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Kriegsschiff „Moskwa“: Reliquie könnte nach Untergang für immer verloren sein

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Von: Tobias Utz, Tanja Banner, Jan-Frederik Wendt, Alina Schröder

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An Bord des im Ukraine-Krieg gesunkenen russischen Kriegsschiffes „Moskwa“ soll sich ein Stück vom Kreuz Jesu Christi befunden haben.

Update vom Sonntag, 24. April, 12.59 Uhr: Im Ukraine-Krieg hat der Untergang des russischen Kriegsschiffs „Moskwa“ für Furore gesorgt. Lange war nicht vonseiten des Kreml nichts zu möglichen Todes- und Vermisstenzahlen bekannt geworden. Dann hatte die Marine erklärt, dass ein Matrose ums Leben gekommen sei, während 27 weitere als vermisst gelten würden. Nun wurde bekannt, dass mit dem Schiff eine symbolträchtige christliche Reliquie auf dem Boden des Schwarzen Meeres liegen könnte.

Laut Berichten der russischen Nachrichtenagentur TASS von 2020 befand sich ein Stück aus dem Kreuz an Bord, an dem Jesus nach Ansicht der Gläubigen gekreuzigt worden sein soll. Sergiy Khalyuta, Erzpriester der russisch-orthodoxen Kirche des Bezirks Sewastopol erklärte damals gegenüber der Agentur, dass anonyme Spender veranlasst hätten, dass das wichtige Relikt an die Flotte weitergegeben werde. Ob es der Besatzung der „Moskwa“ gelungen ist, die wichtige Reliquie bei der Evakuierung zu bergen.

Ukraine-Krieg - «Moskwa»
Das Flaggschiff „Moskwa“ aus Russland soll von Raketen aus der Ukraine versenkt worden sein. (Archivbild) © Zhang Jiye/dpa

Ukraine-Krieg: Kriegsschiff „Moskwa“ gesunken – Russland räumt erstmals Tote ein

Update vom Samstag, 23. April, 05.55 Uhr: Die Bekanntgabe der russischen Marine, dass bei dem Untergang des Kriegssschiff „Moskwa“ ein Matrose ums Leben gekommen sei, war das erste Mal, dass Russland in diesem Zusammengang den Tod von Besatzungsmitgliedern eingeräumt hat. Weitere 27 Matrosen seien vermisst, gab der Kreml außerdem bekannt.

+++ 21.50 Uhr: Nach dem Untergang des russischen Kriegsschiffs „Moskwa“ hat das Verteidigungsministerium in Moskau den Tod eines Besatzungsmitglieds vermeldet. 27 weitere Matrosen würden vermisst, teilte das Ministerium am Freitag laut russischen Nachrichtenagenturen weiter mit. Die übrigen 396 Mitglieder der Besatzung des am 14. April im Schwarzen Meer gesunkenen Lenkwaffenkreuzers seien gerettet worden.

Ukraine-Krieg: Kriegsschiff „Moskwa“ sinkt - Kremlnahes Medium gibt hohe Todeszahlen bekannt

+++ 10.00 Uhr: Es gibt offenbar neue Zahlen zu russischen Verlusten im Ukraine-Krieg. Das kremlnahe Nachrichtenportal Readovka hat diesbezüglich im sozialen Netzwerk VK für Aufregung gesorgt. Mit Bezug auf Daten des russischen Verteidigungsministeriums seien bisher 13.414 Soldaten gestorben. 7000 Streitkräfte würden derzeit vermisst.

Zudem wurden Todeszahlen zur Besatzung des untergegangenen Kriegsschiffs „Moskwa“ genannt: 116 Menschen seien dort gestorben, 100 würden vermisst. Das Nachrichtenportal löschte die Informationen kurze Zeit später wieder. Die Angaben bezogen sich zuvor auf ein „gerade zu Ende gegangenen Meeting“ des russischen Verteidigungsministeriums. Der Kreml hatte bisher von maximal mehr als 2000 toten Soldaten in der russischen Armee gesprochen.

