Blinder Hund Gary läuft nach Adoption 25 Kilometer zu Tierheim zurück

Der zwölfjährige, sehbehinderte Mischlingsrüde Gary hat nach vielen Jahren auf der Straße ein neues Zuhause in einem Tierheim in Polen gefunden. Obwohl er eines Tages adoptiert wurde, zog es ihn wieder zurück zu seinen Pflegern.
Gdynia - Es klingt schier unglaublich, und doch ist es in Polen genau so passiert: Der zwölfjährige Mischlingsrüde Gary hat es geschafft, trotz seiner Sehbehinderung 25 Kilometer zurückzulegen, um wieder bei seiner Wahlfamilie zu sein. Wie der polnische TV-Sender tvn24 berichtet, war Gary nach vielen Jahren auf der Straße zunächst von einem Tierheim des Vereins Paka dla Zwierzaka in Gdynia aufgenommen worden. Über dem Hundeheim lebten die Hauseigentümer - eine Familie mit drei Kindern, die häufig mit Gary spazieren gingen und ihn ins Herz schlossen. Auch Gary gewöhnte sich schnell an die neue Umgebung.
Als Gary nach rund drei Wochen von einem älteren Mann adoptiert wurde, zog er rund 25 Kilometer weg vom Tierheim, nach Żuków. Er blieb jedoch nicht lange dort. Am Tag nach der Adoption, als der neue Besitzer Gary ins Auto setzen wollte, befreite dieser sich vom Halsband und rannte davon. In den darauffolgenden Tagen suchten Dutzende von Menschen in Żuków nach Gary - unter anderem per Aushang oder Aufrufen im Internet. Erst drei Tage nach seinem Verschwinden gab es das erste Lebenszeichen von Gary - jemand sichtete ihn in einer anderen Stadt. „Die Suche wurde auf einen größeren Radius ausgeweitet“, erklärte die Vorsitzende des Vereins Paka dla Ziwerzaka, Marta Słodnik.
Vermisster Hund Gary: „Er ist fünf Tage lang in der Kälte gelaufen, um nach Hause zu kommen“
Insgesamt fünf Tage waren vergangen, als Gary plötzlich in Gdynia wiedergesehen wurde. Die 10-jährige Hania, Tochter der Eigentümer des Hauses, in dem sich auch das Tierheim befand, fand Gary schlafend im Wald - ganz in der Nähe ihres Hauses. Die Pfleger seines ehemaligen Tierheims konnten es kaum glauben. Gary hätte rund 25 Kilometer alleine zurücklegen müssen. Doch tatsächlich handelte es sich bei dem Hund, der da im Wald lag, um Gary. Nachdem die Kinder ihn erblickt hatten, setzte er sich in Bewegung und lief auf das Tierheim zu. „Er ist fünf Tage lang in der Kälte gelaufen, um nach Hause zu kommen“, sagte die Vereinsvorsitzende Marta Słodnik.
„Gary hat sich seine eigene Familie ausgesucht und wir respektieren seine Entscheidung“, so Słodnik. So steht der Hund nun nicht mehr zur Adoption frei, sondern bleibt für immer bei seinen vorübergehenden Betreuern. Seine neue Besitzerin wurde die 10-jährige Hania, Tochter der Hauseigentümer. „Der Mann, der ihn adoptiert hatte, versteht die Situation und wir werden einen neuen Hund für ihn suchen“, erklärte die Vereinsvorsitzende.
Entlaufene Hunde: Häufig finden die Vierbeiner wieder zurück nach Hause
Dass entlaufene Hunde wieder zurückkommen, ist keine Seltenheit. So verfügen die Tiere über eine außerordentlich gute Orientierung. In Frankreich lief ein vermisster Hund sogar 380 Kilometer bis nach Hause.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
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