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Ukraine-Krieg: Selenskyj fordert Flugverbotszone für Russland

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Von: Teresa Toth, Johannes Nuß, Tim Vincent Dicke, Daniel Dillmann, Nico Scheck, Nail Akkoyun, Jan Trieselmann

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Wolodymyr Selenskyj bedankt sich für die internationale Unterstützung im Ukraine-Konflikt. Und stellt Forderungen.

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Update vom Dienstag, 01.03.2022, 07.11 Uhr: Inmitten des Krieges in seinem Land hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Flugverbotszone für Russland über der Ukraine gefordert. „Wir müssen diesem Staat den Zugang zu allen Häfen, allen Kanälen und allen Flughäfen der Welt verwehren“, erklärte der Präsident am Montagabend (28.02.2022) auf Facebook. Die internationale Gemeinschaft forderte er auf, „eine vollständige Sperrung des Luftraums für russische Raketen, Flugzeuge und Hubschrauber zu erwägen“. Weiter forderte er einen Ausschluss Russlands aus der UN-Sicherheitsrat.

Der ukrainische Präsident beschuldigt Russland, am Montag ukrainisches Territorium „bombardiert und beschossen“ zu haben, um Kiew während der Gespräche über einen Waffenstillstand „unter Druck zu setzten“. Selenskyj wandte sich an seinen Kriegsgegner Wladimir Putin und sagte: „Verschwenden Sie nicht ihre Zeit.“

Ukraine-Konflikt - Präsident Selenskyj spricht zur Nation
Ukraine-Konflikt - Präsident Selenskyj spricht zur Nation © Uncredited/dpa

Selenskyj unterzeichnet offiziellen Antrag auf EU-Beitritt der Ukraine: „Historischer Moment“

+++ 17.09 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen offiziellen Antrag auf die Mitgliedschaft der Ukraine in der Europäischen Union unterzeichnet. Das teilte das ukrainische Parlament, die Werchowna Rada, in ihrem offiziellen Telegram-Kanal mit.

In dem Messengerdienst wurde zudem ein Foto von Selenskyj verbreitet, das ihn beim Unterschreiben des Dokuments zeigen soll. Die Werchowna Rada sprach von einem „historischem Moment“.

Dieses Bild zeigt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach der Unterzeichnung des Antrags auf Mitgliedschaft in der Europäischen Union.
Dieses Bild zeigt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach der Unterzeichnung des Antrags auf Mitgliedschaft in der Europäischen Union. © Ukrainian Presidency Press Office/afp

Selenskyj dankt „globaler Anti-Kriegs-Koalition“ – und stellt Forderungen

+++ 16.00 Uhr: Wolodymyr Selenskyj hat sich für die breite internationale Unterstützung der Ukraine bedankt. Wie der ukrainische Präsident am Montag (28.02.2022) auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, stellt Japan der Ukraine neben einer bereits genehmigten 100-Millionen-Dollar-Spritze weitere 100 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Zudem unterstütze der japanische Premierminister Fumio Kishida die harten Sanktionen gegen Russland. „Wir danken Ihnen! Eine wirklich globale Anti-Kriegs-Koalition funktioniert“, so Selenskyj.

Auch mit der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen telefonierte der ukrainische Staatschef aufgrund des Ukraine-Konflikts. Mit ihr habe Selenskyj über „konkrete Beschlüsse zur Stärkung der Verteidigungskapazitäten“ sowie einen möglichen Beitritt in die Europäische Union gesprochen. Selenskyj pocht dringend auf eine EU-Mitgliedschaft. „Wir wenden uns an die EU zur unverzüglichen Aufnahme der Ukraine nach einer neuen speziellen Prozedur“, sagte er am Montag. „Ich bin überzeugt, dass das gerecht ist. Ich bin überzeugt, dass wir das verdient haben.“

Wolodymyr Selenskyj
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hält eine Rede an die Nation. © Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa

Dem rumänischen Präsidenten Klaus Johannis dankte Selenskyj für dessen „bedeutenden Beitrag zu den Verteidigungsfähigkeiten unseres Landes“ im Ukraine-Konflikt. Dieser unterstütze zudem die Mitgliedschaft der Ukraine in der EU. „Wir spüren die politische und verteidigungspolitische Unterstützung durch unsere Partner“, teilte Selenskyj mit.

