Ukraine-Krieg: Selenskyj benennt Schlüsselschlachten an der Front
Kiew plant Berichten zufolge eine großangelegte Gegenoffensive. In Bachmut halten die Kämpfe weiter an. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Verhandlungen im Krieg: Russland will Getreideabkommen verlängern
- Ukraine schlägt Angriffe zurück: Lage rund um Bachmut weiter angespannt
- „Held der Ukraine“: Selenskyj ehrt getöteten Scharfschützen
- Hier lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt im News-Ticker. Die verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.
Dieser Ticker wird nicht mehr aktualisiert. Die weiteren Entwicklungen finden Sie in unserem aktuellen News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
Update vom 14. März, 07.00 Uhr: Ist es aus ukrainischer Sicht richtig, die Stadt Bachmut so lange wie möglich zu verteidigen? Über diese Frage wird schon länger gestritten. Nun kommt Kritik an der Strategie auch aus der Ukraine selbst. „Wir haben Informationen, dass die Ukraine Reservisten nach Bachmut schickt, die in westlichen Ländern ausgebildet wurden. Und wir erleiden Verluste unter den Reservisten, die wir für Gegenoffensiven einsetzen wollten“, sagte der ukrainische Militäranalyst Oleh Schdanow. „Wir könnten hier alles verlieren, was wir für diese Gegenoffensiven einsetzen wollten.“ Der ukrainische Militärhistoriker Roman Ponomarenko hält die Gefahr einer Einkesselung in Bachmut für „sehr real“. „Wenn wir Bachmut einfach aufgeben und unsere Truppen und Ausrüstung zurückziehen, kann nichts Schlimmes passieren ... wenn sie den Ring schließen, werden wir Männer und Ausrüstung verlieren“, sagte Ponomarenko laut Reuters dem ukrainischen Radio NV.
Update vom 14. März, 05.10 Uhr: Nach Ansicht von Präsident Wolodymyr Selenskyj hängt die Zukunft der Ukraine vom Ausgang der Schlachten in Schlüsselabschnitten der Front im Osten des Landes ab. „Bilohoriwka und Marinka, Awdijwka und Bachmut, Wuhledar und Kamjanka – und an anderen Plätzen entscheidet sich die Zukunft, die wir haben werden“, sagte er in seiner nächtlichen Videoansprache. „Wir müssen die militärische Kraft des Feindes brechen. Und wir werden sie brechen.“

Ukraine-Krieg: Kampf um Bachmut wird auch in sozialen Medien ausgetragen
Update vom 13. März, 20.50 Uhr: Der seit Wochen anhaltende Ansturm russischer Truppen auf die ostukrainische Stadt Bachmut geht mit einem Kampf um die Deutungshoheit über das Schlachtgeschehen einher. Dieser wird nach Angaben aus Kiew längst auch in den sozialen Medien ausgetragen: Das ukrainische Zentrum für Strategische Kommunikation teilte am Montag mit, Russland verbreite über anonyme Kanäle Anzeigen auf Facebook über angebliche Erfolge russischer Truppen. Unter anderem werde behauptet, dass die Schlacht um Bachmut „aus ukrainischer Sicht verloren“ sei und „der Westen nicht an die Ukraine glaubt“.
Ebenso werde gestreut, dass die USA ihre Waffenlieferungen reduzierten, weil „ukrainische Behörden beim Diebstahl erwischt“ worden seien. „Die Besatzer wollen das Vertrauen der ukrainischen Gesellschaft in die Regierung untergraben, indem sie behaupten, die Schlacht um Bachmut sei verloren und unsere Verbündeten hätten uns selbst überlassen“, schrieb die Kommunikations-Behörde. Schließlich sei genau das Gegenteil der Fall. Allerdings lassen sich im Krieg sowohl die Darstellungen der russischen als auch der ukrainischen Seite häufig nicht unabhängig überprüfen.
Ukraine-Krieg: Russland will Getreideabkommen verlängern – aber „nur für 60 Tage“
Update vom 13. März, 18.43 Uhr: Russland will das Getreideabkommen mit der Ukraine nur um 60 Tage verlängern. Russland habe keine Einwände gegen eine weitere Verlängerung, aber „nur für 60 Tage“, sagte der stellvertretende Außenminister Sergej Werschinin am Montag nach Gesprächen mit UN-Vertretern in Genf. Moskau wolle zunächst Fortschritte bei einer parallel beschlossenen Vereinbarung zu russischen Exporten sehen, bevor eine erneute Verlängerung des Getreidedeals infrage komme, fügte er hinzu.
Update vom 13. März, 18.01 Uhr: Vertreter Russlands und der Vereinten Nationen haben in Genf Gespräche über eine Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine begonnen. UN-Nothilfekoordinator Martin Griffith und die Leiterin der Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD), Rebeca Grynspan, trafen am Montag am UN-Sitz in Genf ein, gaben zunächst aber keine Stellungnahme ab. Die russische Vertretung in Genf bestätigte den Beginn der Gespräche.
