70 Teilnehmer beteiligen sich an Runde zur Wiederaufnahme der Jugendarbeit

Mitreden, mitmachen, mitgestalten: Dazu hat der Kultur- und Sozialausschuss der Gemeinde Wehretal unter Vorsitz von Katharina Dilling am Mittwochabend aufgerufen.
Reichensachsen – Über 70 Kinder, Jugendliche, Eltern und Großeltern waren zu dem Treffen in der Gemeinde Wehretal gekommen. Schließlich soll die künftige Jugendarbeit in der Gemeinde Wehretal kein elfenbeinerner Turm werden – sondern sie soll leben vom Austausch auf Augenhöhe, soll geprägt sein von Gemeinsamkeit und Vertrauen.
„Die hohe Beteiligung aus allen Ortsteilen beweist, welche Relevanz das Thema hat“, sagte Wehretals Bürgermeister Timo Friedrich. Gern sage er seine und die Unterstützung der Gemeinde zum weiteren Ausbau der Kinder- und Jugendarbeit zu.
Beherrschender Wunsch des Abends: die Öffnung von Jugendräumen in den Ortsteilen Langenhain, Oetmannshausen und Reichensachsen. „Es ist eine inakzeptable Situation, dass es keine Räumlichkeiten für die Jugend gibt“, erklärte der vierfache Vater Torsten Stützer aus Reichensachsen im ersten Redebeitrag des Abends. Gehandelt werden müsse nun zügig; es dürfe „nicht noch ein weiteres Jahr dahinplätschern“.
Wie das für alle Beteiligten rasch und gut funktionieren kann – wie sollen die Jugendräume organisiert werden? Wer hat den Hut auf? Was soll ein Jugendraum bieten? – Das sollte in der von Timo Friedrich moderierten Diskussion aufgegriffen werden; Meinungsvielfalt ausdrücklich erwünscht.
„Wir müssen den Jugendlichen Vertrauen schenken“, meldete sich Dirk Schmidtke aus Reichensachsen zu Wort. Konstantinos Panou, 22 Jahre alt, bot an, die Wehretaler an den sehr guten Erfahrungen aus seiner Heimatgemeinde Meißner teilhaben zu lassen: „Vertrauen ist der Schlüssel. In Meißner organisieren sich die Jugendlichen selbst, führen eine eigene Kasse, haben eine Brand- und Diebstahlversicherung.“ Und: Auch die Reinigungsdienste funktionieren – denn „nur an einem Ort, der auch sauber ist, ist eine freie Entfaltung möglich.“
Finn aus Reichensachsen erntete Applaus für seine Aussage, ein Programm mit Betreuung sei nicht nötig – die Jugend bräuchte Räume zur freien Verfügung, um „unter sich“ sein zu können. Genutzt werden sollten diese in einer Altersspanne von 14 bis 18 Jahren. Sönke stellt sich einen Raum mit mindestens 40 Quadratmetern vor, in den Theke, Kühlschrank, Tische und Stühle passen.
Erstes konkretes Ergebnis des Abends im Reichensächser Bürgerhaus: Eine Gruppe Freiwilliger hat sich gefunden, um tatkräftig an der Umsetzung mitzuarbeiten. (Emily Hartmann)