Die neue Zugverbindung durch die Alpen war 1992 durch einen Volksentscheid beschlossen worden. Das gesamte Projekt kostete die Schweiz 24 Milliarden Franken (22,7 Milliarden Euro). Neben dem neuen Ceneri-Tunnel umfasst es auch den 2007 eröffneten, rund 35 Kilometer langen Lötschberg-Basistunnel sowie den 2016 eröffneten, rund 57 Kilometer langen Gotthard-Basistunnel, den längsten Tunnel der Welt.
Ursprungsmeldung vom 5. September: Genf - Die Schweiz wäre riesig, wenn das Gelände nicht so aufgefaltet wäre - so lautet ein gängiger Scherz. Um trotz Bergen gutes Durchkommen zu haben, sind die Schweizer Tunnelmeister. Als Meister in der Tunnel-Kategorie haben sich die Schweizer spätestens 2016 hervorgetan, als sie den längsten Eisenbahntunnel der Welt einweihten: 57 Kilometer führt der Gotthard-Basistunnel unter den Alpen hindurch. Am Freitag wurde ein weiteres unterirdisches Bauwerk übergeben - der 15 Kilometer lange Ceneri-Basistunnel im Tessin. Damit vollenden die Schweizer ihren Teil der Gotthard-Schnellroute.
Die Schnellroute soll die transeuropäische Güterverbindung zwischen Amsterdam und Genua erleichtern - eine Flache Route durch die Alpen ermöglichen. Deutschland dagegen hinkt mit den eigenen Bauten für die Route hinterher. Hoffnungslos sagen Kritiker, daher erwägen die Schweizer jetzt eine Ausweichroute mit den Franzosen. Das berichtet die Badische Zeitung.
Die Tunnelmeister im Nachbarland machen ihrem inoffiziellen titel alle Ehre, die Berge sind durchlöchert wie ein Schweizer Käse: Mehr als 550 Auto-, Eisenbahn-, Wasser- und andere Tunnel gibt es schon. Auf den Tag der Eröffnung des Ceneri-Tunnels folgt am nächsten Tag das 40-jährige Bestehen des alten Gotthard-Straßentunnels. (nai mit dpa und AFP)