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Brand in Grunewald: Sicherheitsbereich verkleinert, Bahnen rollen wieder - Gefahr bleibt jedoch „akut“

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Von: Linus Prien, Marc Dimitriu, Patrick Mayer

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Mitten in Berlin tobt ein Großfeuer auf einem Lagerplatz der Polizei für Sprengstoff. Zwar ist die Lage weiterhin gefährlich, doch die Züge fahren inzwischen wieder. Der Grunewald-News-Ticker.

Update vom 7. August, 11.10 Uhr: Bei der Brandbekämpfung auf dem Sprengplatz im Berliner Grunewald will die Feuerwehr näher an den Brandherd heranrücken. Aktuelles Ziel sei es, den Gefahrenbereich zu verkleinern, sagte Feuerwehrsprecher Mario Witt am Sonntag. An vielen kleinen Stellen brenne es noch. Aktuell gilt für die Feuerwehrleute ein Sicherheitsbereich von 500 Metern um den Sprengplatz.

Brand im Berliner Grunewald nach Explosion
Feuerwehrautos und Fahrzeuge der Polizei stehen in der Nähe der Brandstelle am Sprengplatz der Berliner Polizei im Grunewald. (Foto vom 7. August 2022) © Christophe Gateau/dpa/picture alliance

Witt sprach von einer sehr dynamischen Lage, in der sich kurzfristig viel ändern könne. „Wir reden immer noch von einer ganz akuten Gefahr auf dem Sprengplatz. (...) Deswegen müssen wir da auch mit äußerster Vorsicht agieren.“ Auf dem Gelände, für das die Polizei zuständig ist, lagern tonnenweise alte Granaten, Munition und beschlagnahmte Feuerwerkskörper in Gebäuden.

Großbrand in Berlin-Grunewald: Züge zwischen Berlin und Potsdam fahren wieder

Update vom 7. August, 8.09 Uhr: Der Brand im Berliner Grunewald bleibt gefährlich. Dennoch wurde am Samstag die Sperrung der Gleise im Nah- und Fernverkehr, die am Rande der Sicherheitszone von 1000 Metern verlaufen, ausgehoben. Die Bahnstrecke verläuft zwischen den Hauptbahnhöfen in Berlin und Potsdam. Betroffen waren S-Bahnen ebenso wie Regionalzüge, IC und ICE. Die Verkehrsunternehmen gehen davon aus, dass die Züge ab Montag (8. August) wieder im gewohnten Fahrplan verkehren können.

Brand im Berliner Grunewald nach Explosion
Eine S-Bahn fährt am S-Bahnhof Grunewald in Richtung Potsdam Hbf, nachdem der Bahnverkehr am Samstagnachmittag (6. August) wieder freigegeben. © Christophe Gateau/dpa/picture alliance

Gesperrt bleibt vorerst die Avus genannte Autobahn 115. Diese verläuft parallel zu den Gleisen etwas näher zur Gefahrenstelle. Ein Feuerwehrsprecher sagte, die Löschmaßnahmen auf dem Sprengplatz zeigten Wirkung. Es gehe nun darum, die Kühlung des Platzes verlässlich sicherzustellen. Zur Ursache des Brandes und der Explosionen konnte die Polizei weiter keine Angaben machen.

Brand in Berlin-Grunewald: Lage weiterhin nicht unter Kontrolle

Update vom 6. August, 11.56 Uhr: Die Lage auf dem Sprengplatz im Berliner Grunewald ist weiterhin nicht unter Kontrolle. „Dort besteht natürlich eine enorme Gefahr“, sagte Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein am Samstag in Berlin. Auf dem Sprengplatz gebe es drei vom Sprengmeister definierte Hotspots. „Die werden jetzt gekühlt mit Robotertechnik.“ Dafür werden gepanzerte Fahrzeuge und Roboter eingesetzt.

Erklärtes Ziel sei die Einschränkung des Sperrkreises von aktuell 1000 Meter um den Sprengplatz. Dies hänge davon ab, wie der Sprengmeister die Gefahr der Wärme auf dem Sprengsatz für dort gelagerte Munition und Kampfmitteln bewerte. Ein Problem sind die extremen Temperaturen, am Freitag waren bis zu 700 Grad gemessen worden. Zu neuen Messungen wollte Kirstein keine Angaben machen. „Es wird permanent überwacht“, sagte er. Dies fließe in die Bewertung mit ein.

Großbrand in Berlin-Grunewald: Stadtautobahn bleibt gesperrt - Bahnstrecke soll freigegeben werden

Die nahe gelegene Stadtautobahn Avus und die Bahnstrecke sind weiterhin gesperrt. Die Freigabe der Strecken hängt auch von einer Abkühlung ab. Aktuell könnte noch Material von explodierenden Munitionsresten für Gefahr sorgen. Ziel sei, zumindest den Bahnverkehr freizugeben, weil die Strecke „am äußersten Rand des Kreises“ verlaufe. „Bahnverkehr und Avus befinden sich im Kreis von 1000 Metern, aber relativ am Rand“, sagte Kirstein.

Rund um den Einsatzort hatte die Feuerwehr bereits am Donnerstag einen Sicherheitsradius von 1000 Metern verhängt. Die Bahnstrecke zwischen den Hauptbahnhöfen in Berlin und Potsdam ist wegen des Einsatzes gesperrt. Betroffen sind S-Bahnen ebenso wie Regionalzüge, IC und ICE.

Im umliegenden Wald konnte eine Ausweitung des Brandes in der Nacht verhindert werden. „Wir haben kleinere Brandnester immer wieder abgelöscht“, sagte Kirstein. Die Situation unmittelbar um den Sprengplatz müsse laufend neu bewertet werden, etwa ob ein Vorgehen auch mit Feuerwehrkräften möglich ist. „Aber dafür bedarf es erst einmal ein Stück weit mehr Sicherheit auf dem Sprengplatz.“

Update vom 6. August, 9.44 Uhr: Durch den Großbrand im Berliner Grunewald sind nicht nur Menschen gefährdet. Das Feuer und die Hitze ist vor allem für die Tierwelt lebensbedrohlich. Zahlreiche Wildtiere wie Rehe, Füchse und Wildschweine sind in dem Gebiet zuhause. Dirk Ehlert, Wildtierexperte der Umwelt-Senatsverwaltung, geht davon aus, dass sich die Tiere in Sicherheit bringen konnten.

„Die meisten Wildtiere sind reine Fluchttiere. Sobald es Gefahr gibt, zum Beispiel Rauch, Störungen wie Explosionen oder Feuer, flüchten die sofort“, sagte Ehlert der dpa am Freitag. Es sei davon auszugehen, dass die meisten schnellen Tiere mit Beinen oder Flügeln rechtzeitig geflüchtet seien. Kleinere Arten wie Insekten hätten es hingegen schwerer. Sie könnten sich aber unter der Erde verstecken - und so in manchen Fällen auch überleben.

Über 1000 Tierarten gibt es nach Schätzungen des Wildtierexperten im Grunewald. Wie viel Fläche Wald tatsächlich vom Brand betroffen ist, ob es ein Boden- oder ein Flächenbrand ist und wie viele Tiere im größeren Umfang verletzt worden sind, sei aber noch ungewiss, sagte Ehlert. Nach dem Regen lasse sich möglicherweise mehr sagen. Bereits organisierte Tierrettungsaktionen findet er zum jetzigen Zeitpunkt zu früh. Das Feuer war auf einem Sprengplatz der Polizei ausgebrochen.

Update vom 6. August, 6.35 Uhr: Der Brand im Grunewald in Berlin ist auch zwei Tage nach dem Ausbruch nicht vollständig gelöscht - die nahe gelegene Stadtautobahn Avus und die Bahnstrecke bleiben weiter gesperrt. Nach Angaben der Feuerwehr ist frühestens gegen Samstagmittag mit einer Entscheidung zu rechnen, wann und ob die Strecken geöffnet werden können. Es brenne weiter auf dem Sprengplatz, aber nur innerhalb eines abgegrenzten Gebiets. Dort würden kleinere Brandstellen gelöscht. Derzeit gebe es im Wald außerhalb des Sprengplatzes keine großen Brandherde.

Die Berliner Stadtautobahn Avus bleibt nach Angaben der Feuerwehr bis mindestens Samstagmittag gesperrt.
Die Berliner Stadtautobahn Avus bleibt nach Angaben der Feuerwehr bis mindestens Samstagmittag gesperrt. © IMAGO / Christian Ender

In der Nacht zu Samstag habe es keine weiteren Explosionen mehr gegeben, hieß es weiter. Ferngesteuerte Roboter zur Erkundung der Sperrzone seien aufgrund der entspannteren Lage in der Nacht wieder abgezogen worden. Die Erkundung des Gebiets solle am Samstagmorgen wieder aufgenommen werden.

Obwohl die Flammen um das Gelände im Grunewald weitgehend gelöscht sind, ist die Gefahr vor allem für die Einsatzkräfte noch nicht gebannt. Der Boden auf dem Gelände dort war am Freitag laut Polizei an manchen Stellen noch bis zu 700 Grad heiß. Um die Gefahr weiterer Explosionen von Munitionsresten zu verringern, müssen diese Bereiche mit Wasser gekühlt werden. Die Feuerwehr und eine Spezialfirma setzten einen Löschpanzer ein. Einige Lagerstätten von gefährlichen Explosivstoffen würden schon immer ständig mit Wasser gekühlt, dort sei nichts passiert.

Update vom 5. August, 21.16 Uhr: Die Feuerwehr hat beim Löschen des Großbrands im Berliner Grunewald am Freitag große Fortschritte gemacht, der Brand konnte jedoch noch nicht vollständig gelöscht werden. In der Nacht zu Samstag pausieren die Löscharbeiten, wie ein Feuerwehrsprecher der Nachrichtenagentur AFP am Freitagabend mitteilte. Demnach waren zuvor rund 250 Löschkräfte und ein Feuerlöschboot im Einsatz.

Update vom 5. August, 20.28 Uhr: Die Straßen- und Bahnsperrungen wegen des Brandes im Berliner Grunewald werden voraussichtlich mindestens bis Samstag in Kraft bleiben. Aktuell sei nicht mit einer Änderung zu rechnen, hieß es am Freitagabend von der Polizei. Rund um den Einsatzort hatte die Feuerwehr bereits am Donnerstag einen Sicherheitsradius von 1000 Metern verhängt. Das betrifft auch die Autobahn A115 und die parallel verlaufende Strecke der S-Bahn S7.

Großbrand in Berlin-Grunewald: Boden im Sprenggelände bis zu 700 Grad heiß

Update vom 5. August, 15.35 Uhr: Der Boden auf dem in Brand geratenen Sprenggelände im Berliner Grunewald war am Freitag nach Angaben der Polizei an manchen Stellen noch 700 Grad heiß. Um die Gefahr weiterer Explosionen von Munitionsresten zu verringern, müssten diese Bereiche mit Wasser gekühlt werden, sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz. Dies habe eine Erkundung des Geländes durch einen Sprengmeister der Polizei und Experten der Bundeswehr in einem Bergepanzer am Vormittag ergeben.

Außerdem seien zwei Bomben aus dem Weltkrieg mit einem Gewicht von je 250 Kilogramm auf dem Sprengplatz aus ihren Halterungen gerissen worden. Sie seien zwar nicht explodiert, aber ebenfalls sehr heiß geworden und müssten gekühlt werden. Dafür seien die Feuerwehr und eine Spezialfirma mit einem Löschpanzer im Einsatz.

Der Sperrkreis um das Gelände und die Sperrungen von Autobahn und Bahnstrecken wurden am Freitag zunächst aufrechterhalten. Erst wenn die Kühlungen erfolgreich seien und die Gefahr sinke, könnten der Sperrkreis auf 600 Meter Radius verringert und dann auch die Autobahn und die Bahnstrecken wieder freigegeben werden, sagte Cablitz.

Rauchschwaden sind vom Teufelsberg aus über dem Grunewald in Berlin zu sehen
Rauchschwaden sind vom Teufelsberg aus über dem Grunewald in Berlin zu sehen © Paul Zinken/dpa

Großbrand in Berlin-Grunewald: Sprengmeister der Polizei sammelt mit Roboter Erkenntnisse

Update vom 5. August, 13.13 Uhr: Nach dem großen Brand und heftigen Explosionen auf einem großen Sprengplatz im Berliner Grunewald hat die Polizei mithilfe der Bundeswehr das gefährliche und abgesperrte Gelände erkundet. Laut Feuerwehr-Sprecher Thomas Kirstein sei ein Sprengmeister der Polizei am Freitagvormittag mit einem Bergepanzer der Bundeswehr auf das Gebiet gefahren worden. Er habe erste Eindrücke gesammelt, diese würden jetzt ausgewertet und dann erhalte die Feuerwehr eine Einschätzung der Lage.

Je nachdem, wie das Ergebnis ausfällt, werde darüber entschieden, ob Feuerwehrleute das Gelände betreten dürfen. Ebenfalls sei davon abhängig, ob man die Sperrungen der nahe gelegene Autobahn rund um die Avus und der Bahnstrecken wieder aufheben kann.

Berlin: Spezialfahrzeuge sollen Grunewald-Brand auf Sprengplatz bekämpfen

Update vom 5. August, 10.58 Uhr: Beim Brand im Berliner Grunewald wollen sich Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr auf den großen Sprengplatz konzentrieren, um sich ein genaueres Lagebild von diesem zu verschaffen. Dafür wurden am Freitagvormittag diverse Spezialfahrzeuge aufgefahren. Die Feuerwehr habe „nahezu alles, was es an Technik gibt in Deutschland“ anfahren lassen, sagte deren Sprecher Thomas Kirstein: „Wir fahren hier heute groß auf.“

Der Sprengmeister der Polizei soll in einem Panzerfahrzeug der Bundeswehr an den Sprengplatz ranfahren und von der Außengrenze einen ersten Eindruck gewinnen und eine Einschätzung abgeben. Ein Löschpanzer einer privaten Firma, der für Gebiete mit Explosionsgefahren konstruiert ist, wird eingesetzt. Zudem sollen drei Roboter aus Niedersachsen, die auch löschen können, in den Sperrkreis Richtung Sprengplatz fahren. Auch weitere Bergepanzer der Bundeswehr wurden eingesetzt. Die Polizei wollte erneut ihren Hubschrauber über das Gebiet fliegen lassen. Tankwagen der Feuerwehr und Wasserwerfer der Polizei brachten Wasser.

Löschroboter der Feuerwehr stehen in der Nähe der Brandstelle im Grunewald, wo ein Feuer auf dem Sprengplatz der Berliner Polizei ausgebrochen war
Löschroboter der Feuerwehr stehen in der Nähe der Brandstelle im Grunewald. © Christophe Gateau/dpa

Wie kam es zu dem Brand im Grunewald? Forstleiter ist sich sicher: „Kann nur ein Unfall gewesen sein“

Update vom 4. August, 19.30 Uhr: Wie Landesbranddirektor Karsten Homrighausen nun bekanntgab, verhindert die Gefahr weiterer Explosionen bislang weiterhin einen Teil der Löscharbeiten. Wenn Brände sich über den Sicherheitsbereich auszuweiten drohten, könne ihnen aber begegnet werden.

Im Wassernebel fährt das Polizeigefährt durch den Wald.
Ein Wasserwerfer der Polizei fährt zur Unterstützung der Löscharbeiten der Feuerwehr den Grunewald. © Wolfgang Kumm picture alliance/dpa

Mittlerweile meldete sich auch der Forstamtsleiter Gunnar Heyne zu Wort. Im rbb-Inforadio erläuterte er, dass die Zusammensetzung des betroffenen Waldgebiets sich ein wenig von der, etwa in Brandenburg vorzufindenden Vegetation unterscheide. „Wir haben da zwar auch Kiefer, aber mit sehr viel Laubholz im Unterstand und frischeren Böden, sodass sich das Feuer, ich hoffe es zumindest, nicht so schnell ausbreitet.“ Eine Einschätzung, welche Schäden letztlich durch den Brand zu erwarten seien, hatte Heyne ebenso wenig, wie Informationen dazu, wie es zu den Explosionen auf dem Sprengplatz gekommen ist. Seiner Ansicht nach könne es sich aber nur um einen Unfall handeln.

