Hilfe gegen Moos im Rasen: Vertikutieren ist gar nicht nötig
Hat sich das Moos einmal im Rasen breit gemacht, steht vielen Hobbygärtnern die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. Wir verraten, wie Sie das Unkraut loswerden.
Saftig grüne Halme, eine ebene Fläche und kein Unkraut – so stellen sich Gartenbesitzer den perfekten Rasen vor. Oft macht Moos dem Traum jedoch einen Strich durch die Rechnung. Das lästige Unkraut sucht sich jeden freien Platz, um sich breitzumachen. Doch damit ist Schluss: Wir zeigen Ihnen, wie Sie Moos im Rasen entfernen – auch ohne Vertikutierer.
Das sind die Ursachen für Moos im Rasen

Um dem Moos den Kampf anzusagen, müssen Sie jedoch erst die Ursache für das Auftreten klären. Das Unkraut fühlt sich bei bestimmten Bedingungen extrem wohl – diese sollten Sie ihm erschweren. Folgende Punkte begünstigen das Wachstum von Moos:
- viel Schatten, wie unter Baumkronen
- dem Rasen mangelt es an Nährstoffen, allen voran Stickstoff
- der pH-Wert im Boden ist zu niedrig
- der Rasen wurde zu tief oder nicht oft genug gemäht
- ständige Nässe oder Staunässe durch Regen und Tau
- Kahlstellen im Rasen
Darum vermeiden es viele Gärtner, den Rasen zu vertikutieren
Einerseits wird bei Moosbefall im Rasen dazu geraten, den Vertikutierer herauszuholen. Andererseits fürchten viele Hobbygärtner, dem Rasen dadurch noch mehr zu schaden. Grund ist folgender: Das Vertikutieren ist für den Rasen meist eine stressige Angelegenheit, da die Grasnarbe vertikal aufgeschlitzt wird.
Aufgrund dessen fürchten Gegner des Vertikutierens, dass ein Befall durch Moos sich nur noch weiter ausbreitet - der Rasen wäre ohnehin geschwächt und könnte dem Unkraut nichts mehr anhaben. Befürworter halten dagegen, dass es auf die Häufigkeit des Vertikutierens ankommt. Ob Sie also zum Gerät greifen wollen, müssen Sie selbst entscheiden. Hier erfahren Sie alles, was es zum Vertikutieren zu wissen gibt* und wann der beste Zeitpunkt zum Rasen vertikutieren ist.
So entfernen Sie Moos im Rasen – bei Nährstoffmangel
Falls Sie lieber auf Nummer sicher gehen möchten und den Vertikutierer in der Garage lassen, ist das kein Problem: Es gibt viele Möglichkeiten, den Rasen von Moos zu befreien. Dazu müssen Sie in erster Linie die Ursachen – wie oben benannt – bekämpfen.
Handelt es sich zum Beispiel um einen Nährstoffmangel, der dem Rasen zu schaffen macht, müssen Sie diesen ausgleichen. Dazu braucht es eine regelmäßige Düngung. Experten empfehlen meist ein hochwertiges Mittel mit einem hohen Anteil an Kalium. Dieses hilft dem Rasen dabei, widerstandsfähiger und robuster zu werden. Es sollte in der Regel in den Herbstmonaten, wie zum Beispiel im September, ausgestreut werden.
Im Frühjahr folgt dann am besten ein organischer Dünger mit Eisenanteil. Dieser gewährleistet die schnelle Nährstoffaufnahme des Rasens – wodurch das Gras besser wächst und zügiger kahle Stellen befüllt. Dadurch findet das Moos gar nicht erst den Platz, sich auszubreiten. Zudem zersetzt sich der Rasenfilz durch die Anwendung organischer Nährstoffe im Düngemittel besser – das Vertikutieren können Sie sich also in jedem Fall sparen.
Was tun bei zu nassem Rasen?
Gut befeuchtetes Gras schafft einen dicht bewachsenen Rasen. Doch auch hier gibt es zu viel des Guten. Sammelt sich nämlich ständig Staunässe auf dem satten Grün, verbreiten sich blitzschnell Moose darauf. Oft liegt es daran, dass das Wasser nicht richtig ablaufen kann – graben Sie den Rasen einmal ordentlich um und mischen Sie Sand darunter. Schon sickert das Wasser besser ab.
Sollte dies auch nichts helfen, ist der Grund für die Staunässe meist ein erhöhter Grundwasserspiegel. In diesem Fall ist die Fläche nicht für einen Rasen geeignet.
Moos im Rasen: Das sollten Sie beim Mähen beachten
Ein falsch gemähter Rasen schadet den Halmen - und begünstigt das Wachstum von Moos. Deshalb gilt die Faustregel: Schneiden Sie den Rasen nie mehr als auf ein Drittel herab und nicht kürzer als vier bis fünf Zentimeter. Dazu gehört auch das regelmäßige Schneiden des Rasens: So bleibt er stets frisch und kann optimal nachwachsen.
Moos-Wachstum: Was hilft bei einem sauren Boden?
Falls das Moos nur so sprießt, könnte dies ein Anzeichen sein, dass der pH-Wert des Bodens zu niedrig ist – dies ist bei einem Wert unter 7 der Fall. Dann ist der Boden zu sauer. Ob Ihr Rasen davon betroffen ist, finden Sie am einfachsten mit einer Bodenprobe heraus, die Sie an ein Labor schicken.
Bestätigt sich der Verdacht, braucht der Rasen dringend eine Kalkung. Dabei orientieren Sie sich an der Beschaffenheit des Bodens:
- Leichte oder sandige Böden* brauchen 150 bis 200 Gramm Kalk pro 100m²
- Mittelschwere, sandige bis lehmige Böden brauchen 300 bis 400 Gramm Kalk pro Quadratmeter
- Schwere, lehm- oder tonhaltige Böden brauchen 400 Gramm Kalk pro Quadratmeter
Hier beantworten wir alle weiteren Fragen, die sich mit dem Kalken des Rasens beschäftigen.
Moos im Schatten: Was kann ich bei Lichtmangel tun?
Gegen einen Lichtmangel lässt sich oft nicht viel machen: Einziges Hilfsmittel ist ein spezielles Rasensaatgut, welches mit wenig Sonneneinstrahlung zurechtkommt. Dieses sollten Sie allerdings auch nur an beschatteten Stellen ansäen. Zudem dürfen Sie das Gras nicht zu kurz abschneiden – mindestens sechs Zentimeter sollten nach dem Mähen noch sichtbar sein. Auch eine ausreichende Bewässerung hilft dem Gras beim wachsen.
So füllen Sie Kahlstellen im Rasen auf - und schützen sie vor Moos
Damit Moos keine Chance hat, sollten Sie sich sofort um kahle Stellen im Rasen kümmern, indem Sie nachsäen. Dazu mähen Sie die betroffene Stelle erst möglichst kurz ab und lockern den Boden etwas auf. Darauf verteilen Sie etwas Kompost und Sand und streuen darüber Ihre Saat. Bewässern Sie die Stelle großzügig und regelmäßig und achten Sie darauf, den Rasen hier nicht zu betreten. Erst wenn das nachgesäte Gras rund acht Zentimeter hoch ist, wird es wieder abgemäht. Hier erfahren Sie, wann der beste Zeitpunkt zum säen ist.