Bewerberin sagt „Nein“ zum Gehalt - und erhält 33 Cent mehr als Gegenangebot

Vor einer Gehaltsverhandlung mit einem potenziellen neuen Arbeitgeber sollte man sich genau informieren, was in der Branche üblicherweise gezahlt wird. Eine besonders enttäuschende Erfahrung in einem Gehaltsgespräch teilte nun eine TikTok-Nutzerin.
Stuttgart - Wer sich für einen neuen Job bewirbt, sollte sich nicht unter Wert verkaufen. Macht man seine Vorstellungen nicht von Anfang an deutlich, setzen Unternehmen den Lohn häufig an der Untergrenze an. Das erfuhr nun auch die TikTokerin Jessica, die eine für sie enttäuschende Rückmeldung im Bewerbungsprozess erhielt. Ihren Frust teilt sie anschließend mit der Community. Mit ihren Schilderungen trifft sie bei vielen einen Nerv: Mehr als 109.000 Nutzer haben das Video bereits gesehen (Stand 17. August), mehr als 15.500 gaben ihm einen Like.
Auf ihrem Account „jessthewhooty“ berichtet Jessica von einem Bewerbungsgespräch, zu dem sie kürzlich eingeladen wurde. Dieses ist offenbar erfolgreich verlaufen: Nach dem Gespräch habe ihr das Unternehmen ein Gehaltsangebot gemacht. Mit dem ihr angebotenen Lohn war die Bewerberin allerdings alles andere als zufrieden. Angesichts ihrer zehnjährigen Berufserfahrung sei das Angebot nichts weiter als „Müll“. „Ich schickte das Angebot zurück und sagte: Es steht in keinem Verhältnis zu der aktuellen wirtschaftlichen Situation und es spiegelt in keiner Weise meine Erfahrung und Expertise auf diesem Gebiet wider.“
Bewerberin schreibt Antwort, die sich gewaschen hat: „Kein existenzsichernder Lohn“
Tatsächlich erhielt Jessica nach ihrem Einwand erneut eine E-Mail von dem Unternehmen - mit einem fragwürdigen neuen Angebot. „Sie haben mir 33 Cent pro Stunde mehr in Aussicht gestellt“, berichtet sie. Statt darauf einzugehen, verfasste die TikTokerin eine Antwort, die sich gewaschen hatte.
„Ich schrieb: Ihr Unternehmen vergütet jahrelange relevante Berufserfahrung mit 33 Cent pro Stunde? Wow.“ Es sei „kein existenzsichernder Lohn“ und liege mit Sicherheit weit unter dem, was sie mit ihrem Fachwissen und ihren Kenntnissen in diesem Bereich verdient hätte. „Ich würde mehr als 2 Dollar mehr pro Stunde brauchen, um damit über dem Gehalt zu liegen, was ich in meinem jetzigen Job verdiene.“ Abschließend erklärte sie: „Ich kann dieses Angebot nicht annehmen und es ist schade, dass Ihr Unternehmen keinen Wert in mir sieht.“ Ihr Appell an andere Bewerber: „Gebt euch nicht mit Niedriglöhnen zufrieden, nur um beschäftigt zu sein!“
Mit ihrer Wut auf Niedriglöhne steht die TikTokerin nicht alleine da. Das Thema der angemessenen Bezahlung im Berufsleben ist aktueller denn je. In Deutschland viel diskutiert wird etwa der Gender Pay Gap - also die ungleiche Bezahlung von Mann und Frau. Man kann nur hoffen, dass noch mehr Menschen wie Jessica ihre Erfahrungen teilen und so Ungerechtigkeit noch sichtbarer wird - oder Bewerber erst gar nicht an derart windige Firmen geraten.