Großfeuer im Forst Grunewald: Alle Fragen und Antworten zum Waldbrand in Berlin

Update vom 4. August, 18.35 Uhr: Das Großfeuer im Forst Grunewald erhitzt in Berlin auch die Gemüter. Standort, Brandursache, Kritik – Fragen und Antworten zum Waldbrand mitten in der Hauptstadt.

Brand in Berlin: Giffey sieht keinen Grund für Evakuierungen

Update vom 4. August, 16.50 Uhr: Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sieht trotz des anhaltenden Brandes im Grunewald keine Notwendigkeit für Evakuierungen. „Es ist kein Personenschaden zu beklagen“, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag nach einem Besuch an der Brandstelle. „Es gibt keine Notwendigkeit für eine Evakuierung von Bevölkerung“, sagte sie. „Das haben wir in Brandenburg ja anders erlebt, wo ganze Dörfer evakuiert werden mussten. Das ist hier nicht der Fall, weil hier im Umkreis von zwei Kilometern niemand wohnt.“

Giffey sagte, bei dem Brand im Grunewald handele es sich um ein Ereignis, das in der Berliner Nachkriegsgeschichte einmalig sei. Die Regierende Bürgermeisterin hatte ihren Urlaub unterbrochen, um sich vor Ort selbst ein Bild von der Lage zu machen. Dort brennt es auf und rund um den Sprengplatz der Berliner Polizei seit den frühen Morgenstunden. Die Brandursache ist noch unklar. Ein Video, das unter anderem vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) bei Twitter geteilt wurde, zeigt eine heftige Detonation in den Morgenstunden.

Rund um den Sprengplatz wurde im Umkreis von 1000 Metern eine Sicherheitszone eingerichtet. „Das Entscheidende ist, dass wir es schaffen, diesen Sicherheitskreis einzugrenzen, es schaffen, dass das Feuer nicht darüber hinaus geht“, sagte Giffey. „Ich bin sehr dankbar, dass wir das interdisziplinär tun, also zusammen mit der Bundeswehr und in engem Schulterschluss von Berliner Polizei und Berliner Feuerwehr“, meinte die Regierende Bürgermeisterin. 

Waldbrand bedroht jetzt Autobahn: Feuer breitet sich in Richtung Avus aus

Update vom 4. August, 16.15 Uhr: Die Berliner Feuerwehr stellt sich darauf ein, dass sich der Brand im Grunewald ausweitet. „Wir haben feststellen müssen, dass das Feuer im Sperrkreis weitergelaufen ist“, sagte Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein am Donnerstag. „Wir haben gesehen, dass das Feuer schon in Richtung Avus läuft. Damit ist jetzt zu rechnen in den nächsten Stunden.“ Es sei davon auszugehen, dass der Brand sich noch ausweite und auch die Rauchentwicklung zunehme. Die Avus im Südwesten Berlins wird als das nördliche Teilstück der Autobahn A 115 genutzt. 

„Wir sind mit Kräften weiter vorgerückt, aber das ist ein Tropfen auf dem heißen Stein“, sagte Kirstein. Es gehe darum, den Sperrkreis um den Sprengplatz der Berliner Polizei verkleinern zu können, so dass die Feuerwehr zum Löschen näher an ihn herankommen könne. Bisher gilt ein Sicherheitsradius von 1000 Metern. Auf dem und rund um den Sprengplatz brennt es seit den frühen Morgenstunden.

Twitter-Video zeigt gefährlichen Einsatz: Feuerwehr musste am Munitionsdepot im Grunewald abrücken

Update vom 4. August, 14.45 Uhr: Ein Video bei Twitter zeigt den gefährlichen Einsatz für die Berliner Feuerwehr in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, als das Großfeuer in einem Munitionsdepot sowie dem angrenzenden Sprengplatz der Polizei im Forst Grunewald ausbrach.