Ukraine: 400 russische Söldner sollen Ukraines Präsidenten Selenskyj töten

+++ 10:45 Uhr: Auf Befehl des Kremls sind mehr als 400 russische Söldner in Kiew, um Präsident Selenskyj und seine Regierung zu ermorden und Moskau den Weg zur Übernahme der Kontrolle zu ebnen, wie die Times erfahren haben will. Die Wagner-Gruppe, eine private Miliz, die von einem der engsten Verbündeten Präsident Putins geleitet wird und als verlängerter Arm des Staates agiert, flog vor fünf Wochen Söldner aus Afrika ein, um Selenskyjs Regierung gegen eine stattliche finanzielle Prämie umzubringen.

Die ukrainische Regierung wurde am Samstagmorgen (26.02.2022) über die Söldner und ihre Mission in Kenntnis gesetzt. Kiew verhängte Stunden später einen 36-stündige „harte“ Ausgangssperre, um in der Stadt nach russischen Saboteuren zu suchen. Die Zivilbevölkerung wurde gewarnt, sie könnten als Kreml-Spione gesehen werden, und würden Gefahr laufen, liquidiert zu werden, sofern sie sich draußen aufhielten.

Ukraine-Konflikt: Wolodymyr Selenskyj telefoniert mit Boris Johnson

+++ 09.45 Uhr: Am Sonntagabend (27.02.2022) haben der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Großbritanniens* Premierminister Boris Johnson per Telefongespräch beraten. Der britische Premier lobte den Mut des ukrainischen Volkes und die Führung des Präsidenten angesichts großer Widrigkeiten. Der Premier fügte hinzu, der Widerstand des ukrainischen Volkes sei heldenhaft. Präsident Selenskyj zeigte sich der Auffassung, die nächsten 24 Stunden seien für die Ukraine von größter Bedeutung. Der ukrainische Präsident erklärte, er werde alles in seiner Macht Stehende tun, damit die Verteidigungshilfe des Vereinigten Königreichs die Ukraine erreiche.

Zur Person
NameWolodymyr Selenskyj
PositionPräsident der Ukraine
Alter44 Jahre (geboren am 25. Januar 1978)
EhepartnerinOlena Selenska (seit 2003)
KinderAleksandra Selenskaya, Kiril Selenskyj

Die beiden Staats- und Regierungschefs vereinbarten, weiter in engem Kontakt zu bleiben. Johnson betonte erneut die unumstößliche Unterstützung der Vereinigten Königreichs für die Souveränität der Ukraine.

Ukraine-Konflikt: Selenskyj „wird nicht mit Russland verhandeln“ und bleibt in Kiew

+++ 09.13 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird „definitiv nicht“ der Delegation angehören, die zu den Verhandlungen am Montag (28.02.2022) in Belarus reisen wird. Dies hatte die US-Botschafterin der Ukraine, Oksana Markarova mitgeteilt. Sie betonte, der Präsident würde bleiben, um zu kämpfen.

Selenskyjs Büro hatte am Sonntag angekündigt, beide Seiten würden an der belarussischen Grenze Friedensverhandlungen führen. Die Nachrichten über solche Verhandlungen kamen zu einer Zeit ans Tageslicht, als Russlands Staatschef Wladimir Putin seine nuklearen Abschreckungskräfte in Alarmbereitschaft setzte. Schuld daran seien laut Putin die aggressiven Aussagen des Westens, nachdem er völkerrechtswidrig in die Ukraine einmarschiert war.

