AfD über Merkel-Verzicht: „Das hat sehr viel mit uns zu tun“

Die AfD wittert das politische Ende von Kanzlerin Merkel. Für die Rechtspopulisten wäre das natürlich ein Anlass zur Freude - und zum Eigenlob.
Berlin - Die AfD hat die Entscheidung von Angela Merkel zum Verzicht auf den CDU-Vorsitz als "gute Nachricht" gewertet. Parteichef Jörg Meuthen sagte am Montag in Berlin, es sei dann naheliegend, "dass sie auch ihre Kanzlerschaft in Kürze abgibt". Merkel habe selbst mehrfach den Parteivorsitz und die Rolle der Kanzlerschaft miteinander verknüpft. Die Kanzlerin "beginnt die Zeichen der Zeit zu verstehen", sagte Meuthen.
Der Co-Vorsitzende Alexander Gauland sagte, Merkel mache jetzt den Versuch, zu gehen, um die eigenen Partei zu retten. "Das hat sehr viel mit uns zu tun", sagte der AfD-Politiker. Mit Blick auf mögliche künftige Koalitionen sagte Gauland, es gebe "noch eine Menge in der CDU, das sich verändern muss, um überhaupt eine Chance für eine Zusammenarbeit in ferner Zukunft zu haben".
Nach Landtagswahl in Hessen: Merkel wird nicht mehr für Parteivorsitz kandidieren
Merkel hat nach Angaben aus Parteikreisen am Vormittag angekündigt, auf dem CDU-Parteitag Anfang Dezember in Hamburg nicht mehr zur Wiederwahl als Parteivorsitzende anzutreten. Inzwischen verdichten sich auch die Anzeichen, dass nach der aktuellen Wahlperiode die Kanzlerin auch die Regierungsspitze abgeben möchte.
Für den CDU-Vorsitz kandidieren will nach Medienberichten der frühere Unionsfraktionsvorsitzende Friedrich Merz. Auf Merz angesprochen, sagte Gauland: „Das war ein kluger Mann und ein kluger Politiker.“ Der Slogan „Merkel muss weg“ ist regelmäßig bei Kundgebungen von Anhängern der AfD zu hören.
afp/dpa