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So feiert Köln Karneval – tausende Menschen auf den Straßen unterwegs

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Von: Nadja Pohr, Tanja Kipke

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An Weiberfastnacht startet traditionell der Straßenkarneval in Köln. Neben Partys und Veranstaltungen gibt es auch Straßensperrungen und Sicherheitsregeln.

Köln – Nachdem der Kölner Karneval am 11.11. um 11:11 Uhr traditionell in die Session gestartet ist, beginnt mit der Weiberfastnacht am Donnerstag, 16. Februar, der Straßenkarneval in Köln. Überall in der Stadt finden Partys und Veranstaltungen zu Weiberfastnacht statt. Die Karnevalsgesellschaften, Traditionskorps und Fans fiebern dem Tag bereits entgegen – nicht nur in Köln, sondern auch in Düsseldorf, Aachen und Bonn.

Update vom 16. Februar, 16.07 Uhr: Die beliebte Zülpicher Straße ist nach wie vor gesperrt. Von der überfüllten Ecke verlagert sich das Treiben mittlerweile auch in Richtung Uniwiese und Aachener Weiher. Lindenthals Bezirksbürgermeister Cornelia Weitekamp blickt mit Sorge auf die Feiernden im Grüngürtel. Im Gespräch mit 24RHEIN beklagt sie das sich anbahnende Müll-Chaos. „Man wird auch Abfall in dem Teich finden, der dann mühsam rausgefischt werden muss, wenn er überhaupt rausgefischt werden kann“, ärgert sie sich. „Es ist immerhin ein Landschaftsschutzgebiet.“ Bereits am 11.11 kam es zu enormen Müllbergen.

Weiberfastnacht: OB Reker besucht Party-Viertel des Kölner Karneval

Update vom 16. Februar, 14.38 Uhr: Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist in der Kölner Innenstadt unterwegs – als Magd verkleidet. Sie machte sich am Mittag ein Bild im Party-Viertel: „Ich hab mich gefreut, Gruppen zu sehen, die miteinander tanzen. Es sind die gleichen Lieder, die wir auch im Sitzungskarneval singen, sie werden auch von den jungen Leuten angenommen.“ Die Altersgruppe sei hier unter sich, sie habe keine Älteren gesehen. Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn ergänzt dazu: „Wenn wir mal ehrlich sind, in dem Alter hätten wir wahrscheinlich genauso gefeiert“.

Karneval in Köln: Erstes Viertel in Köln überfüllt

Update vom 16. Februar, 14:03 Uhr: Wegen der überfüllten Zülpicher Straße empfiehlt die Stadt Köln, die Ausweichflächen zu nutzen. Aber auch dort quetschen sich bereits Jecken an Jecken, wie unsere Reporterinnen vor Ort berichten. Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (Grüne) ist über die Zustände im Party-Viertel schockiert. Im Gespräch auf der Zülpicher Straße mit 24RHEIN erklärt Hupke, dass die heutigen Massen sogar das Chaos vom 11.11 toppen würden. „Ich bete innerlich, dass alles gut geht“.

Weiberfastnacht in Köln: Festkomitee freut sich über Straßenkarnevals-Auftakt

Update vom 16. Februar, 13:25 Uhr: „Das Wetter stimmt, die Stimmung stimmt, die Leute haben Lust, wieder gemeinsam etwas zu erleben, was wir zwei Jahre lang nicht konnten – und da gibt es viel Nachholbedarf“, sagte der Kölner Festkomitee-Präsidenten Christoph Kuckelkorn zum Straßenkarneval-Auftakt. „Wenn man jetzt wieder in der großen Suppe der umgebenden Menschen schwimmt und gemeinsam etwas erlebt, das macht so stark, das ist ein gesellschaftlicher Kick, den der Karneval auch darstellt.“

Karneval in Köln: Party-Viertel dicht – Feierende klettern über Zäune

Update vom 16. Februar, 12:30 Uhr: Die Feierwütigen weichen derweil auf die Ausweichflächen aus, da das Zülpicher Viertel weiterhein gesperrt ist. Videos, die 24RHEIN vorliegen, zeigen, wie Jecken über die Zäune an der Entlastungsfläche am Grüngürtel klettern, Absperrungen öffnen oder umstoßen und von den Uniwiesen/dem Inneren Grüngürtel aus Richtung Feiermeile rennen. Zahlreiche Jugendlich seien laut Polizeiangaben bereits auch stark alkoholisiert. Es sei so, „dass sehr viele Jugendliche sehr viel Alkohol in sich reingeschüttet haben“, sagte ein Polizeisprecher. Manche hätten ärztliche Hilfe benötigt. Es habe schon Auseinandersetzungen mit blutenden Lippen gegeben.

