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Model mit den größten Wangenknochen der Welt zeigt auf Foto, wie sie früher aussah

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Von: Sina Alonso Garcia

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Anastasia Pokreshchuk
Anastasia Pokreshchuk ließ in den vergangenen Jahren regelmäßig Beauty-Eingriffe über sich ergehen. © justqueen8888/Instagram

Anastasia Pokreshchuk kann von Schöheits-OPs nicht genug bekommen. Die 34-Jährige lässt sich seit vielen Jahren regelmäßig die Wangen aufspritzen – und ist auf Fotos von früher kaum wiederzuerkennen.

Kiew – Bis zu ihrem 27. Lebensjahr war Anastasia Pokreshchuk von außen betrachtet eine ganz gewöhnliche junge Frau. Nach dem Abschluss ihres Psychologie-Studiums arbeitete sie als selbständige Beraterin für Banken in Kiew. Während viele Menschen in ihr vermutlich eine attraktive Dame im besten Alter sahen, strebte Pokreshchuk nach mehr. Durch Beauty-Eingriffe begann sie, sukzessive ihr Gesicht zu verändern. Um ihrem Schönheitsideal näher zu kommen, ließ sie sich zunächst die Lippen aufspritzen. Danach unterzog sie sich Botox-Behandlungen an den Wangen – sie empfand diese als zu pausbäckig. Inzwischen ist der regelmäßige Gang zum Beauty-Doc fest im Terminkalender der 34-Jährigen verankert. Ihr Selbstoptimierungsdrang machte sie zur Frau mit den größten Wangenknochen der Welt.

Durch ihre rasante Veränderung gelang es Pokreshchuk, immer mehr Aufmerksamkeit in den sozialen Medien zu erregen. Vor einigen Jahren legte sie sich Accounts auf verschiedenen Plattformen zu, um Fans an ihrem ungewöhnlichen Leben teilhaben zu lassen. Auf ihrer Instagram-Seite folgen ihr derzeit 47.000 Menschen (Stand: 29. Dezember, 10.40 Uhr). Mit fortschreitender Verwandlung stieg auch das Medieninteresse. So erhält das Model zahlreiche Anfragen für internationale Zeitungs- oder TV-Interviews. Pokreshchuk genießt das Rampenlicht sichtlich: „Ich liebe es – das ist es, was ich mein Leben lang machen wollte“, sagt sie gegenüber Pro7.

Anastasia Pokreshchuk: Die Liste ihrer Schönheits-OPs ist lang

Da Beauty-Behandlungen in der Türkei vergleichsweise günstig sind, flog Pokreshchuk in der Vergangenheit regelmäßig nach Istanbul, um sich unters Messer zu legen. Seit Kriegs-Ausbruch in ihrer Heimat, der Ukraine, lebt sie in Istanbul. Mögliche Gefahren von Schönheits-OPs blendet die junge Frau aus. „Meine Ärzte kennen mich seit Jahren“, sagt sie. „Die wissen, ich bin kein Psychopath, sondern eine gebildete Person. Klar ist das extrem. Aber ich habe oft zugeschaut – und dann angefangen, es sogar alleine zu machen.“ Längst zählen zu ihren Beauty-Eingriffen nicht mehr nur Operationen an Wangen und Lippen. Rund 24.000 Euro hat das Model für Po-Implantate, Fettabsaugungen an Bauch, Kinn und Gesicht, Brustvergrößerungen, Zahn- und Botoxbehandlungen ausgegeben.

Auf ihrem Instagram-Profil postet Pokreshchuk Aufnahmen, die sie vor ihren drastischen Eingriffen zeigen. Auf einer davon ist sie im Alter von 27 Jahren zu sehen – bereits mit aufgespritzten Lippen, jedoch mit sonst natürlichem, unoperiertem Gesicht und blonden, lockigen Haaren. Mit ihrem heutigen Aussehen hat das Foto nichts mehr gemeinsam. In der Kommentarspalte zeigen sich Fans schockiert. „Du warst einmal schön, warum verhältst du dich so?“, „Verdammt, du sahst so hübsch aus“, „Mann, sie war eine Schönheit“, ist dort zu lesen. Pokreshchuk lässt sich von der Kritik offenbar nicht beirren – zumindest sieht sie von Diskussionen mit ihren Followern ab und schweigt.

Auch, wenn sie selbst offenbar voll und ganz hinter den Eingriffen steht, warnt Pokreshchuk andere davor, es ihr gleichzutun. „Niemand sollte das nachmachen – das ist natürlich schon verrückt“, gesteht sie. Auch Christian Fitz, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie aus Stuttgart, beurteilt die OPs als problematisch. Wie er auf Anfrage von Pro7 erklärte, spiele Pokreshchuk „vielleicht sogar mit ihrem Leben“. Das fange schon bei „ganz banalen Risiken“ an. „Wenn man etwas unter die Haut bringt, läuft man Gefahr einer Infektion. In dieser Menge kann das für Blutungsstörungen sorgen. Es gibt Nerven in der Region, die man treffen kann, die Taubheit vermitteln.“ Treffe man bestimmte Gefäße, könne sogar Erblindung drohen.

Anastasia Pokreshchuk fordert: Menschen sollen sie nicht nach ihrem Aussehen beurteilen

Einen traumatisierenden Auslöser, wie etwa Mobbing, habe es laut Pokreshchuk für ihre Verwandlung nicht gegeben. Angetrieben habe sie lediglich der Wunsch, besonders auszusehen – egal, was andere sagen. „Im 21. Jahrhundert sollten die Leute verstehen, dass es keine Rolle spielt, wie eine Person aussieht – und es ist sehr dumm und unhöflich, jemanden nach seinem Aussehen zu beurteilen. Kinder zum Beispiel lieben mich – für die sehe ich aus wie eine putzige Barbie.“ Die Ukrainerin ist derweil nicht die einzige, die dem Schönheitswahn verfallen ist. So zahlte etwa eine Australierin 130.000 Euro, um wie eine menschliche Barbiepuppe auszusehen. Eine Britin, die früher ein Mann war, ging sogar so weit, sich zunächst zum menschlichen Ken, dann zur Barbie umoperieren zu lassen.

Anhand des Beispiels von Anastasia Pokreshchuk wird deutlich: Schönheitsoperationen können zu einem krankhaft verzerrten Selbstbild führen. Ihre zahlreichen, schwerwiegenden Behandlungen, insbesondere im Gesicht, sind alles andere als harmlos und könnten sie letztendlich sogar erblinden lassen. Junge Menschen, die sich mit ihrem Aussehen unwohl fühlen, sollten Pokreshchuk nicht nacheifern und sich bewusst machen, dass der Wunsch nach grenzenloser Selbstoptimierung häufig aus einem tiefen, seelischen Leiden entspringt.

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