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Corona: „R“ im Fokus - wie hoch ist die Basis-Reproduktionszahl eigentlich bei Ebola, Masern & Co.?

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Von: Michelle Brey

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Die Menschen in Deutschland blicken auf die Reproduktionszahl, Politiker machen ihre Entscheidung davon abhängig. Wie hoch ist die Basisreproduktionszahl bei anderen Krankheiten?

Berlin - „Die Reproduktionszahl beschreibt, wie viele Menschen eine infizierte Person im Mittel ansteckt“, schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI) auf der offiziellen Website. Unabhängig davon auf welch komplizierte Art und Weise sich die Reproduktionszahl R berechnen lässt, achten die Menschen während der Corona*-Krise aktuell fast nur auf eines: steigt der R-Faktor über eins oder sinkt er unter diese Marke?

Doch wie sieht das eigentlich bei anderen Krankheiten aus, über die die Forschung* weitaus mehr weiß? Die Rede ist beispielsweise von Ebola, Masern und Grippe*. Betrachtet wird hierbei jedoch die Basisreproduktionszahl R0

Coronavirus: Wie hoch ist die Basisreproduktionszahl von Masern, Ebola & Co.?

So gebe es, wie das RKI erklärt, am Anfang jeder Pandemie eine Basisreproduktionszahl, also einen Startwert R0. Er beschreibt, „wie viele Menschen ein Infizierter im Mittel ansteckt, wenn die gesamte Bevölkerung empfänglich für das Virus ist (weil es noch keine Immunität in der Bevölkerung gibt), noch kein Impfstoff verfügbar und noch keine Infektionsschutzmaßnahmen getroffen wurden.“ 

Bei der aktuellen Coronavirus-Pandemie liege dieser Wert zwischen 2,4 und 3,3. Im Vergleich hierzu berichten Medien wie die Süddeutsche Zeitung, die „Bild“-Zeitung und RTL.de übereinstimmend über die Basisreproduktionszahlen anderer Krankheiten: 

Masern-Viren haben demnach die mit Abstand größte Basisreproduktionszahl R0. Fast jeder Kontakt zwischen einer ungeschützten Person und einem Erkranken führt zu einer Ansteckung - trotz einigen Metern Entfernung. Der Erreger kann über die Luft verbreitet und eingeatmet werden.

Coronavirus: Zeitabhängige Reproduktionszahl R(t) informiert über Corona-Lage

Dennoch ist auch weiterhin aufgrund der Coronavirus-Pandemie Vorsicht geboten. Denn die aufgeführte Basisreproduktionszahl R0 lässt auf keinen aktuellen Stand einer Pandemie schließen, sondern eben nur auf einen Startwert. 

Aussagekräftiger im Hinblick auf die aktuelle Corona-Lage* ist daher die zeitabhängige Reproduktionszahl R(t), über die das RKI laufend informiert.

Indes wird weltweit nach einem Medikament* und einem möglichen Impfstoff* geforscht.

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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