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NSA: Wird er Obamas neuer Schnüffel-Chef?

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Laut einem Medienbericht wird Vizeadmiral Michael Rogers neuer NSA-Chef. Er kommt von der Marine. © dpa

Washington - Kommt Präsident Obamas neuer Schnüffel-Chef von der Marine? Laut einem Bericht sóll Vizeadmiral Michael Rogers NSA-Boss werden?

Der wegen seiner weltumspannenden Überwachungsprogramme in die Kritik geratene US-Geheimdienst NSA soll nach Informationen der "Washington Post" künftig von Vizeadmiral Michael Rogers geführt werden.

US-Präsident Barack Obama habe sich für Rogers als Nachfolger des scheidenden NSA-Chefs General Keith Alexander entschieden, meldete die Zeitung. Das Weiße Haus wollte den Bericht am Montag auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP nicht kommentieren. Alexanders Pensionierung wird für Mitte März erwartet.

Laut "Washington Post" empfing Obama den 53-jährigen Rogers in der vergangenen Woche zu einem persönlichen Gespräch. Die Nominierung könnte "bald" erfolgen, hieß es. Anschließend müsste die Personalie noch vom Senat gebilligt werden. Rogers blickt auf eine mehr als 30-jährige Laufbahn bei der US-Marine zurück, bei der er sich Fachkenntnisse in den Bereichen Geheimdienste und Verteidigung im Cyberspace aneignete. Als NSA-Chef würde der Vizeadmiral zugleich das Cyber-Kommando der US-Streitkräfte führen.

Das ist die NSA

Seit Juni kamen durch die Enthüllungen des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden eine Reihe von Spähaktivitäten der NSA und verbündeter Geheimdienste ans Licht. So überwachte die NSA nicht nur massenhaft E-Mails und Telefonate von unbescholtenen Bürgern rund um die Welt, sondern hörte auch Spitzenpolitiker aus befreundeten Staaten ab, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Auf die Empörung aus dem In- und Ausland reagierte Obama mit einer Überprüfung der Geheimdienstarbeit.

Eine unabhängige Kommission legte im Dezember mehr als 40 Reformvorschläge vor, die der Präsident aber nur teilweise umsetzen will. In einer Rede Mitte Januar versprach er unter anderem, ein Programm zur Sammlung der Telefonverbindungsdaten von US-Bürgern in seiner jetzigen Form zu beenden. Außerdem sagte er einen stärkeren Schutz der Privatsphäre ausländischer Bürger zu und verbot die Überwachung eng verbündeter Staats- und Regierungschefs. Grundsätzlich hielt Obama aber an den Spähprogrammen der NSA fest.

Zu den Reformvorschlägen, die der Präsident unter den Tisch fallen ließ, gehört auch die Trennung der Leitungsposten bei der NSA und dem Cyber-Kommando der Streitkräfte. Das Weiße Haus entschied sich, die bisherige Doppelfunktion beizubehalten. Damit bleibt auf jeden Fall ein Militär an der Spitze der NSA.

afp

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