstadt fahren können, erhofft man sich, den Durchgangsverkehr auf die Umgehungsstraße zu lenken. „Es soll unbequemer und unattraktiver werden, die Markstraße als vermeintliche Abkürzung zu nutzen“, so Gebhard.
Bürgerbeteiligung an Verkehrskonzept in Wanfried
„Die Belastung der Marktstraße aufgrund von Durchfahrtsverkehr ist bereits seit der Kommunalwahl im Jahr 2021 ein großes Thema in Wanfried“, sagt der Bürgermeister. Über den Zeitraum von zwei Jahren gab es Umfragen, Infoveranstaltungen, Versammlungen und Arbeitsgruppen, an denen die Wanfrieder teilnehmen konnten, um sich einzubringen. „Wer wollte, hatte also die Möglichkeit, sich an der Entwicklung des Verkehrskonzepts zu beteiligen.“
Die ersten Beschwerden hätte es allerdings trotzdem schon gegeben – vor allem auf Facebook. Gebhard: „Anwohner beschweren sich jetzt, dass nun mehr Autos durch ihre Straßen fahren.“ Man dürfe allerdings nicht vergessen, so Gebhard, dass 40 Prozent, also rund 2.050 der Fahrzeugbewegungen auf der Markstraße, Durchfahrtsverkehr sei. Den wolle man so auf die Umgehungsstraße bringen. „Es wird künftig natürlich noch eine zweite Verkehrsdatenerhebung geben, um zu schauen, wo noch Verbesserungsbedarf herrscht.“
In der Marktstraße seien im Rahmen des Verkehrsversuchs weitere Maßnahmen geplant, die voraussichtlich im Juli umgesetzt werden. Die Ergebnisse aus dem Versuch werden dann im Herbst erneut mit der Bürgerschaft beraten, informiert Wilhelm Gebhard.
Fest steht allerdings jetzt schon: Die neuen Vorfahrtsregelungen bleiben dauerhaft bestehen. Daran werde nicht mehr gerüttelt. „Ich habe neulich ein Video vom Tag des Mauerfalls in Wanfried geschaut – 1989 war die Verkehrsregelung bereits schon mal so, wie wir sie nun wieder aktiviert haben.“, berichtet Gebhard. Warum sie jemals geändert wurde, ist unklar.
(Theresa Lippe)