Update vom Freitag, 22. April, 08.00 Uhr: Immer mehr Meldungen verzweifelter Eltern kommen ans Tageslicht. Nach dem Untergang des Kriegsschiffs „Moskwa“ herrscht über den Verbleib zahlreicher Besatzungsmitglieder offenbar noch immer Ungewissheit. Das Nachrichtenmagazin Spiegel hat mit der Mutter eines 20-jährigen Wehrdienstleistenden gesprochen, der als vermisst gemeldet ist. Ihre Versuche, von der russischen Armee Antworten über den Verbleib ihres Kindes zu erhalten, scheiterten bislang.

„Moskwa“ sinkt im Ukraine-Krieg: Mutter von Soldat erzählt Dramatisches

Update vom Mittwoch, 20. April, 11.30 Uhr: Gegenüber der britischen Zeitung Guardian haben sich Angehörige der russischen Soldaten, welche auf dem gesunkenen „Moskwa“ stationiert waren, zu Wort gemeldet. Eine Mutter erzählte beispielsweise von einem dramatischen Telefonat (s. Update v. 15.45 Uhr).

Der Vater eines weiteren Soldaten hat gegenüber der Zeitung die russische Darstellung der Geschehnisse zudem scharf kritisiert. Aus dem Kreml heißt es weiterhin, dass die Besatzung der „Moskwa“ evakuiert worden sei. „Eine grausame und zynische Lüge“, schrieb Dmitry Shkrebets dem Guardian. Shkrebets Sohn war laut Bericht Koch auf dem Kriegsschiff. „Nun wird ein Rekrut, der nicht für den aktiven Kampf vorgesehen war, vermisst“, beklagte er das Verschwinden seines Sohnes. „Wie kann man mitten auf hoher See verloren gehen?!!!”, zitierte ihn die Zeitung weiter.

Ukraine-Krieg: Russisches Kriegsschiff „Moskwa“ gesunken – Angehörige berichten

+++ 15.45 Uhr: Was mit dem russischen Kriegsschiff „Moskwa“ tatsächlich passierte, ist weiterhin unklar. Die Darstellungen der ukrainischen und der russischen Seite widersprechen sich massiv. Dass ein ukrainischer Raketenangriff für das Sinken des Schiffs verantwortlich ist, wird anhand zahlreicher Aufnahmen und Darstellungen immer wahrscheinlicher – die russische Behauptung, dass ein Unwetter dafür gesorgt habe, hingegen immer unwahrscheinlicher. Zahlreiche meteorologische Fachleute bestätigten bereits, dass es kein Unwetter zum Zeitpunkt des Untergangs gab.

Update vom Dienstag, 19. April, 09.15 Uhr: Noch immer ist offen, was mit der Besatzung des gesunkenen Kriegsschiffs „Moskwa“ geschehen ist. Trotz anfänglicher Behauptungen des Kremls, dass der Raketenkreuzer vollständig evakuiert worden sei, mehren sich die Indizien dafür, dass zahlreiche Matrosen getötet oder verletzt worden sind. Das unabhängige russische Medienunternehmen Meduza nannte am Montag (18.04.2022) unter Berufung auf eine Quelle in der russischen Schwarzmeerflotte erstmals konkrete Zahlen. Demnach sollen 37 Matrosen beim Untergang der „Moskwa“ gestorben, 100 weitere verletzt worden sein.

Kriegsschiff „Moskwa“: USA melden Details zu gesunkenem Raketenschiff

+++ 21.00 Uhr: Der Raketenkreuzer „Moskwa“ aus Russland hatte nach Einschätzung der US-Regierung keine Atomwaffen an Bord. Dies bestätigte ein hoher Vertreter des Verteidigungsministeriums der USA am Montag (18.04.2022), demzufolge es „keine Hinweise“ auf solche Waffen an Bord des Schiffs zum Zeitpunkt des Untergangs gebe. Außerdem meldete der US-Beamte, dass es sehr wahrscheinlich Todesopfer unter den Matrosen auf der „Moskwa“ gegeben habe. Hinweise deuteten allerdings auch darauf hin, dass einige Mitglieder der Besatzung aus Russland überlebt hätten.

