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Touristen überlaufen Italien: Erste Strände bekommen Besucher-Limit – zahlreiche Regionen mit Beschränkungen

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Von: Julia Schöneseiffen

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In Italien boomt der Tourismus. Doch einige Regionen leiden unter der Masse an Besuchern. Regelungen, wie Besucherbeschränkungen, sollen nun Abhilfe schaffen.

Rom – Bella Italia! Das Land am Mittelmeer empfängt jährlich Millionen von Touristen. Im Jahr 2019 strömten mehr als 50 Millionen Menschen nach Italien. Einige italienische Orte und Regionen haben nun Maßnahmen gegen die Touristenmassen ergriffen: Besucher-Limits an Stränden, Handtuchverbot und Einschränkungen im Verkehr.

Massentourismus auf Sardinien: Handtuchverbot und Eintrittskosten

Der Strand Spiaggia della Pelosa auf Sardinien lockt täglich zahlreiche Touristen an. Allerdings verliert der Strand aufgrund der Menschenmassen und ihrer Handtücher regelmäßig Sand, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet. Demnach würde der Sand an den Handtüchern hängen bleiben und so vom Strand fort getragen werden.

Daher haben die Behörden den Besucherzugang begrenzt: 1500 Personen pro Tag. Zudem werden Strandhandtücher verboten, so RND. Als Handtuchalternative können sich die Strandbesucher Liegen mieten. Außerdem müssen alle Personen über zwölf Jahren eine Eintrittsgebühr von 3,50 Euro zahlen und am Strand gelbe Identifikationsarmbänder tragen.

Tourismus und Italien: Strände bekommen Besucher-Limit

Der Spiaggia della Pelosa ist RND zufolge aber nicht der einzige Strand auf Sardinien mit Besucherbeschränkungen. Diese Strände haben ebenfalls Begrenzungen der Besucherzahlen eingeführt:

Um die Dünen und Vegetation zu schützen, kostet der Besuch der Bucht Cala Mariolu einen Euro pro Person, während für einen Besuch der Cala Coticcio und Cala Brigantina im Nationalpark La Maddalena drei Euro pro Person fällig werden.

Gardasee: Sirmione mit verschärften Verkehrsbeschränkungen

Nicht nur bei deutschen Touristen ist der Gardasee in Italien sehr beliebt. Besonders der Ort Sirmione am Südufer des Sees wird von Tourismusmassen förmlich überrannt. „Seit drei Jahren verzeichnen wir einen sehr starken Touristenzuwachs“, erklärte Sabrina Medaglia vom Tourismusbüro Sirmione gegenüber der dpa.

Rund 1,36 Millionen Übernachtungen verbuchte Sirmione im Jahr 2017. Das waren fast sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Damit ist die Gemeinde, die nur rund 8.000 Einwohner zählt, der beliebteste Urlaubsort in der Provinz und einer der meistbesuchten Orte am Gardasee.

Diese Touristenmassen zeigten sich auch am Verkehr in Sirmione. Nicht verwunderlich also, dass der Ort Fahrverbote erlassen hat. So dürfen Autos schon länger nicht mehr in den Ort. Aber auch Fahrräder sind im historischen Zentrum verboten. Allerdings betreffen diese strengen Regeln nicht nur die Touristen, sondern auch die Einwohner Sirmiones, die außerhalb der Altstadt wohnen. Lediglich Bewohner des Zentrums, Hotelgäste der Altstadt und Menschen, die dort arbeiten, sind von der Verkehrsregel ausgenommen.

Sardinien, Italien Pelosa Stintino Strand mit sehr vielen Touristen
Sardiniens Strände haben mit Touristenmassen zu kämpfen. Daher gibt es immer häufiger Besucher-Limits. © Jürgen held / IMAGO

Die Gardasee-Region hat allerdings nicht nur mit Massen an Touristen zu kämpfen, sondern auch mit großer Trockenheit. Diese Dürre hat auch Folgen für den Urlaubs-Alltag deutscher Touristen.

Tourismus in Italien: Amalfiküste mit ungewöhnlicher Verkehrsregel

Auch die Amalfiküste bleibt vom Touristenandrang nicht verschont. Dank der vielen Urlauber kommt es zu kilometerlangen Staus. Deshalb schränkt die Region den Verkehr in diesem Sommer auf der wichtigsten Zufahrtsstraße, der Strada Statale 163, ein.

Dabei dürfen, wie RND berichtet, Fahrzeuge mit ungeraden Nummern auf ihren Nummernschildern die Strecke zwischen Meta di Sorrento und Vietri sul Mare an ungeraden Daten befahren. Fahrzeuge mit Nummernschildern mit geraden Zahlen dürfen wiederum nur noch an geraden Tagen die Straße befahren. Die Verordnung gilt bis zum 15. September immer am Samstag und Sonntag, im August sogar jeden Tag von 10 bis 18 Uhr. Taxis und öffentliche Busse sind von dieser Beschränkung ausgenommen. (jsch)

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