„Präsident Selenskyj hat die Entscheidung getroffen, das Land zu verteidigen“, sagte Markarova bei CNN State of the Union. „Er ist also mit den Streitkräften und dem ukrainischen Volk in Kiew, um das Land zu verteidigen.“ Die Botschafterin sagte außerdem, es sei „sehr schwierig“ vorauszusehen, ob das Treffen eventuell nur ein „Trick“ Russlands sei, denn es handele sich um einen „vollwertigen Krieg mit Kriegsverbrechen, die täglich von Russen begangen werden“.

Ukraine-Konflikt: Selenskyj verhandelt mit Russland - und fordert EU-Mitgliedschaft

+++ 07.13 Uhr: Im Laufe des Montagmorgens (28.02.2022) soll es zu dem Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und einer russischen Delegation an der ukrainisch-belarussischen Grenze kommen. Belarus-Präsident Alexander Lukaschenko hatte Selenskyj via Telefon zuvor noch erklärt, dass sich Belarus nicht in den Krieg zwischen Russland und der Ukraine einschalten wollte. Spekulationen aus der Ukraine zufolge könnte sich das am Montagmorgen (28.02.2022) allerdings ändern.

Denn parallel zu den Friedensverhandlungen könnte Belarus am Morgen einen Angriff auf die Ukraine starten. Die ukrainische Agentur Unian berichtet, dass belarussische Fallschirmjäger in die Ukraine fliegen sollen. Selenskyj hatte im Vorfeld der Friedensverhandlungen noch behauptet: „Ich glaube nicht an ein Ergebnis dieses Treffens, aber lasst es uns versuchen.“

Denn Berichte, dass Selenskyj aus Kiew geflohen sei, hatte der ukrainische Präsident am Sonntag (27.02.2022) noch indirekt zurückgewiesen: Auf Twitter postete Ukraines Verteidigungsminister Olexij Resnikow einen Selfie mit dem ukrainischen Präsident und schrieb dazu: „Wir halten die Stellung.“ Eine Botschaft von Wolodymyr Selenskyj, in der er ohne Zweifel in Kiew zu sehen ist, gab es am Sonntag im Gegensatz zu den Vortagen aber nicht

Ukraine-Konflikt: Ukraine zu Verhandlungen mit Russland bereit

+++ 14.55 Uhr: Die Ukraine hat sich zu Verhandlungen mit Russland an der Grenze zu Belarus bereit erklärt. Wie das ukrainische Präsidialamt am Sonntag mitteilte, hat Kiew auf Vermittlung des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko zugestimmt, eine russische Delegation am Fluss Prypjat in der Nähe von Tschernobyl zu treffen. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich schon zuvor grundsätzlich zu Gesprächen mit Moskau bereit erklärt, allerdings nicht in Belarus.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich aufgeschlossen für Verhandlungen. Allerdings lehnte er Gespräche in Belarus ab. Das Land beteilige sich an Kampfhandlungen gegen die Ukraine, sagte Selenskyj zur Begründung. Er sei offen für alle Orte, „von denen aus keine Raketen auf die Ukraine geschossen werden“. Er habe Warschau, Budapest, Istanbul und Baku als Verhandlungsstädte vorgeschlagen. Ein Berater Selenskyjs hatte die russischen Angaben als Taktik zurückgewiesen.

Ukraine: Selenskyj dankt Macron für Lieferung von Militärmaterial 

Update vom Sonntag, 27. Februar, 04:31 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für weitere Lieferungen militärischer Ausrüstung bedankt. Macron habe Selenskyj in der Nacht zum Sonntag gegen Mitternacht angerufen, erklärte der Elysée-Palast. Bei der Gelegenheit habe der Ukrainer auch Frankreichs Einsatz für den nun gemeinschaftlicher von westlichen Staaten beschlossenen Ausschluss russischer Banken aus dem internationalen Zahlungssystem Swift gewürdigt.