Das Abkommen war im Juli unter Vermittlung der UNO und der Türkei unterzeichnet worden, um die sichere Ausfuhr von ukrainischem Getreide durch einen Schutzkorridor im Schwarzen Meer zu ermöglichen. Nach UN-Angaben konnten bisher mehr als 24,1 Millionen Tonnen Getreide exportiert werden. Zugleich erlaubt das Abkommen Russland, trotz Sanktionen Dünger und Lebensmittel zu exportieren. Moskau hatte wiederholt beklagt, diese Vereinbarung werde nicht respektiert.
Ukraine-Krieg: Wehrpflichtalter in Russland auf dem Prüfstand
Update vom 13. März, 15.08 Uhr: In Russland ist eine Gesetzesinitiative zur Erhöhung des Wehrpflichtalters ins Parlament eingebracht worden. Dem Gesetzestext entsprechend soll die Einberufung zum Militär ab 2026 erst mit 21 Jahren erfolgen, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax am Montag. Zugleich soll das Höchstalter von derzeit 27 Jahren auf 30 Jahre hochgesetzt werden.
Die Erhöhung des Mindestalters von derzeit 18 Jahren erfolgt demnach stufenweise. Ab nächstem Jahr sollen Rekruten erst mit 19 Jahren eingezogen werden, ab 2025 mit 20 Jahren. Wenn jemand freiwillig mit 18 zur Armee wolle, solle er diese Möglichkeit aber behalten, heißt es. Die Obergrenze hingegen soll ohne Zwischenschritte direkt auf 30 Jahre angehoben werden.
Ukraine-Krieg: Putins Truppen machen offenbar Fortschritte um Bachmut
Update vom 13. März, 13.15 Uhr: Der Kampf um Bachmut bestimmt weiterhin das Geschehen im Ukraine-Krieg. Ukrainischen Militärbeobachtern zufolge haben die russischen Einheiten vor allem nördlich und nordöstlich von Bachmut Boden gutgemacht. Auch im Morgenbericht des Generalstabs wurden Gefechte um mehrere Ortschaften nördlich von Bachmut gemeldet. Auf russischer Seite wird unterdessen zunehmend ein ukrainischer Gegenstoß zur Entlastung von Bachmut im Donezker Gebiet erwartet.
Zuerst hatte der Chef der Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, das in einer Videobotschaft als Bedrohungsszenario für seine Einheiten erwähnt. Russischen Berichten zufolge wurden dazu mehrere ukrainische Brigaden zwischen den Städten Slowjansk und Kostjantyniwka zusammengezogen. Bisher erlaubt der im Frühjahr auftretende Schlamm jedoch keine schnellen Vorstöße abseits von befestigten Straßen.
Update vom 13. März, 12.15 Uhr: Seit der Unabhängigkeit der ehemaligen Sowjetrepublik 1991 wurden nur wenige schwere Waffen aus dem Ausland eingeführt - vergangenes Jahr stieg die Ukraine durch Militärhilfen aus den USA und Europa jedoch zum weltweit drittgrößten Rüstungsimporteur auf. Das geht aus einem Bericht des Friedensforschungsinstitut Sipri in Stockholm hervor. Russland, das seit nun mehr als einem Jahr Krieg gegen die Ukraine führt, stützt sich demnach zumeist auf im Land hergestellte Waffen.
Update vom 13. März, 10.35 Uhr: Am Morgen sind nach ukrainischen Angaben bei einem russischen Angriff in der Gemeinde Kutsurib in der Region Mykolajiw zwei Zivilisten getötet und drei weitere verletzt worden, darunter auch ein siebenjähriges Kind. Das teilte Vitaliy Kim, Leiter der regionalen Militärverwaltung, auf Telegram mit. Das Kind wurde demnach ins Krankenhaus eingeliefert.
Ukraine-Krieg: Lage rund um Bachmut weiter angespannt
Update vom 13. März, 08.40 Uhr: Die Lage in der Gegend um Bachmut bleibt nach Angaben des ukrainischen Militärs weiter äußerst angespannt. Die Wagner-Gruppe greife aus mehreren Richtungen an und versuche ins Zentrum vorzudringen, erklärte der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, Olexandr Syrskji, via Telegram. Alle Versuche des Feindes, die Stadt einzunehmen, würden aber zurückgeschlagen – mit Panzern, Artillerie und anderer Feuerkraft, so Syrskji.
Ukraine-Krieg: Selenskyj ehrt getöteten Scharfschützen
Update vom 13. März, 07.00 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen getöteten Scharfschützen posthum mit dem Titel „Held der Ukraine“ geehrt. Der 42-Jährige sei „ein Mann, an den man sich für immer erinnern“ werde, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Das Video mit dem unbewaffneten Mann, der nach Äußerung des Spruchs „Ruhm der Ukraine“ mit mehreren Schüssen getötet worden war, sorgte international für Entsetzen. Nach ukrainischen Angaben wurde die Identität des Mannes nun durch Analysen endgültig geklärt.
