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Bayerischer Volksfest-Wirt: „Jede Band soll Layla spielen“ – Grüne reagieren auf „geschmacklose Promo“

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Von: Tanja Kipke

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Ein Wirt der Feuchter Kirchweih reagiert auf die Sexismus-Debatte um den Ballerman-Hit „Layla“ mit einer Trotzreaktion. Die Grünen starten daraufhin eine Protestaktion im Bierzelt.

Feucht – Die „Layla“-Debatte scheint kein Ende zu finden. Nachdem der umstrittene Ballerman-Hit auf dem Würzburger Kiliani-Volksfest verboten wurde, kommt Deutschland in der Debatte offenbar gar nicht mehr zur Ruhe. Übertrieben oder gerechtfertigt? Viele Politiker und Promis haben sich bereits zum Sexismus-Vorwurf in dem Song geäußert. Nun sorgt die Aktion eines Wirts der Feuchter Kirchweih, Denny Morawski, erneut für Aufsehen. Er hatte bereits im Voraus von all seinen Bands den Hit regelrecht „eingefordert“.

Auf Bänken tanzen und Bier trinken: Auf bayerischen Volksfesten wird zu jedem Lied mitgegrölt.
Auf Bänken tanzen und Bier trinken: Auf bayerischen Volksfesten wird zu jedem Lied mitgegrölt. (Archivbild) © Imago/Archivbild

Ballerman-Hit „Layla“: Festwirt in Feucht versteht Seximus-Vorwürfe nicht

Laut nordbayern.de habe er sogar eine Anzeige im Boten geschaltet, die explizit darauf hinweist, dass „Layla“ auf der Feuchter Kärwa gespielt werde. Für ihn sei das eine Trotzreaktion gewesen, er könne die Sexismus-Vorwürfe „überhaupt nicht“ nachvollziehen, wie er gegenüber infranken.de verriet. „Die Leute kommen zum Trinken und zum Feiern zu mir und wenn die Gäste im Zelt das hören wollen, dann biete ich das auch an.“ Laut dem Portal hat allein die Band „Lederhosenrocker“ den Song acht- bis zehnmal gespielt.

Die Aktion des Wirts traf nicht überall auf Unterstützung. Der Ortsverband der Grünen startete eine Protestaktion, direkt im Bierzelt. Die Partei halte wenig von der „geschmacklosen Promo“, die der Wirt mit dem Song auf der Kärwa in Feucht betreiben würde.

Debatte um Schlager-Hit „Layla“: Grüne starten Protestaktion in Bierzelt

Laut den Grünen ist „Layla“ nur ein weiterer Partysong, gestrickt nach dem Prinzip „eingängige, simple Melodie und kurzer, einfacher Text mit sexistischem Inhalt“. Weder die Strategie des Totschweigens, noch die des Verbots seien hierbei zielführend. Den Grünen ist es viel wichtiger, darüber zu sprechen, „ob wir es im Jahr 2022 tatsächlich noch nötig haben, Spaß und ausgelassene Stimmung auf der Grundlage von sexistischen Songs zu haben.“

Wünschenswert wäre daher aus unserer Sicht, dass diese Kategorie Songs nicht verboten und zensiert werden, sondern dass sie einfach keine alte Sau mehr hören will

Die Grünen Ortsverband Feucht

Der Song solle nicht verboten oder zensiert werden, man wünsche sich, dass solche Songs „einfach keine alte Sau mehr hören will“, heißt es in dem Facebook-Post der Partei. Nach der Trotzreaktion des Festwirts habe man beschlossen, das Statement direkt ins Bierzelt zu tragen. Mit Schildern mit der Aufschrift „Layda ist Sexismus halt auch auf der Kärwa scheiße!“ waren die Mitglieder auf der Kärwa unterwegs.

Umfrage: Verbot übertrieben oder gerechtfertigt? Stimmen Sie ab

Die Grünen schlagen vor, stattdessen „Layla“ von Eric Clapton zu spielen. Ob der Song den Party-Hit ersetzen kann, bleibt fraglich. (tkip)

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