Putins „saubere Zone“: Quarantäne, Blut- und Fäkalienanalysen - so schirmt er sich rigoros ab

Wladimir Putin ist akribisch darauf bedacht, sich vor Corona zu schützen. In die „saubere Zone“ kommt man nur mit Isolation - und Blut- und Fäkalienanalysen.
München/Moskau - Die Corona-Maßnahmen sind weltweit gelockert worden - doch die Blase rund um Wladimir Putin besteht weiterhin. Der Kreml-Chef besteht auf wochenlanger Isolation und strikten Tests für alle, die in seine Nähe kommen.
Das geht aus Recherchen des in Russland mittlerweile verbotenen BBC Russland hervor. Die Maßnahmen kosten Russland viel Geld: Mindestens vier Milliarden Rubel, also etwa 6,8 Millionen Euro pro Jahr.
Putin ist viermal gegen Corona geimpft - viele Tests für die „saubere Zone“ nötig
Putin ist viermal gegen das Coronavirus geimpft, doch das reicht ihm bei weitem nicht, um sich vor einer Infektion zu schützen. Ein dem Präsidenten nahestehender Geschäftsmann bestätigte dies gegenüber der Zeitung La Repubblica aus Italien. So sagte er: „Sich mit Putin treffen? Wer will schon zwei Wochen lang irgendwo zwischen vier Wänden eingesperrt werden?“
Ähnlich ergeht es Funktionären, Piloten und Ärzten, die Putin in seiner Nähe haben will. Laut BBC Russland hat man sie in den verschiedensten Sanatorien im ganzen Land untergebracht. Sie alle müssen ständig in Quarantäne, wenn sie in die „saubere Zone“ wollen. Dazu braucht es offenbar viermal einen molekularen Abstrich und zwei Antikörpertests auf Covid-19, außerdem Tests auf Sars, Influenza, Staphylococcus aureus sowie Blut- und Fäkalienanalysen.
Putins „saubere Zone“: Für einige Kreml-Mitarbeiter ist Isolation fast ganzjährig Alltag
Für die Isolation mietet der russische Staat luxoriöse Hotels. So auch in Vorbereitung für die Parade am 9. Mai auf dem Roten Platz in Moskau zum „Tag des Sieges“, für 400 Personen. Für einige Kreml-Mitarbeiter ist Isolation fast ganzjährig Alltag. Dafür werden Dutzende von Kurorten genutzt und inklusive Subventionen umgerechnet 56 Millionen Euro aufgewendet.
Einigen Mitarbeitern war es zu viel, mehr als 150 Tage im Jahr 2021 in Einzelzimmern zu verbringen. Der persönliche Kameramann Putins etwa, Ilja Filatow, sagte der Investigativ-Seite Proekt: „Ich bin es leid, Monate in Quarantäne verbringen zu müssen.“ Auf seine Beschwerden folgten schließlich Taten: Filatow kündigte. (cg)
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