Kriegsschiff „Moskwa“: Offenbar erste Bilder von zerstörtem Kreuzer veröffentlicht

+++ 15.30 Uhr: Nach dem Untergang des russischen Kriegsschiffs „Moskwa“ tauchten die ersten Bilder auch in sozialen Netzwerken auf. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge, die Bilder eines brennenden Schiffes gesichtet zu haben. „Ja, wir haben diese Bilder tatsächlich gesehen; inwieweit sie aber authentisch sind und der Wirklichkeit entsprechen, können wir nicht sagen“, sagte Peskow.

Kriegsschiff „Moskwa“: Offenbar erste Bilder von zerstörtem Kreuzer veröffentlicht

Update vom Montag, 18. April, 11.15 Uhr: Sie war der Stolz der russischen Schwarzmeerflotte. Doch rund sieben Wochen nach dem Beginn des Krieges gegen die Ukraine war das russische Kriegsschiff „Moskwa“ am 14. April 2022 im Schwarzen Meer gesunken. Der Raketenkreuzer war zuvor stark beschädigt worden. Nun sind in sozialen Netzwerken erste Bilder aufgetaucht, die Fachleuten zufolge sehr wahrscheinlich verifizierbar sind. Zuvor waren im Internet mehrere gefälschte Bilder des beschädigten Kriegsschiffes aufgetaucht.

Ukraine-Krieg: Kriegsschiff „Moskwa“: Ukraine wirft Russland Vergeltungsversuch vor

+++ 19.40 Uhr: Bei dem russischen Angriff auf eine Militärfabrik in der Nähe von Kiew soll es sich nach Angaben der ukrainischen Regierung um einen Vergeltungsschlag für die Zerstörung des russischen Kriegsschiffs „Moskwa“ handeln. Das berichtete am Ostersonntag (17.04.2022) die Nachrichtenagentur AFP. Ende März hatte Moskau eigentlich angekündigt, seine Offensive auf den Osten der Ukraine konzentrieren zu wollen. Am Freitag drohte der Kreml jedoch mit erneuten Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt.

Kriegsschiff „Moskwa“ gesunken: Moskau veröffentlicht Video

Update vom Sonntag, 17. April, 10.50 Uhr: Was ist aus den 500 Mann Besatzung der „Moskwa“ geworden? Diese Frage kann noch immer nicht beantwortet werden. Die Ukraine vermutet, dass es Tote gegeben hat, Russland hingegen behauptet, die Crew sei evakuiert worden.

Gestern veröffentlichte das Verteidigungsministerium in Moskau ein Video, das Mitglieder der Besatzung zeigen soll. Uneinigkeit herrscht weiterhin auch darüber, ob das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte von ukrainischen Raketen des Typs „Neptun“ getroffen wurde oder - wie die russische Seite angibt - durch die Detonation von Munition beschädigt wurde. 

Kriegsschiff „Moskwa“ gesunken: Video aus Russland soll gerettete Crew zeigen

+++ 20.15 Uhr: Nach dem Untergang des russischen Kriegsschiffs „Moskwa“ veröffentlicht das Verteidigungsministerium Russlands ein Video, das Mitglieder der Schiffsbesatzung zeigen soll. Der Oberkommandierende der russischen Marine, Nikolai Jewmenow, habe sich mit den Matrosen in Sewastopol getroffen, teilte die Behörde mit. Die Stadt auf der Halbinsel Krim ist der Hauptstandort der russischen Schwarzmeerflotte.

Russlands Kriegsschiff „Moskwa“: Crew laut Ukraine nicht rechtzeitig evakuiert

+++ 15.20 Uhr: Nach Angaben einer ukrainischen Militärsprecherin konnte die Besatzung der „Moskwa“ – etwa 500 Personen – vor dem Untergang des Schiffs nicht gerettet werden. Die russische Darstellung ist eine andere: Bereits in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hatte Russland mitgeteilt, die Crew der „Moskwa“ sei vollständig evakuiert worden.

+++ 13.05 Uhr: Nach Angaben Kiews ist der Kapitän des gesunkenen russischen Raketenkreuzers „Moskwa“ tot. Das teilte Anton Geraschenko, ein Berater des ukrainischen Innenministeriums, nach Angaben von n-tv.de mit. „Anton Kuprin, Kapitän 1. Ranges, Kommandant des Kreuzers ‚Moskwa‘, starb bei einer Explosion und einem Brand an Bord des ehemaligen Flaggschiffs der russischen Schwarzmeerflotte“, schrieb Geraschenko laut n-tv in seinem Telegramkanal.

Update vom Samstag, 16. April, 06.45 Uhr: In der Ukraine ist eine Briefmarke mit dem Motiv eines ukrainischen Soldaten, der einem russischen Kriegsschiff den Stinkefinger zeigt, zum Sammlerstück geworden. Am Hauptpostamt in Kiew standen am Freitag hunderte Ukrainer stundenlang Schlange, um Exemplare dieser Briefmarke zu ergattern. Die Briefmarke hatte durch den Untergang der „Moskwa“, des Flaggschiffs der russischen Schwarzmeerflotte, neue Bedeutung gewonnen.

Kriegsschiff „Moskwa“ gesunken: Welche Folgen der Verlust für die russische Marine hat

+++ 17.00 Uhr: Die Hintergründe für das Versinken der „Moskwa“ sind weiterhin nicht geklärt. Die Ukraine behauptet weiterhin, das Kriegsschiff mit einem Raketenangriff versenkt zu haben. Möglicherweise könnten dabei auch die türkischen Drohnen vom Typ Bayraktar-TB2 zum Einsatz gekommen sein, etwa um die Luftabwehr abzulenken.

Erstmeldung vom Freitag, 15. April, 07.00 Uhr: Kiew/Odessa – Die russische Armee hat am Donnerstag (14.04.2022) ihr wohl wichtigstes Kriegsschiff im Ukraine-Krieg verloren. Dabei handelt es sich um den Raketenkreuzer „Moskwa“, Teil der Schwarzmeerflotte. Das Verteidigungsministerium in Moskau sprach davon, dass das Militärschiff das „Gleichgewicht“ verloren habe und bei starkem Seegang untergegangen sei. An Bord sei Munition explodiert, hieß es aus dem Kreml. Die ukrainischen Streitkräfte reklamierten den Untergang der „Moskwa“ stattdessen für sich. Bislang ist unklar, wer oder was tatsächlich für das Sinken des Kriegsschiffs verantwortlich ist.

Der Sprecher der ukrainischen Armee in der Hafenstadt Odessa, Sergej Bratschuk, hatte mitgeteilt, die „Moskwa“ sei von ukrainischen Raketen vom Typ „Neptun“ getroffen worden. Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spielte in einer Videoansprache auf das gesunkene russische Kriegsschiff an und pries all jene, „die gezeigt haben, dass russische Schiffe auf den Grund gehen können.“ 

„Schwerer Schlag“ für Russland im Ukraine-Krieg: Kriegsschiff „Moskwa“ sinkt

Die US-Regierung bewertete dies als „schweren Schlag“ für die Marine Russlands. Der mit Raketen ausgerüstete Kreuzer habe eine „Schlüsselrolle“ in den Bemühungen der russischen Armee gespielt, eine „Dominanz seiner Marine im Schwarzen Meer“ herzustellen, erklärte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, dem US-Sender CNN.

Die zu Sowjetzeiten gebaute „Moskwa“ hatte gemeinsam mit weiteren Schiffen der Schwarzmeerflotte die südukrainische Hafenstadt Mariupol blockiert: Dort herrscht seit Wochen großes Leid, „Hunger und Not“ dominieren. (tu/jfw/tab/as mit dpa/AFP)

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