Die gemeinsame Jahreshauptversammlung der Wehren Wehretals

Die Feuerwehren Wehretals in Zahlen:
Hoheneiche – Engagement ist die kleine Schule der Demokratie. Wie gut eine Gesellschaft funktioniert, hängt davon ab, wie sehr sich ihre Mitglieder füreinander einsetzten. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Wehretals helfen selbstlos Menschen in Not: Sie schützen, retten, löschen und bergen – freiwillig, zu jeder Tages- und Nachtzeit, mit hohem persönlichen Einsatz.
Unbeirrbaren Einsatz für andere haben die Feuerwehrleute während und in der abflauenden Pandemie bewiesen, wie die von Wehretals Gemeindebrandinspektor (GBI) Pascal Jacob vorgelegten Zahlen anlässlich der gemeinsamen Jahreshauptversammlung aller Freiwilligen Feuerwehren Wehretals eindrücklich zeigen.
5 Ortsteile hat die Gemeinde, „und jeder Ortsteil ist ein unersetzlicher Teil in der Einheit der Feuerwehr Wehretal“, bekräftigt Pascal Jacob. Er appellierte eindringlich an das Führungspersonal: „Ihr seid jetzt besonders gefragt. Ihr müsst die Kameraden mitnehmen, motivieren, führen und emsig an jedem Einzelnen dranbleiben.“ Das gelte umso mehr vor dem Hintergrund der Coronapandemie, deren Herausforderungen noch immer zu bewältigen seien.
5 Feuerwehr-Gerätehäuser gibt es in der Gemeinde Wehretal – in jedem Ortsteil eines. Beispielsweise durch den Austausch von Leuchtmitteln und die Erneuerung von Tür- und Fensterelementen entsprechen diese weitestgehend den Anforderungen des Arbeitsschutzes für die Einsatzkräfte. Im Gerätehaus Hoheneiche sind noch weitere Arbeiten nötig. Großes Sorgenkind bleibt Reichensachsen: „Die Anforderungen an den Arbeitsschutz im Bestand können nicht realisiert werden“, sagt Pascal Jacob. Leider verzögere sich der Neubau des Gerätehauses weiter. „Zum Leidwesen der Einsatzkräfte, die aus meiner Sicht nur durch hohe Aufmerksamkeit verhindern, dass etwas passiert.“
31 Einsätze sind im Berichtsjahr 2021 erfolgt. „Hauptgeschäft“ waren die Hilfeleistungseinsätze, 19 Stück an der Zahl. Sieben Brandeinsätze waren zu bewältigen, davon ein Brand von zwei Carports in Reichensachsen. Auch einige Flächenbrände aufgrund der Trockenheit mussten bekämpft werden. Des Weiteren wurde ein Brandsicherheitsdienst geleistet.
142 aktive Einsatzkräfte, 15 Frauen und 127 Männer, sind in den Einsatzabteilungen engagiert. „Die Freiwillige Feuerwehr Wehretal gehört glücklicherweise zu den Feuerwehren mit einer relativ guten Personaldecke“, sagt Pascal Jacob. Durch stetigen Zuzug kommen immer wieder Kameraden als Quereinsteiger dazu. 39 Mitglieder zählen die Jugendfeuerwehren; 37 die Kinderfeuerwehren Wehretals.
343 Stunden sind insgesamt im Ausbildungsdienst, bei Pflege- und Wartungsarbeiten sowie im sonstigen Dienst abgeleistet worden. Dank ausgeklügelter Konzepte und Corona-Selbsttestungen konnte der Ausbildungsbetrieb 2021 wieder aufgenommen werden – bitter nötig nach dem Pandemiejahr 2020. Zu den Höhepunkten aus Übung und Ausbildung 2021 zählen etwa die Übung „Test Hydroschilder“ im Tunnel Spitzenberg und der gemeinsame Übungsdienst mit der Rettungshundestaffel Werra-Meißner. „Ich empfehle, gegenseitig Übungsdienste zu besuchen“, rät Pascal Jacob. Es könne nur von Vorteil sein, wenn so viele Kameraden wie möglich das volle Spektrum der Wehretaler Wehren kennen.
5274 Stunden: Das ist das Arbeitsaufkommen im Jahr 2021 nach Einsätzen, Ausbildung und Lehrgängen. Zum Vergleich: Im Vor-Pandemiejahr 2019 kamen noch 13 752 Stunden zusammen. Im Jahr 2020 brachen die Stunden coronabedingt auf 4710 ein. „Es gilt zu beobachten, wie sich die Zahlen entwickeln“, so der Gemeindebrandinspektor. Anfallende Arbeiten müssten wieder auf mehr Schultern verteilt werden.
„In den vergangenen Jahren galt es, zahlreiche Herausforderungen zu meistern“, schloss Pascal Jacob. Sein ausdrücklicher Dank gilt den Feuerwehrkameraden Wehretals: „Bitte macht das weiter so.“
Von Emily Hartmann