Arbeiten mit unsympathischen Kollegen: Fünf Tipps, wie Sie professionell agieren
Nicht mit allen Kollegen versteht man sich gleich gut. Trotzdem sollten Sie einen Weg finden, wie Sie mit Leuten umgehen, die Ihnen unsympathisch sind.
Menschen, die man um sich herum hat, kann man sich nicht immer aussuchen. Das ist besonders am eigenen Arbeitsplatz der Fall – oft kommen da verschiedenste Charaktere zusammen und manchmal will es so gar nicht passen. Allerdings ist es sinnvoll, wenn Sie versuchen, mit Ihrem Gegenüber klarzukommen – und da sollten Sie bei Ihren eigenen Befindlichkeiten anfangen.
Im Job mit Kollegen zusammenarbeiten, die man nicht mag

Menschen, die immer mies gelaunt sind, sich selbst in den Vordergrund spielen oder immer das sprichwörtliche Haar in der Suppe suchen – das kann anstrengend sein und triggern. Manche Menschen treffen den einen Nerv und machen uns damit das Leben und den Arbeitsalltag ein bisschen schwerer. In den allermeisten Fällen wollen uns aber die Kolleginnen und Kollegen gar nicht absichtlich das Leben schwer machen. Es ist ein Problem, was eher bei einem selbst liegt – und das Gute daran? Wenn das Problem bei einem selbst liegt, kann man in Ruhe daran arbeiten.
Gründe, warum man die Kollegen nicht ausstehen kann
- Neid-Faktor: Wenn Sie eine Abneigung gegen Kolleginnen und Kollegen haben, könnte die daher rühren, dass diese Person etwas hat, was Sie auch gerne wollen. Das kann beispielsweise Anerkennung vom Chef oder mehr Geld sein.
- Ähnlichkeit: Sie erkennen bei einer Kollegin oder einem Kollegen ähnliche Charakterzüge, die Sie selbst haben und nicht mögen.
- Mangelnde Wertschätzung: Sie und Ihre Arbeit werden nicht gesehen bzw. anerkannt. Sie fühlen sich abgelehnt und darunter leidet das Selbstwertgefühl. Die Folge: Die Sympathie für die Person, die Sie damit verbinden, sinkt.
- Unterschiedliche Wertevorstellungen: Wir können jemanden nicht mögen, weil er oder sie andere Werte vertritt, die wir als unwichtig erachten.
- Aufmerksamkeit: Eine Kollegin oder Kollege will immer im Mittelpunkt stehen und meldet sich mit Ideen immer als Erstes. Das scheint kaum Raum für andere Impulse zu geben.
Wenn man reflektiert, hängen die Probleme meist an uns selbst. Die Psychologin Nicole Engel berichtet im Gespräch mit dem Newsportal Businessinsider: „Meist kommt dabei heraus, dass die Person, die das stört, gern selbst zum Beispiel selbstbewusster wäre und auch einmal im Mittelpunkt stehen möchte, dazu aber gerade nicht in der Lage ist.“ Daher sei es wichtig, dass Sie immer erst selbst reflektieren, was Gründe für Ihre Abneigung sein könnten.
Fünf Tipps, wie man damit umgehen kann
- Selbstreflexion: Machen Sie sich klar, wo die Gründe für Ihre Antipathie liegen. Manchmal liegen sie in der Vergangenheit und beeinflussen die Gegenwart. Da kann es helfen, sich zu verdeutlichen, dass jetzt gerade eine andere Situation vorliegt, die nichts mit alten Gefühlen zu tun hat.
- Über den eigenen Schatten springen: Sie müssen nicht mit all Ihren Kolleginnen und Kollegen eine gute Freundschaft aufbauen, allerdings ist es von Vorteil, wenn Sie versuchen über Ihren eigenen Schatten zu springen und sich auf die positiven Eigenschaften der Person zu fokussieren.
- Toleranz: Nicht alle vertreten die gleichen Werte – lernen Sie zu akzeptieren, dass andere Menschen anders handeln. Wenn Sie sich dem öffnen, dann können Sie Ihren Horizont erweitern.
- Konzentration auf die Stärken: Es ist nicht alles schwarz oder weiß – machen Sie sich die Stärken Ihres Gegenübers bewusst. Dazu ist es notwenig, dass Sie die Person besser kennenlernen und sich auf einen Austausch einlassen.
- Nicht immer zählt der erste Eindruck: Manchmal mag man Menschen auf den ersten Blick nicht, aber nicht immer ist dieser Eindruck entscheidend. Lernen Sie, Ihre eigene Beurteilung zu hinterfragen und zu revidieren, wenn das nötig sein sollte.
Mit Kollegen zusammenarbeiten: Ich-Botschaften senden
Wenn Sie beispielsweise mit der betreffenden Person das Gespräch suchen, dann sollten Sie auf jeden Fall auf Ihre Wortwahl achten. Schuldzuweisungen vergiften die angespannte Atmosphäre nur weiterhin. Gehen wir davon aus, dass eine Person sich immer in den Mittelpunkt drängt und zu allem immer als Erstes etwas sagt, dann kann im Gespräch sinnvoll sein, wenn Ihnen das Verhalten auf der Seele liegt. Sie sollten im Gespräch Ich-Botschaften senden, denn Sie beschreiben Ihre Eindrücke und Empfindungen und die sind nicht allgemeingültig.
Wenn Gespräche nichts bringen
Sollten Gespräche nichts bringen, dann sollten Sie die Situation „radikal akzeptieren“, wie Engel dem Businessinsider berichtet. Im Umgang mit der betroffenen Person ist es dann besser, sich möglichst neutral zu verhalten. Sollte Ihre Antipathie auf die körperliche Gesundheit übergreifen, dann sollten Sie das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen, ebenfalls könnten Entspannungsübungen, Meditation oder ein Coaching helfen.