Igel-Hilfe: Füttern nur bis Ende November – doch es gibt Ausnahmen
Im Herbst müssen sich Igel ausreichend Winterspeck anfressen, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Helfen können Sie mit Futterstellen – doch es gibt einiges zu beachten.
Er ist klein, putzig, ziemlich stachelig und im Herbst oftmals häufiger zu sehen – die Rede ist vom Igel. Gerade in den Herbstmonaten läuft er häufig durch Parks oder Gärten, um auf Nahrungssuche zu gehen und sich vor dem Winter noch eine Fettschicht anzufressen. Denn je dicker der Igel, desto höher auch seine Überlebenschance. Helfen kann man den Tieren, in dem man Futterstellen in seinem Garten aufstellt. Doch gefüttert werden sollte er nur bis zu einer gewissen Zeit – sonst sinkt seine Überlebenschance im Winter.
Igel füttern nur bis November – sonst überleben die Tiere den Winter nicht
Normalerweise haben Igel es im „Gefühl“, wenn es an der Zeit ist, sich in den Winterschlaf zu begeben – Zeit wird es, wenn etwa die Nachttemperatur sinkt, die Nahrung knapp wird oder genug Körpergewicht vorhanden ist. Erwachsene Männchen ziehen sich meist ab Anfang Oktober in den Winterschlaf zurück. Weibchen, die durch das Säugen der Jungtiere noch ein Energiedefizit haben, gehen erst oft erst im November in den Winterschlaf. Kritisch kann es aber vor allem für die jungen Igel werden, denn sie haben oft noch nicht genug Winterspeck auf den Rippen und nur wenig Zeit, vor dem Winter noch Nahrung aufzunehmen.
Bis Anfang Dezember muss jeder Igel mit seinem Winterschlaf beginnen – sonst droht Gefahr, dass er vom Schnee überrascht wird und nicht mehr in sein Nest hineinkommt, so das Aktion-Tier Igelzentrum Niedersachsen e.V.
Wer die Igel also bei ihrer Nahrungsaufnahme vor dem Winter unterstützen will, kann in seinem Garten ab September eine kleine Futterstelle aufstellen. Doch die Futterstelle sollte nicht länger als Ende November aufgefüllt werden. Bei zu kühlen Temperaturen fressen die Nützlinge zwar noch, nehmen jedoch nicht mehr zu, da sie die Kalorien komplett für die Erhaltung ihrer Körperwärme brauchen, heißt es weiter. Außerdem könnte der Impuls fehlen, dass es Zeit ist in den Winterschlaf zu gehen, da noch immer Nahrungsquellen vorhanden sind. Die Folge: Der Igel wird vom Schnee überrascht, findet sein Quartier nicht und kann auch keine Nahrung mehr finden – ein „Überlebenskampf“ beginnt.
Warum brauchen Igel im Winter eine Fettschicht?
Die Fettschicht, die sich Igel im Herbst anfressen, dient den Tieren als Nahrungsvorrat und Kälteschutz. Ab etwa Mitte November geht der Igel in den Winterschlaf und verbringt ihn schlafend in einem frostsicheren Winternest, so der Bund Naturschutz. Gerade für Jungigel ist es oft schwer, bis zum Winter ausreichend Nahrung aufzunehmen. Sie müssen mindestens 500 Gramm schwer sein, um zu überleben.
Wer im Winter auffallend schwache, verletzte oder unterernährte Igel findet, kann ihnen helfen zu überwintern. Dafür müssen sie in menschliche Obhut genommen werden. Die Igel sollten dann bis zum winterschlaftauglichen Gewicht gefüttert auch im Haus untergebracht werden. Spezielle Igelstationen geben nützliche Informationen und können in diesen Fällen weiterhelfen.
Der Igel im Steckbrief: Lebenserwartung, Nahrung, Feinde
Wissenschaftlicher Name | Erinaceus europaeus |
Lebenserwartung | bis zu 7 Jahre |
Gewicht | 350 bis 1500 g |
Größe | 20 bis 30 Zentimeter (etwa wie ein Kaninchen) |
Stacheln | 6000 bis 8000 (bei ausgewachsenen Tieren) |
Nahrung | Insekten, Kleinvögel und Vogeleier, Wirbellose Kleinsäuger |
Feinde | Uhu, Dachs, Fuchs, Marder, Rasenmäher, Autos |
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Igel füttern: Das sollte man den Tieren zur Nahrungsaufnahme geben
Igel füttern – das ist also von September bis in den November hinein möglich. Doch was eignet sich eigentlich als Igel-Futter? Empfohlen wird, hochwertiges Katzen-Nassfutter (kein Trockenfutter) mit hohem Fleischanteil in den Futternapf zu geben oder dieses mit ungewürztes Rührei zu mischen, so der Bund Naturschutz. Nüsse, Obst und Gemüse sollte man den Tieren nicht geben, da Durchfall die Folge sein kann. Doch das war noch nicht alles – ein Überblick zeigt, welche Nahrungsmittel man den Igeln außerdem niemals geben sollte.
Was für Igel gilt, gilt übrigens nicht für alle Wildtiere. Stattdessen kommt es bei der Wildtierfütterung im Winter auf die Tierart und den Ort an.