Eine Menschenmenge wartet am Eingang zum Zülpicher Viertel auf Einlass.
Eine Menschenmenge wartet am Eingang zum Zülpicher Viertel auf Einlass. © Thomas Banneyer/dpa

Update vom 16. Februar, 11:35 Uhr: Pünktlich um 11.11 Uhr startete der Straßenkarneval in Köln, das Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau ließ die Jecken los. Das Party-Viertel Kwartier Latäng mit der Zülpicher Straße war bereits vor 11 Uhr maßlos überfüllt, die Zugänge wurden bereits gesperrt.

Weiberfastnacht in Köln: Zülpicher Straße bereits vor 11 Uhr gesperrt

Update vom 16. Februar, 11 Uhr: Kurz vor 11:11 Uhr wurden nun die Zugänge zur Partyzone der Zülpicher Straße mit einer lauten Durchsage gesperrt. Tausende verkleideter junge Menschen strömten ins Kwartier Latäng und füllen den Mega-Hotspot.

Update vom 16. Februar, 10:25 Uhr: Schon um halb 11 ist die Kölner Innenstadt voll. Besonders um die Party-Meile des Zülpicher Platz herum staut es sich an. Das beliebte Studentenviertel ist umzäunt und an jedem Eingang stehen Hunderte von jungen Menschen, die von den Sicherheitsleuten auf Glasflaschen kontrolliert werden. Der erste Eindruck unserer Reporter vor Ort: Es ist voller als am 11.11. vergangenen Jahres. 24RHEIN berichtet live im Ticker vom Straßenkarneval an Weiberfastnacht in Köln.

Karneval in Köln: Erste Verkleidete bereits am frühen Morgen unterwegs

Update vom 16. Februar, 8:52 Uhr: Schon am frühen Morgen sind in Köln die ersten verkleideten Menschen unterwegs. Egal, ob in Bus, Straßenbahn oder in den Straßen: Heute wird in Köln Karneval gefeiert. Damit startet heute an Weiberfastnacht der Straßenkarneval. Zahlreiche Straßen wurden gesperrt, die Straßenbahnen und Busse der KVB fahren nach einem angepassten Fahrplan. In Teilen der Innenstadt wurden zudem Absperrungen und Bauzäune aufgebaut.

Karneval in Köln: Diese speziellen Regeln gelten an Weiberfastnacht 2023

Bereits seit Monaten wird auf Weiberfastnacht hingefiebert. Doch nicht überall freut man sich auf die heiße Phase im Kölner Karneval. Rund um den Party-Hotspot auf der Zülpihcer Straße wird auch immer wieder Kritik laut. Und auch jetzt befürchten Politiker, Anwohner und Gastroleute, dass es wieder zu voll wird und das Stadtviertel überrannt beziehungsweise verschmutzt wird.

Dabei hat die Stadt extra ein Sicherheitskonzept für Weiberfastnacht erstellt. Das sogenannte Zülpicher Viertel rund um die Zülpicher Straße wird komplett abgesperrt. Die Eingänge werden streng kontrolliert. Darüber hinaus werde die Uniwiese als Ausweichfläche dienen, falls der Andrang zu groß wird.

Die Polizei bereitet sich in Köln ebenfalls auf den Karneval vor. Bis zu 2500 Kräfte sind täglich im Einsatz. Auch die KVB hat für Karneval 2023 ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet. Auf vielen Bus- und Bahnlinien der KVB gibt es Einschränkungen. So wird zum Beispiel die KVB-Linie 18 erstmals zwischen 8:30 und 3 Uhr getrennt.

Weiberfastnacht

Weiberfastnacht ist ein wichtiger Bestandteil des Karnevals und hat seinen Ursprung im Mittelalter. Die Erzählungen fallen dabei jedoch unterschiedlich aus. Zum einen heißt es in historischen Quellen, dass es in den Nonnenklöstern damals hoch hergegangen sein soll. Tagsüber wurden „getanzt und gesprungen“, während Nachts, wenn die Äbtissin schlafen gegangen war, Karten gespielt wurde. Eine andere Erklärung soll im 18. Jahrhundert spielen, als sich Marktfrauen und Arbeiterinnen auf dem Alter Markt in Köln ihre Hauben vom Kopf gerissen und durch die Luft geschmissen haben.

Eine wichtige Rolle spielt an Weiberfastnacht auch das Kostüm. Der Kreativität ist den Jecken dabei keine Grenzen gesetzt, allerdings zeichnen sich jedes Jahr gewisse Kostüm-Trends für Weiberfastnacht und Rosenmontag ab. Im Kölner Karneval sind bestimmte Verkleidungen allerdings auch verboten. Es können sogar Strafen drohen. (nap)

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