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Analyse belegt: „Ära des Klimatodes“ ist angebrochen

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Von: Lucas Maier

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Der Klimawandel verursacht immer öfter extreme Wetterphänomene. Eine neue Analyse zeigt die drastischen Auswirkungen des Klimawandels.

Berlin – Hitzewellen, Überschwemmungen oder Stürme: Das Wetter wird immer extremer. Alleine die hohen Temperaturen in diesem Sommer machen rund 70 Prozent der Menschen Angst – zu diesem Ergebnis kam eine repräsentative Forsa-Umfrage vom Juli 2022.

Die Extremen des Sommerwetters führen in ganz Europa zu Waldbränden und Dürre. Mehr als ein Viertel der Menschen in Deutschland hatte bereits gesundheitliche Beschwerden durch Sonne und Hitze, wie die Umfrage herausfand. Eine umfangreiche Analyse der britischen Zeitung The Guardian, zeigt jetzt, dass es durch den menschengemachten Klimawandel immer häufiger zu tödlichen Katastrophen auf dem gesamten Globus führt.

Klimawandel: Über 500 Ereignisse analysiert

Bei der Analyse soll es sich um die bisher umfassendste seiner Art handeln, wie The Guardian berichtet. Für ihre Analyse nutzte das Team, zusammen mit den weltweit führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in diesem Bereich, Datenbanken und Studien zu mehr als 500 Extremwetterereignissen.

Die Welt verändert sich schnell und sie schadet uns bereits – das ist die unverblümte Zusammenfassung.

Prof. Maarten van Aalst, der Direktor des Internationalen Rotkreuz-Rothalbmond-Klimazentrums gegenüber The Guardian

Ein Teil davon ist auf der Website der Initiative CarbonBrief einzusehen. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, „dass wir uns bereits in der Ära des Klimatodes und der Klimazerstörung befinden“, wie The Guardian schreibt.

Hitze und Co.: Analyse zeigt extreme Auswirkungen von Klimawandel
Hitze und Co.: Analyse zeigt extreme Auswirkungen des Klimawandels. (Archivbild) © Jan Woitas/dpa

Wetter wird extremer: Klimawandel zeigt bereits heftige Auswirkungen

Die Analyse hat gezeigt, dass über zwei Drittel der mehr als 500 untersuchten Extrem-Wetter-Ereignisse durch den Klimawandel ermöglicht wurden. Ohne die massive Einwirkung des Menschen wären diese Ereignisse weniger extrem oder gar unwahrscheinlich gewesen.

Nur rund 9 Prozent der Ereignisse sind durch den Klimawandel weniger wahrscheinlich geworden, hauptsächlich Wintereinbrüche und Schneestürme. Auch mit dem Mythos, dass die Folgen des Klimawandels lediglich ein Phänomen der letzten Jahre sind, räumt die Analyse auf. Solche Hitzewellen und Dürren sind bereits aus den 1930er Jahren bekannt.

Tote durch Wetter: So dramatisch sind die Folgen des Klimawandels

Von den Hitzetoten waren in den letzten dreißig Jahren jeder Dritte eine direkte Folge der menschengemachten globalen Erwärmung, so die Analyse. Die meisten dieser Toten sind in Süd- und Zentral-Amerika zu verzeichnen. In Ecuador, Kolumbien, Guatemala und Peru, waren über 70 Prozent der an Herzkrankheiten Verstorbenen, auf den Klimawandel zurückzuführen, so The Guardian.

Wir sehen Worst-Case-Szenarien, die vor etwa 10 Jahren bekannt waren und von denen wir befürchtet hatten, dass sie mehrere Jahrzehnte später eintreten könnten und die sich bereits jetzt abspielen.

Prof. Maarten van Aalst

Christiana Figueres, die ehemalige UN-Klimakommissarin, die das Pariser Klimaabkommen 2015 mitgestaltet hat, bleibt optimistisch. „Gemeinsam haben wir die Kapazität, die außergewöhnlichen Änderungen vorzunehmen, die wir brauchen, um den Kurs zu korrigieren“, gibt Figueres für die Zukunft zu bedenken. (Lucas Maier)

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