Brexit: ARD-Journalistin urteilt vernichtend über May

Nach langen Verhandlungen gibt es nun einen Brexit-Entwurf. In den ARD-Tagesthemen ließ eine Journalistin kein gutes Haar an der Arbeit der Premierministerin Theresa May.
Update vom 15. Januar 2019: In Großbritannien fällt die Entscheidung darüber, ob der Deal mit der EU angenommen wird. Hier finden Sie den News-Ticker zur Abstimmung über den Brexit-Vertrag.
London - Am Mittwochabend verkündete die Premierministerin, dass es nun einen Brexit-Deal zwischen Großbritannien und der EU gibt. Noch müssen die Regierungschefs der EU-Staaten dem Entwurf zustimmen - und vor allem auch das britische Parlament. Eine Mehrheit für den umstrittenen Deal gilt keineswegs als gesichert.
Die ehemalige London-Korrespondentin der ARD, Annette Dittert, hat nicht „den Hauch einer Ahnung“, wie May dafür eine Mehrheit der Abgeordneten gewinnen wolle. Das sagte sie am Abend in ihrem Kommentar in den ARD-Tagesthemen. Die Zustimmung in ihrem Kabinett sei nur ein „Etappensieg“ für die Premierministerin gewesen. Besonders die Irland-Frage gilt als heftig umstritten.
Video: Überlebt Regierung May den Brexit?
Brexit: Abrechnung mit May in den ARD-Tagesthemen
Dittert rechnet in einem Kommentar für die ARD-Tagesthemen knallhart mit der Premierministerin ab: „Man könnte Mitleid mit Theresa May haben - aber man sollte es nicht, denn die düsteren Aussichten, vor denen sie und ihr Land jetzt stehen, hat sie ausschließlich sich selbst zuzuschreiben.“
Schließlich habe sich May von den Populisten jagen lassen und deren „zerstörerischen Fantasien“ zu großen Raum gelassen. Nun werde May zur Verräterin der Brexit-Hardliner, weil „ihr zu dämmern scheint“, dass ein Austritt aus dem Binnenmarkt doch nicht so einfach zu verwirklichen sei.
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Dittert: Brexit ein Fehler
Dittert wirft May nicht nur Fehler bei den Brexit-Verhandlungen vor, sie hält den ganzen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union für einen Fehler. „Aus der Zerstörung bestehender Strukturen wird kein neues Land entstehen. Die nationalistisch-sentimentale Nabelschau hat keine Antworten auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.“
Der Preis, den Großbritannien für diese Unsicherheiten zu zahlen haben werde, prognostiziert Dittert, werde hoch sein.
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