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ARD-Kommentator erschreckt Zuschauer mit Sturmhaube: „Stopp, keine Masken ...“

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Von: Naima Wolfsperger

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ARD-Kommentator mit Sturmhaube: Der Journalist Oliver Jarasch kritisiert die Maskenpflicht
ARD-Kommentator mit Sturmhaube: Der Journalist Oliver Jarasch kritisiert die Maskenpflicht © Screenshot ARD

In seinem ARD-Kommentar greift der Journalist Oliver Jarasch zu einem dramatischen Mittel. In Sturmhaube-Montur kritisiert er die Maskenpflicht.

Berlin - Der ARD-Kommentator Oliver Jarasch vom RBB ist nicht zu erkennen, als er am Dienstagabend seinen Tagesthemen-Kommentar beginnt. Er sieht einem mutmaßlichen Bankräuber wohl ähnlich - oder jemandem der eine Tankstelle überfallen möchte. 

Damit hat Jarasch sein Ziel offenbar erreicht. Nur wenige Sätze lang behält er die Sturmhaube auf - er weiß wohl um ihre Wirkung. Die Maskenpflicht* sei nicht klar genug geregelt, so Jarasch. Auch sei sie das falsche Instrument.

Tagesthemen: ARD-Corona-Kommentar in Sturmhaube: „Der Albtraum jedes Polizisten“

„Das ist der Albtraum jedes Polizisten, wenn jedes Banditentuch als Corona-Schutz umdefiniert werden könnte“, skandiert der ARD-Kommentator. Erste Autofahrer sollen nach Angaben des Journalisten bereits versucht haben die Mund-Nase-Bedeckung gegenüber Blitzern zu nutzen um ihrem Geschwindigkeitsrausch zu frönen. Das hätte die Polizei jedoch nicht gelten lassen - sei auch weit hergeholt, so Jarasch. 

Dennoch, davon scheint der ARD-Kommentator überzeugt: „Ich finde, auch wenn die Corona-Debatte über weite Strecken vernünftig und sachlich geführt wurde, hier lässt sich Aktionismus beobachten. Es ist eher eine Übersprungshandlung.“ Dabei lenkt Jarasch leicht ein: „Nicht falsch verstehen: Aus Rücksicht eine Schutzmaske zu tragen ist richtig und sinnvoll.“ Doch das Gebot sei jedoch fehl am Platz. 

Corona: ARD-Kommentar zur Maskenpflicht: „Suggeriert eine Sicherheit, die nicht da ist“

„Die bundesweite Maskenpflicht* suggeriert eine Sicherheit, die nicht da ist“, kritisiert der Journalist. Die Pflicht lenke davon ab, dass Menschen sich in Sicherheit wähnten und es zu weiteren Lockerungen kommen würde. „Davor habe ich Angst, dass wir zu schnell zur Normalität übergehen und mit Maske als Alibi Vollgas geben.“ Eine Angst, die wohl die meisten Bürger aktuell mit dem ARD-Journalisten teilen. So hatte etwas RKI-Präsident Lothar Wieler in seiner Pressekonferenz am Mittwoch darauf hingewiesen, dass sich den Bewegungsdaten zufolge lediglich sehr wenige Menschen seien, die sich nicht an die Kontaktsperren hielten. 

Jarasch sieht in der Maskenpflicht offenbar eine Gefahr: „Es kommt mir so vor, als würde man einen Kampfhund von der Leine lassen und halbherzig hinterherrufen: ‚Aber vergiss nicht, den Maulkorb anzulegen.‘“

ARD-Kommentar mit Sturmhaube: „Stopp, keine Masken bei der Moderation vor der Kamera, nicht einmal für Sekunden!“

Nicht bei allen kommt Jarasch mit seinem Kommentar gut an. „Die Maske ist psychologisch wertvoll: Wir wappnen uns. Wir passen mehr auf. Wir halten den Abstand besser ein ... Wir können es dann nicht so leicht schaffen, Corona nicht wahrhaben zu wollen! Und das schützt uns“, kommentiert etwa ein Nutzer auf Facebook. 

Ein anderer hält sie ebenfalls für richtig: „Das war auch die Beobachtung, die ich in Italien in den letzten Wochen gemacht habe. Die Leute haben mehr Abstand gehalten, weil man durch die Masken ständig daran erinnert wird. Auch gegen das ins Gesicht fassen hilft so eine Maske meiner Selbstbeobachtung nach. Und in Italien hat fast jeder eine Maske getragen, freiwillig.“

Kritisch wird auch die Sturmhaube als stilistisches Mittel kritisiert. „Stopp, keine Masken bei der Moderation vor der Kamera, nicht einmal für Sekunden! Maskiert in einer Videobotschaft treten für gewöhnlich nur Leute auf, mit denen man nicht verglichen werden möchte.“ 

Die Maskenpflicht in Deutschland könnte sich auf weite Teile des Lebens ausweiten. Auch ein Gebot zur Mund-Nase-Bedeckung in Arztpraxen könnte folgen. Das könnte jedoch insbesondere für Kranke Probleme bergen. 

Indessen zeigte sich ein ARD-Kommentar verständnisvoll gegenüber den Corona-Demonstranten: „Da hört der Spaß auf!“

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