+++ 22.00 Uhr: Wolodymyr Selenskyj hat sich über Twitter erneut aus Kiew gemeldet. In einem Post schrieb der ukrainische Präsident, er habe mit Boris Johnson* telefoniert. Selenskyj dankte dem Premierminister von Großbritannien* für „seine Position, neue Entscheidungen zur Verbesserung der Kampffähigkeiten der ukrainischen Armee. Vereinbarte weitere gemeinsame Schritte, um dem Aggressor zu begegnen.“

Ukraine-Präsident Selenskyj meldet sich: „Die Kämpfe gehen weiter“

+++ 13.05 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich erneut zu Wort gemeldet. In einer neuen Videobotschaft berichtete er über die andauernden Kämpfe in Kiew und anderen Landesteilen. „Die Kämpfe gehen in vielen Städten und Gebieten unseres Landes weiter“, sagte Selenskyj in der rund fünfminütigen Ansprache am Samstag. Russische Truppen wollten das Stadtzentrum von Kiew einnehmen und „hier ihre Marionetten installieren“, warnte er. Bislang seien die Hauptstadt und andere strategisch wichtige Städte aber unter Kontrolle der ukrainischen Armee. Zudem warf Selenskyj Russland vor, ukrainische Wohngebiete zu attackieren. Moskau bestreitet das.

Auch die Aufnahme seines Landes in die Europäische Union kam in der Videobotschaft zur Sprache. Demnach sprach sich der ukrainische Staatschef für eine EU-Mitgliedschaft seines Landes aus – derzeit ein aussichtsloses Unterfangen. Ebenfalls forderte er Deutschland und Ungarn auf, einen Ausschluss Russlands aus dem internationalen Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift* voranzutreiben. Die EU und die USA haben bereits weitreichende Wirtschaftssanktionen als Reaktion auf die russische Aggression in der Ukraine verhängt.

Ukraine-Konflikt: Wolodymyr Selenskyj ruft zum Widerstand in Kiew auf

+++ 07.58 Uhr: Vor wenigen Minuten hat sich Wolodymyr Selenskyj erneut zu Wort gemeldet. In einem neuen Video wendete sich der Präsident der Ukraine an die Beölkerung seines Landes. Währenddessen setzt die Armee Russlands den Angrif auf Kiew fort.

Erstmeldung: Kiew - Mitten im Angriff Russlands auf die Ukraine meldet sich Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Wort. In einem Videochat soll sich der ukrainische Präsident bereits von seinen Kolleginnen und Kollegen aus der Europäischen Union verabschiedet haben. „Dies könnte das letzte Mal sein, dass sie mich lebend sehen“, soll Selenskyj gesagt haben. Das berichten das US-Nachrichtenportal Axios und die Financial Times.

Ukraine-Konflikt: Wolodymyr Selenskyj wirft dem Westen Untätigkeit vor

Stunden später veröffentlichte Wolodymyr Selenskyj ein weiteres Video. Dieses wurde offenbar in der Nacht in den Straßen Kiews aufgezeichnet. Der ukrainische Präsident erscheint in diesem Video mit vier weiteren Mitgliedern seines Kabinetts. „Wir sind hier. Wir sind in Kiew. Wir verteidigen die Ukraine“, sagte Selenskyj mit entschlossenem Gesichtsausdruck in dem kurzen Video.

In den Tagen zuvor hatte Wolodymyr Selenskyj unter anderem schwere Vorwürfe gegen die EU und die Nato* erhoben. „Wir verteidigen unser Land alleine“, sagte der Präsident der Ukraine zu Beginn der Invasion aus Russland. Doch besonders in die Kritik nahm Selenskyj die USA*. „Das mächtigste Land der Welt schaut aus sicherer Entfernung zu“, so Selenskyj. Gleichzeitig richtete er einen Appell an alle „Europäer mit Kampferfahrung.“ Sie sollten die „Untätigkeit ihrer Regierungen ignorieren“ und in die Ukraine reisen, um sich dort am Kampf gegen Russland zu beteiligen.

(nc/dil/tt/nak/jn/jtr) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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