Journalist Alexander Fröhlich vom Tagesspiegel postete dieses bei Social Media. Es zeigt, wie die Feuerwerkskörper den ersten Einsätzkräften vor Ort förmlich um die Ohren fliegen. Die Feuerwehr musste ihre Einheiten aus Sicherheitsgründen in einem Korridor von knapp einem Kilometer abziehen, weil auf dem Gelände neben illegalen Feuerwerkskörpern auch Kampfmittelmunition gelagert ist. Laut Polizeisprecher ist dort teils auch beseitigte „Kriegsmunition“ gelagert. Dabei handelt es sich etwa um entschärfte Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg.

Bundeswehr rückt an: Das Heer schickt Pionierpanzer zur Brandbekämpfung

Update vom 4. August, 14.25 Uhr: In Berlin-Grunewald ist wegen des Großbrandes des dortigen Stadtwaldes jetzt auch die Bundeswehr angerückt. Konkret: Das Heer hat einen sogenannten Pionierpanzer „Dachs“ an den Rand des gehobenen Bezirks geleifert, der zwischen dem großen Stadtteil Charlottenburg-Wilmersdorf sowie dem Wannsee und dem Fluss Havel liegt.

Etwas nördlich des Forstes steht zudem das Berliner Olympiastadion. Pionierpanzer „Dachs“ der Bundeswehr kamen zuletzt bereits beim Waldbrand in der Sächsischen Schweiz zum Einsatz. Der Panzer, der auf dem Leopard-1-Fahrgestell basiert, kann unter anderem mit einem Räumschild an der Front Hindernisse beseitigen. In Sachsen war seine Aufgabe damit, Schneisen in den Waldboden zu schlagen, damit sich die Flammen nicht weiter ausbreiten können. Ein großer und wuchtiger Löffelbagger ermöglicht es zudem, mit dem Gefährt Gruben für denselben Zweck auszuheben. Die Panzerung gibt der Besatzung wiederum Schutz, was wegen des in Brand geratenen Munitionslagers der Berliner Polizei nicht unerheblich ist.

Berlin: Ein Pionierpanzer Dachs der Bundeswehr kommt zur Unterstützung am Grunewald an.
Berlin: Ein Pionierpanzer Dachs der Bundeswehr kommt zur Unterstützung am Grunewald an. © Christophe Gateau/dpa

Feuerwerkskörper und Munition aus Zweitem Weltkrieg: Laut Polizei 25 Tonnen auf Sprengplatz gelagert

Update vom 4. August, 13.37 Uhr: In Grunewald brennt es rund um einen Sprengplatz weiter lichterloh. Auf dem Sprengplatz lagern Polizeiangaben zufolge rund 25 Tonnen unter anderem an Feuerwerkskörpern oder Weltkriegsmunition. Dort würden zweimal im Jahr jeweils für mehrere Tage kontrollierte Sprengungen angesetzt, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag. Es habe immer wieder Versuche gegeben, andere Standorte zu suchen. Bewohner und Einsatzkräfte hatten von deutlichen Detonationen berichtet.

Update vom 4. August, 13.09 Uhr: Die Ursache für das Feuer im Berliner Grunewald ist laut Polizeipräsidentin Barbara Slowik noch völlig unklar. „Wir versuchen, so schnell wir können, mit den Brandermittlern an den Ort zu kommen“, sagte Slowik am Donnerstag am Einsatzort. Zwar hätten Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Einsatzkräfte deutliche Detonationen wahrgenommen. „Aber was genau jetzt ursächlich war, das werden die Brandermittler klären.“

Update vom 4. August, 11.15 Uhr: Mit einem Löschhubschrauber der Bundeswehr können die Einsatzkräfte beim Feuer im Berliner Grunewald nicht rechnen. Ein solcher stehe aufgrund des Waldbrands in Sachsen derzeit nicht zur Verfügung, sagte ein Feuerwehrsprecher am Donnerstag in Berlin. Ein Polizeihubschrauber hingegen war am Vormittag im Einsatz und zunächst damit befasst, den Kräften einen Überblick aus der Luft zu verschaffen. Das Feuer brennt derweil ungebremst weiter.

