„Wie hilflos, Sie, Herr Habeck in diesen Fragen sind, das konnte man gestern Abend im deutschen Fernsehen beobachten.“
Update vom 7. September, 9.43 Uhr: Dann attackiert Merz Wirtschaftsminister Habeck für seinen Auftritt bei „Maischberger“ vom Vorabend: Er persönlich hoffe, dass das viele Bäcker da schon im Bett gelegen hätten, um die Aussagen des Grünen nicht hören zu müssen. In der ARD-Sendung hatte Habeck auf die Frage, ob er mit einer Insolvenzwelle am Ende dieses Winters rechne, geantwortet: „Nein, das tue ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Branchen einfach erstmal aufhören zu produzieren.“
Update vom 7. September, 9.41 Uhr: Zum Thema Ukraine: „Die Länge dieses Krieges verschärft auch die wirtschaftliche Lage in Deutschland“, erinnert Merz. Die Abhängigkeit von russischem Gas sei zwar ausdrücklich nicht allein von der Ampel zu verantworten. „Ausdrücklich nicht“ - Tumult im Plenum. Aber, fügt Merz in: „In der Wirtschaftspolitik fehlt dieser Regierung die Fähigkeit zum strategischen Denken“ - die ganze Sommerpause sei von einem „permanenten“ Streit der Koalition bestimmt gewesen und mündete in ein Sammelsurium der Kompromisse, kritisiert der CDU-Chef.
Update vom 7. September, 9.36 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz hebt bei seinem Auftritt mit einer Würdigung des kürzlich verstorbenen Staatsmanns an: „Hätte Gorbatschow seinen politischen Weg weitergehen können, wären Glasnos und Perestroika die prägenden Elemente der russichen Politik geblieben, glaubt er.
Schnell kommt der Oppositionsführer auf den Haushalt: Er wirft Scholz in Bezug auf den Wehretat vor, seine eigenen Zusagen nicht einzuhalten. Dieser hätten neben dem Sondervermögen „Jahr für Jahr“ ansteigen müssen - „stattdessen kürzen sie“, wirft er dem Kanzler vor. „Wir können Ihren Zusagen nicht trauen.“
Update vom 7. September: Nach dem Gedenken an Gorbatschow wird die Sitzung für eine Pause unterbrochen - um 9.30 Uhr soll es weitergehen. Merz soll den ersten Redebeitrag haben.
Update vom 7. September, 9.15 Uhr: „Wir hatten übersehen, dass sich Russland unter Putin radikal von Gorbatschows Linie abgewandt hatte“, betont Bas in Bezug auf den Kremlchef und dessen Invasion in die Ukraine. Und fügt hinzu: „Zwischen Europa und Russland klafft heute ein tiefer Graben.“
Update vom 7. September, 9.05 Uhr: Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) gedenkt zu Beginn dem jüngst verstorbenen Michail Gorbatschow. Sie würde Gorbatschow als „Mann des Friedens“, der möglich machte, was über Jahrzehte undenkbar schien: den Kalten Krieg friedlich beenden. „Wir Deutsche haben Michail Gorbatschow viel zu verdanken.“ Applaus im Plenum.
„Mit seinem unverhofften Aufbruch in eine neue Politik hat er den Bürgern in der DDR Mut gemacht, sich selbst zu ermächtigen“, nimmt Bas Bezug auf Gorbatschows Beitrag zur deutschen Wiedervereinigung.
Erstmeldung vom 7. September: Berlin - Die vierstündige Aussprache ist der Höhepunkt der einwöchigen Haushaltsberatungen im Parlament: Im Bundestag findet am Mittwoch (09.00 Uhr) die Generaldebatte statt. Die Behandlung des Kanzleretats nutzen Koalition und Opposition traditionell zum Schlagabtausch über die Regierungspolitik.
Dabei werden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) das Wort ergreifen. In diesem Jahr dürfte das jüngste Entlastungspaket der Ampel-Koalition mit einem Gesamtvolumen von 65 Milliarden Euro eine zentrale Rolle spielen. Die Bundesregierung will das Paket ohne zusätzliche Schuldenaufnahme umsetzen.
Neben dem dritten Entlastungspaket dürften der Streit um die geplante Abschaltung der Atomkraftwerke und die weitere Hilfe für die Ukraine eine Rolle spielen. Zur Debatte stehen dann am Nachmittag das Einzeletats für das Auswärtige Amt (13.30 Uhr), das Bundesverteidigungsministerium (15.15 Uhr) und das Ministerium für Entwicklungshilfe (17.00 Uhr).
Zum Auftakt der Plenarsitzung am Morgen will Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) des verstorbenen früheren sowjetischen Staats- und Parteichefs Michail Gorbatschow gedenken. (AFP/dpa/frs)