Ukraine-Krieg: Prigoschin beklagt „schwierige Lage“ in Bachmut
Update vom 13. März, 05.00 Uhr: In der strategisch wichtigen Stadt Bachmut stemmen sich ukrainische Einheiten weiter gegen russische Angreifer. Feindliche Infanterie habe unterstützt von Artillerie einen Stützpunkt der ebenfalls in Bachmut kämpfenden Grenzschutztruppen gestürmt, teilte die ukrainische Armee mit. Die Angreifer seien auch mithilfe von Granatwerfern zurückgedrängt worden. Kiew unterstrich noch einmal die Bedeutung der Schlacht um Bachmut. Wichtige russische Kräfte und Reserven würden so gebunden und erlitten erhebliche Verluste, hieß es. Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, sprach von einer „sehr schwierigen“ Lage.
Ukraine-Krieg: Explosionen in Mariupol – Russische Kampfjets steigen auf
Update vom 12. März, 16.15 Uhr: In einer Mitteilung erklärte das russische Verteidigungsministerium, dass man weiterhin mit aller Kraft „Militäroperationen“ in der ostukrainischen Regionen Donezk durchführen werde. „In Richtung Donezk wurden im Laufe des Tages mehr als 220 ukrainische Soldaten, ein Schützenpanzer, drei gepanzerte Kampffahrzeuge, sieben Fahrzeuge und eine Haubitze D-30 zerstört“, zitierte Reuters das Ministerium. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben nicht.
Ukraine-Krieg: Mehrere Explosionen in Mariupol
Update vom 12. März, 15.20 Uhr: In der Gegend rund um die ostukrainische Großstadt Mariupol soll es zu mehreren Explosionen gekommen sein. Dies berichtet unter anderem Petro Andriuschtschenko, ein Berater des ukrainischen Bürgermeisters, auf Telegram. „Explosionen in der Gegend von Mariupol in Richtung des Dorfes Sartana. Nach den Explosionen schickten die Besatzer ihre Flugzeuge in den Himmel“, schrieb Andriuschtschenko. Ob die russische Armee damit auf Angriffe der ukrainischen Streitkräfte reagiert, ist bisher unklar.
Ukraine-Krieg: Entsteht bald eine Belarus-Front?
Update vom 12. März, 14.10 Uhr: Serhiy Nayev, Befehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, hat erklärt, dass man weiterhin eine von Belarus aus gestartete Invasion der russischen Armee befürchte. Zuletzt sei „die Gefahr einer feindlichen Bodeninvasion aus dem Norden gering“ gewesen, doch nun gebe es „Informationen, dass Zeltlager auf vier Truppenübungsplätzen auf belarussischem Territorium verbleiben, um zusätzliche Kräfte aufzunehmen“.
Man beobachte die Situation zusammen mit dem staatlichen Grenzschutz, wird Nayed von der Ukrainska Pravda zitiert. „Derzeit ist die Lage stabil und unter Kontrolle“, fügte er hinzu.
Ukraine-Krieg: Gibt es schon bald Kampfjet-Hilfe aus Norwegen?
Erstmeldung vom 11. März: Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Norwegen als besonderen europäischen Verbündeten in Sachen Militärhilfe vor der Frühjahrsoffensive gegen Russlands Angriffskrieg gelobt. Norwegen setze ein Beispiel mit seiner Unterstützung des Kampfes von sieben Milliarden Dollar (6,58 Milliarden Euro) in den nächsten fünf Jahren, sagte Selenskyj in einer am Freitagabend (10. März) in Kiew verbreiteten Videobotschaft nach einem Treffen mit Oslos Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram. Er sagte weiter, dass sich andere Länder an Norwegen ein Beispiel nehmen sollten.
Minister Gram sagte, dass Norwegen Achtung habe vor dem Verteidigungskampf der Ukraine sowie vor den Opfern. Norwegen werde das Land so lange unterstützen wie nötig. Dank Norwegen habe die Ukraine ihre Luftverteidigung, Artillerie und andere Bereiche ausgebaut, sagte Selenskyj. Es seien Schritte besprochen worden, um die Verteidigungsoffensive der Ukraine in diesem Frühjahr zu einem Erfolg zu machen.
Ukraine-Krieg: Selenskyj lobt Norwegen – Leopard-Panzer für Kiew
So sei mit Norwegen auch die Möglichkeit einer Ausbildung für Piloten an westlichen Kampfjets besprochen worden, sagte Selenskyj. Die Ukraine fordert Kampfflugzeuge als dringende Voraussetzung, um Russland zu besiegen. Bisher gibt es aber keine Kampfjet-Zusage. Russland warnt vor einer solchen Lieferung, weil dies laut Moskau eine direkte Beteiligung der Nato-Staaten am Krieg bedeute.
Das skandinavische Nato-Land Norwegen wird der Ukraine acht Leopard-2-Kampfpanzer zur Verfügung stellen. Hinzu kommen bis zu vier Begleitfahrzeuge sowie Mittel für Munition und Ersatzteile. Deutschland etwa will 14 Leopard-Kampfpanzer des Typs 2A6 an die Ukraine liefern. Norwegen hatte Anfang Februar zudem bekannt gegeben, 54 neue Leopard-Panzer vom deutschen Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann zu beschaffen, mit der Option auf weitere 18. (nak/dpa)