Brand nach Explosionen in Berlin: Autobahn Avus bleibt vermutlich den ganzen Tag gesperrt

Update vom 4. August, 10.22 Uhr: Die Autobahn Avus in Berlin bleibt wegen des Brands im Grunewald voraussichtlich den ganzen Tag über gesperrt. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, teilten Polizei und Feuerwehr am Donnerstagmorgen mit. Auch der Regional- und S-Bahnverkehr waren in Richtung Westen unterbrochen. Der Wald brenne weiter unkontrolliert auf rund eineinhalb Hektar, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Schwarzer Rauch steht über Berlin von Berlin-Kreuzberg aus fotografiert.
Schwarzer Rauch steht über Berlin von Berlin-Kreuzberg aus fotografiert. © Gerd Roth/dpa

Brand nach Explosionen in Berlin: S7 und Autobahn Avus gesperrt

Update vom 4. August, 9.40 Uhr: Beim Brand im Berliner Grunewald kommt auch die Bundeswehr zum Einsatz. Wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte, gibt es weiterhin große Explosionen auf dem Platz. Aktuell haben sich die Einsatzkräfte auf 1000 Meter zurückgezogen. Es sind 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie Polizeikräfte vor Ort. Weitere Einsatzkräfte, sowie Spezialkräfte der Bundeswehr sind angefordert.

Die Bahn teilte auf ihrer Internetseite mit, dass sowohl der Regional- als auch der Fernverkehr unterbrochen sind. Auch die S7 fährt nicht. Die Autobahn Avus, der Kronprinzessinnenweg und die Havelchaussee sind in diesem Bereich gesperrt. Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten - Lüftungen und Klimaanlagen sollten abgeschaltet werden. „Momentan befinden wir uns in der Phase der Beratung und Beobachtung“, sagte der Sprecher weiter.

Mega-Feuer in Berlin nach Explosionen auf Sprengplatz - „tonnenschwere Stahlträger um die Ohren geflogen“

Erstmeldung vom 4. August 2022:

Berlin - Explosionen auf einem Sprengplatz der Polizei haben im Berliner Grunewald einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Es brenne auf einer Fläche von 15.000 Quadratmetern auf dem Sprengplatz und im angrenzenden Wald, sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr der Nachrichtenagentur AFP. Wegen anhaltender Explosionen auf dem Sprengplatz habe die Feuerwehr noch nicht mit dem Löschen beginnen können.

Berlin: Kampfmittel und Feuerwerkskörper gelagert - „Lage ist unübersichtlich“

Auf dem Sprengplatz der Polizei seien Kampfmittel und Feuerwerkskörper gelagert, sagte der Sprecher. „Die Lage ist unübersichtlich. Es brennt weiter unkontrolliert der Wald.“ Er forderte die Bevölkerung auf, das Gebiet weiträumig zu meiden. Laut der Bild sei der erste Alarm um 3.30 Uhr. Erste Einsatzkräfte hätten von „tonnenschweren Stahlträgern, die ihnen dort um die Ohren geflogen“ sind, berichtet. Das sagte ein Feuerwehrsprecher gegenüber ntv.

Vor Ort seien 120 Feuerwehrleute und ein Polizeihubschrauber werde eingesetzt, um die Lage einzuschätzen, sagte der Sprecher. Die Feuerwehr bereite nun eine sogenannte Riegelstellung vor. Ziel sei es, den Brand in einer Entfernung von 1000 Metern von dem Sprengplatz zu bekämpfen. Näher können die Feuerwehrleute nicht heran, um sich selbst wegen weiterer Explosionen nicht zu gefährden. Auf einem Twitter-Video sind die zahlreichen Explosionen deutlich zu hören.

Explosionen in Berlin: Amt warnt Bevölkerung vor Waldbrand und Brandgase

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hatte am frühen Morgen erklärt, es brenne „der Wald und eine Lagerstätte für Fundmunition der Polizei Berlin“. „Es ist mit Explosionsgeräuschen und Belästigung durch Brandgas zu rechnen.“ Wie es zu dem Brand kam, ist laut der Polizei noch nicht klar. Die extreme Hitze und Trockenheit könnte den Brand weiter befördern und auch den Einsatzkräften zu schaffen machen. (md mit afp)

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