1. Werra-Rundschau
  2. Politik

Rätsel um Moskwa-Besatzung: Berichte über dutzende Tote - Familien beklagen öffentlich verschwundene Söhne

Erstellt:

Von: Richard Strobl

Kommentare

Der Untergang des russischen Kriegsschiffes „Moskwa“ hat Russland hart getroffen. Jetzt ist ein Foto aufgetaucht, das das Boot vor dem Sinken zeigen soll.

Update vom 19. April, 12.55 Uhr: Was ist mit der Besatzung der gesunkenen „Moskwa“ passiert? Rund 500 Menschen sollen an Bord gewesen sein. Nun dringen erste Informationen aus Russland durch: Wie fr.de* unter Verweis auf das unabhängige russische Medium Meduza berichtet, sollen 37 Matrosen ums Leben gekommen und weitere 100 verletzt worden sein. Meduza beruft sich auf eine Quelle in der russischen Schwarzmeerflotte.

Unterdessen gehen offenbar erste russische Familien an die Öffentlichkeit und beklagen das Verschwinden ihrer auf der „Moskwa“ dienenden Söhne. Der Kreml hält sich dennoch bedeckt. Das russische Verteidigungsministerium hatte am Samstag ein Video veröffentlicht, das angeblich ein Treffen zwischen dem Chef der Marine und den Überlebenden der „Moskwa“ zeigt. In dem etwa 30 Sekunden langen Video sind allerdings nur einige Dutzend Männer in Marineuniform zu sehen, die stramm vor dem Chef der Marine, Nikolaj Jewmenow, aufgereiht sind. Das Treffen soll in Sewastopol auf der annektierten Krim-Halbinsel stattgefunden haben.

Klar ist auch, dass das Sinken militärische Konsequenzen hat: Gemäß internationalen Verträgen hat die Türkei wegen des Ukraine-Krieges Kriegsschiffen die Durchfahrt durch die Meerengen Bosporus und Dardanellen verboten. Moskau kann deshalb auch keinen Ersatz für die „Moskwa“ ins Schwarze Meer schicken.

Update vom 18. April, 20.12 Uhr: Das gesunkene russische Kriegsschiff „Moskwa“ hatte nach Einschätzung der US-Regierung keine Atomwaffen an Bord. „Wir haben keine Hinweise darauf, dass sich zum Zeitpunkt des Untergangs Atomwaffen an Bord der „Moskwa“ befanden“, sagte ein hoher Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Montag. Zum Schicksal der Besatzung machte er keine genauen Angaben. Es gebe Hinweise darauf, dass einige Matrosen überlebt hätten. Es habe aber sehr wahrscheinlich auch Todesopfer gegeben.

Russlands „Moskwa“: „Inwieweit Bilder der Wirklichkeit entsprechen, können wir nicht sagen“

Update vom 18. April, 14.31 Uhr: Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte am Montag, dass nach dem Untergang des russischen Kriegsschiffs „Moskwa“ im Kreml die nun im Internet erstmals verbreiteten Bilder von einem brennenden Schiff gesichtet worden seien. „Ja, wir haben diese Bilder tatsächlich gesehen; inwieweit sie aber authentisch sind und der Wirklichkeit entsprechen, können wir nicht sagen.“

Zu sehen ist auf den Aufnahmen mutmaßlich das brennende Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, das in der vergangenen Woche gesunken war. Die Ukraine hatte mitgeteilt, die „Moskwa“ mit zwei Neptun-Raketen getroffen zu haben. Russland behauptet, es sei ein Brand an Bord ausgebrochen, der dann zu dem Untergang geführt habe.

Rätsel um Russlands gesunkene „Moskwa“: Jetzt soll Foto schwer beschädigtes Schiff zeigen

Erstmeldung vom 18. April: Kiew/Moskau - Weiterhin gibt es viele Ungereimtheiten um das gesunkene Kriegsschiff „Moskwa“*. Der Stolz der russischen Schwarzmeerflotte war am Mittwoch schwer beschädigt worden und anschließend gesunken. Allerdings geben die Ukraine und Russland verschiedene Gründe dafür an. Zudem gibt es Ungewissheit darüber, ob die Besatzung gerettet werden konnte.

Russlands „Moskwa“ gesunken: Foto soll schwer beschädigtes Schiff zeigen

Jetzt ist in den Sozialen Medien ein Foto aufgetaucht, das das schwer beschädigte Schiff vor seinem Untergang zeigen soll. Unter anderem ein US-Experte für die Marine teilte das Bild via Twitter.

Darauf ist das schwer beschädigte Kriegsschiff mit deutlicher Seitenlage zu sehen. Eine dicke Rauchsäule steigt auf. Auf dem Foto wirkt es so, als würde die „Moskwa“ bald sinken.

Rätsel um Crew der russischen „Moskwa“ - gibt Foto wichtigen Hinweis?

Die Ukrainer gaben an, dass sie das Schiff mit einer Rakete des Typs „Neptun“ getroffen hatten. Die Russen wiederum gaben an, dass das Schiff durch eine Explosion von Munition beschädigt wurde. Im Ukraine-Konflikt* sind sich widersprechende Angaben beider Seiten nicht ungewöhnlich. Nach US-Angaben waren zu dem Zeitpunkt noch bis zu 500 Besatzungsmitglieder an Bord. Moskau meldete, dass die Besatzung vor dem Sinken des Schiffs evakuiert worden sei. Doch die Ukraine widersprach bislang. Wegen eines Sturms seien Rettungsboote nicht nah genug an die brennende „Moskwa“ herangekommen, hieß es. Unabhängig prüfen lassen sich diese Berichte nicht.

Auf dem Foto sind nun keine Rettungsboote auf der „Moskwa“ zu sehen. Auch russische Soldaten sind an Bord nicht zu sehen. Das könnte ein Hinweis dafür sein, dass die Crew das Schiff teils verlassen konnte. Der Kreml hatte zuletzt ein Video veröffentlicht, das die evakuierte Besatzung zeigen soll. Allerdings gilt der Clip als umstritten.

Alle aktuellen Nachrichten zum Ukraine-Krieg in unserem News-Ticker. Den Hintergrund zum Ukraine-Konflikt* haben wir hier für Sie zusammengefasst. (rjs mit dpa) *Merkur.de und fr.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA

Auch interessant

Kommentare