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Debatte über Nachfolger des 9-Euro-Tickets: Grüne legen Konzept vor – es besteht aus zwei Tickets

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Von: Momir Takac

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Freie Fahrt für die Bürgerinnen und Bürger: Die Koalition streitet über die Verlängerung des 9-Euro-Tickets.
Freie Fahrt für die Bürgerinnen und Bürger: Die Koalition streitet über die Verlängerung des 9-Euro-Tickets. © Arne Dedert/dpa

Gibt es einen Nachfolger für das Erfolgsmodell „Neun-Euro-Ticket“? Vorschläge gibt es zahlreiche, das neueste Konzept kommt von den Grünen.

Berlin - Das Neun-Euro-Ticket für Fahrten mit der Bahn ist schon bald nach der Einführung im Juni als Erfolg bewertet worden. Jetzt legte das Statistische Bundesamt Zahlen vor, die das auch untermauern.

Demnach fuhren im zweiten Quartal 46 Prozent mehr Menschen im öffentlichen Nahverkehr als von Januar bis März. Im Vergleich zum Vorjahresquartal waren es sogar 74 Prozent mehr. Als Grund nannte das Statistische Bundesamt neben dem Neun-Euro-Ticket die Lockerungen der Corona-Maßnahmen.

Nachfolger für 9-Euro-Ticket: Bund will Kosten auf Länder abwälzen

Doch Ende August ist es vorbei mit dem begehrten Ticket. Wegen der Attraktivität wird seit geraumer Zeit über Nachfolgemodelle diskutiert. Niedersachsen etwa schlägt ein rein norddeutsches Modell vor. Knackpunkte der Debatte: Zu welchem Preis soll es ein mögliches Anschlussticket geben, und wie sieht die Finanzierung aus?

Während die Bundesländer ein Nachfolgeangebot befürworten, sträubt sich der Bund, der sämtliche Einnahmeausfälle stemmte, dagegen. Es könne keine Anschlussregelung geben, hatte Christian Lindner kürzlich gesagt. Ebenso erteilte der Bundesfinanzminister einer Verlängerung eine Absage. Auch sein FDP-Parteikollege und Verkehrsminister Volker Wissing äußerte sich zurückhaltend und sagte, die Länder müssten sehen, „wie sie das finanzieren wollen“. Gleichwohl hielt Wissing eine Nachfolge-Regelung des Neun-Euro-Tickets für möglich.

Nachfolger für 9-Euro-Ticket: Grüne schlagen Regional- und Bundesticket vor

Die Debatte kocht unterdessen weiter. Dem Spiegel zufolge wollen Bund und Länder am 19. August über das Thema sprechen. Bereits jetzt ist ein neuer Vorschlag der Grünen durchgesickert. Laut einem Konzeptpapier, das dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt, soll es künftig zwei günstige Bahntickets geben: ein Regionalticket für 29 Euro und ein Bundesticket für 49 Euro.

Während das Regionalticket vorwiegend an Pendler gerichtet ist, soll das Bundesticket in ganz Deutschland gelten und den bisherigen „Tarifdschungel durchbrechen“, heißt es in dem Papier, das von Partei, Bundestagsfraktion und NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer konzipiert wurde.

Nachfolger für 9-Euro-Ticket: Grüne wollen Deutschland in Zonen einteilen

Darüber hinaus soll Deutschland in acht Zonen eingeteilt werden, in denen das Regionalticket für 29 Euro im Monat erworben werden kann. Doch diese Einteilung würde die Sache komplizierter machen. Zwar würde das Regionalticket „mindestens landesweit“ gelten, aber auch für „Regionen wie Berlin-Brandenburg oder Bremen-Hamburg-Niedersachsen“, wie im Papier erläutert wird. Zur Finanzierung schlagen die Grünen die Abschaffung des Dienstwagenprivilegs vor. (mt)

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