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Lotto-Gemeinschaft knackt Jackpot – statt Freude gibt es Ärger vor Gericht

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Von: Momir Takac

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Tippscheine von Lotterien
Ein Spieler einer Lotto-Gemeinschaft verschwieg der Gruppe einen Millionengewinn. (Symbolbild) © IMAGO / suedraumfoto

Eine Lotto-Gemeinschaft in Australien schwört, jeden Gewinn aufzuteilen. Doch als sie den Jackpot knackt, schert ein Mitglied aus. Man trifft sich vor Gericht.

Perth - Geld verdirbt den Charakter, heißt es ja im Volksmund. Es scheint was dran zu sein. US-Forscher konnten vor einigen Jahren nachweisen, dass Menschen, die Geld haben, Gier positiv sehen und öfter betrügen. In Australien findet man sogar den lebenden Beweis. Es geht um ein Mitglied einer Lotto-Gemeinschaft, das nach einem Gewinn auf einmal auf Abmachungen zu pfeifen scheint.

Ein Mann aus Perth spielte mit zehn Kumpels regelmäßig Lotto. Die Gruppe nahm immer dieselben Nummern. Ihre Vereinbarung: Springt ein Gewinn heraus, wird geteilt. Er war auch derjenige, der immer zur Annahmestelle ging, die Scheine abgab, und Gewinne abholte, berichtete The West Australian.

Lotto-Spieler verheimlicht Millionengewinn vor Tippgemeinschaft

Bei kleineren Gewinnen tat er dies auch brav. Doch im November vergangenen Jahres gewann die Lotto-Gemeinschaft den Jackpot: 1,5 Millionen australische Dollar auf einen Schlag. Gleiches Glück hatte eine Schwangere, die ihren Schein kurz vor der Entbindung kaufte.

Vom Millionengewinn soll der Mann seiner Tippgemeinschaft allerdings nichts erzählt haben. Erst später kam die Gruppe ihm auf die Schliche und klagte. Ebenfalls nicht gerade rosig lief es für den Schotten Colin Weir, der 161 Millionen britische Pfund gewann. Denn das Privatleben des Lotto-Millionärs ging den Bach runter.

Lotto-Jackpot ist Thema vor Gericht

Laut Klageschrift, die Anfang Dezember beim Obersten Gerichtshof von Westaustralien eingereicht wurde, soll der Mann den Lotto-Gewinn heimlich eingestrichen haben. „Am oder um den 13. November 2022 legte er den dritten Schein […] zur Auszahlung des Preisgeldes an sich selbst vor“, heißt es demnach in den Unterlagen. Es gebe eine „gegenseitige Annahme, dass alle Preisgelder, die auf einem im Namen der Tippgemeinschaft gekauften Ticket gewonnen würden, von den Mitgliedern geteilt würden“, lautete es weiter.

Die Anwältin ließ verlauten, ihr Mandant sei sich keiner Schuld bewusst, schrieb The West Australian. Auch die Lotto-Gruppe engagierte eine Anwältin. Sie sagte, sie sei beauftragt, eine Lösung zu finden, „die meine zehn Mandanten zufriedenstellt“. Eine Frau gewann eine Million Pfund – bereute den Lottogewinn allerdings. (mt)

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