Putin in Ukraine-Krieg zu „abstoßendsten Mitteln“ bereit? Britische Außenministerin gibt heikle Lage-Einschätzung

Russlands Vormarsch in der Ukraine geht wohl nicht so schnell, wie geplant. Die britische Außenministerin Truss warnte vor Putins Entschlossenheit.
Kiew - Nach dem Einmarsch russischer Soldaten ist der Ukraine-Konflikt* endgültig eskaliert. Putins Truppen rücken weiter vor - mittlerweile finden auch wenige Kilometer von Kiews Zentrum entfernt Kämpfe statt. Doch der Angriff geht wohl dennoch langsamer vonstatten, als Russland dies geplant hatte.
Ukraine-Konflikt: Russlands Vormarsch gerät wohl ins Stocken
Das berichtet unter anderem die Tagesschau unter Verweis auf verschiedene Militärexperten. So konnte Russland* bislang etwa auch die Flugabwehr der Ukraine nicht komplett ausschalten. So gelingt es der Ukraine offenbar weiter russische Militärmaschinen abzuschießen. Einen schnellen Sieg Putins scheint es also nicht zu geben. Zudem ging die Ukraine nun nicht auf ein zweifelhaftes Verhandlungsangebot Putins ein. Präsident Selenskyi lehnte es ab, Friedensverhandlungen im Nachbarland Belarus zu führen, das am Sonntag bestätigte, dass auch von Belarus aus Raketen in Richtung Ukraine abgefeuert worden waren.
Britische Außenministerin warnt vor „abstoßendsten Mitteln“ in Ukraine-Konflikt
Somit könnte sich der Ukraine-Krieg durchaus ziehen. Nach Einschätzung der britischen Außenministerin Liz Truss könnte sich der gewaltsame Konflikt sogar noch über Jahre ziehen. „Wir wissen, dass Russland über starke Kräfte verfügt. Wir wissen, dass die Ukrainer mutig sind und entschlossen, sich für ihre Souveränität und territoriale Integrität einzusetzen und zu kämpfen“, sagte die konservative Politikerin am Sonntag im Interview mit dem britischen Nachrichtensender Sky News. Die Sanktionen gegen Moskau seien zwar „sehr, sehr hart“, aber es werde Zeit brauchen, bis sie Wirkung zeigten und die russische Wirtschaft entkräfteten. „Ich fürchte, das wird nicht schnell vorbei sein, sondern wir müssen uns auf eine sehr lange Strecke einstellen.“

Truss warnte zudem im Hinblick auf den möglichen Einsatz von Massenvernichtungswaffen, Russlands Präsident Putin* könne zu den „abstoßendsten Mitteln“ greifen, wenn sich die Folgen des Kriegs als „Anfang des Endes“ seiner Herrschaft in Russland erweisen sollten. „Er sollte sich darüber bewusst sein, dass der Internationale Strafgerichtshof bereits darauf schaut, was sich in der Ukraine abspielt“, so Truss weiter.
Den Hintergrund zum Ukraine-Konflikt* haben wir hier für Sie zusammengefasst. (rjs/dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA