Putin sagte, er habe über die Stationierung der Atomwaffen bereits mit dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko gesprochen. Er sei mit ihm darüber übereingekommen, dass Russland und Belarus nun „Dasselbe tun“ wie die USA auf dem Gebiet ihrer Verbündeten.
Putin begründete seine Entscheidung mit der kürzlich von einem britischen Vertreter verkündeten Bereitschaft, Munition mit abgereichertem Uran an die Ukraine zu liefern. Der russische Präsident drohte, auch die russischen Streitkräfte mit dieser Art von Geschossen zu beliefern, falls Kiew diese erhalten sollte. Russland verfüge „natürlich“ über Mittel, um darauf zu reagieren, sagte Putin. „Wir haben, ohne zu übertreiben, Hunderttausende solcher Geschosse. Wir setzen sie nur derzeit nicht ein.“
Zu den Nuklearwaffen-Plänen sagte Putin, Russland habe Belarus in der Vergangenheit bereits mit der Ausrüstung von Flugzeugen geholfen, ohne nukleare Sperrverträge zu verletzen. Putin erklärte, ab dem 3. April werde Moskau nun mit der Ausbildung der Piloten dieser Flugzeuge beginnen, zum 1. Juli solle ein „spezielles Lager für taktische Atomwaffen auf dem Territorium von Belarus“ fertiggestellt werden.
Update vom 25. März, 17.55 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs haben russische Truppen in der Ukraine im Laufe des Tages einen Raketenangriff sowie 23 Luftangriffe durchgeführt. Weitere 20 Angriffe seien mit Mehrfachraketenwerfern durchgeführt worden, hieß es in einem Bericht des Generalstabs auf Facebook.
Update vom 25. März, 16.10 Uhr: Der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki hat die EU dazu aufgefordert, Gespräche mit Ländern wie Südkorea oder Israel zu führen, um noch mehr Munition für die Ukraine zu besorgen, wie die ukrainische Agentur Ukrinform berichtete. Es sei ein offenes Geheimnis, dass die EU nicht genug Munition habe. In weiteren Ländern der Welt gebe es aber genug Munition der nötigen Sorten. Daher müssten EU-Staaten wie Polen, Deutschland und Frankreich Gespräche führen, um Munition anzuschaffen. „Die Ukraine braucht sie hier und jetzt“, so Morawiecki.
Update vom 25. März, 13.50 Uhr: Die russischen Besatzer der Krim sollen mit einer Evakuierung begonnen haben. Das hat ein Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes bekannt gegeben. Demnach verkaufen die vom Kreml eingesetzten Besatzer ihre Immobilien und bringen ihre Familien weg. Die Bewohner der Krim hätten am 22. März im Radiosender eine Warnung gehört, in der sie aufgefordert worden seien, sich auf das Verlassen der Krim vorzubereiten, so der Geheimdienstsprecher gegenüber dem ukrainischen Fernsehsender Freedom.
Update vom 25. März, 11.45 Uhr: Der russische Angriff auf Bachmut ist nach Einschätzung britischer Geheimdienste weitgehend zum Erliegen gekommen. „Dies ist vermutlich vor allem ein Ergebnis der erheblichen Verluste der russischen Kräfte“, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Auch die Ukraine habe im monatelangen Kampf um Bachmut schwere Verluste erlitten, wurde in London betont.
Russland habe seinen Fokus nun eher auf die weiter südlich gelegene Stadt Awdijiwka und auf den Frontabschnitt bei Kreminna und Swatowe nördlich von Bachmut gerichtet. Dort wollten die Russen die Frontlinie stabilisieren, hieß es weiter. Dies deute darauf hin, dass die russischen Truppen sich allgemein wieder defensiver aufstellen würden, nachdem seit Januar Versuche einer Großoffensive keine „schlüssigen Ergebnisse“ hervorgebracht hätten.
Update vom 25. März, 6.10 Uhr: Die militärischen Operationen der russischen Truppen in der Ostukraine verlaufen derzeit weitgehend im Sande. Laut ukrainischen Generalstab konnten die ukrainischen Streitkräfte an diesen Frontabschnitten insgesamt 38 Angriffe abwehren. Auch die Stadt Bachmut wird demnach von der Ukraine weiter erfolgreich verteidigt. Dort gelingt es der Armee offenbar immer besser, die russischen Angriffe abzuwehren.
Update vom 24. März, 22.20 Uhr: An mehreren Kriegsfronten in den umkämpften Gebieten der Ukraine gehe den russischen Truppen zunehmend „die Luft aus“. Das sagte Oleksij Dmytrashkivskyj, ein Sprecher der ukrainischen Verteidigungskräfte, im ukrainischen Fernsehen. „Im Lauf des Tages haben die feindlichen Kräfte 31 Angriffe auf die Front in Donezk verübt, darunter 15 Angriffe auf Awdijiwka“, zitiert das Online-Medium Ukrainska Pravda den Militärsprecher.
Verglichen mit der Lage vor ein oder zwei Wochen, als russische Kräfte noch bis zu 95 Mal täglich an jeder Front angegriffen hätten, sprächen nun viele Anzeichen eine zunehmende Erschöpfung der russischen Kräfte. Noch dazu hätten die letzten Tage auch erhebliche Verluste für die russischen Einheiten gebracht, betonte Dmytrashkivskyj: „In den vergangenen 24 Stunden allein sind zusammengerechnet mehr als drei russische Kompanien gefallen oder verletzt worden.“
Update vom 24. März, 20.55 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabchefs Walerij Saluschni hat sich die Lage an der Front in Bachmut „stabilisiert“. Dies teilte er in einem Beitrag auf Facebook nach einem Gespräch mit seinem britischen Amtskollegen Sir Tony Radakin mit. Die Lage sei aber weiterhin „schwierig“.
Update vom 24. März, 17.40 Uhr: Ukrainische Truppen haben drei neue russische Angriffsversuche gegen die östliche Stadt Bachmut abgewehrt, wie der staatliche Grenzschutz der Ukraine laut der Nachrichtenagentur Ukrinform mitteilte. Dabei habe man vier russische Soldaten getötet und 10 weitere verletzt, hieß es.
Update vom Freitag, 24. März, 14.20 Uhr: Estland hat nach eigenen Angaben einen Angestellten der russischen Botschaft des Landes verwiesen. Der Diplomat soll versucht haben, „die Sicherheits- und Verfassungsordnung Estlands“ zu untergraben. „Heute, am 24. März, hat das estnische Außenministerium den Geschäftsträger der russischen Botschaft vorgeladen und eine diplomatische Note vorgelegt, in der ein Mitglied des diplomatischen Personals der Botschaft zur Persona non grata erklärt wird“, heißt es in der Erklärung, aus der die Online-Plattform European Pravda berichtet.
Update vom Freitag, 24. März, 11.18 Uhr: Russland hat im Krieg gegen die Ukraine weiter mit Verlusten zu kämpfen. Laut eines Experten hat Kiew eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt. „Ich bin der Meinung, dass die Ukrainer im Moment wahrscheinlich die beste Armee der Welt sind“, sagte Mick Ryan Ryan, pensionierter Generalmajor der australischen Armee, dem Kyiv Post. „Und es ist nicht nur wahrscheinlich, sie sind es. Sie sind die beste Armee der Welt. Sie haben die meiste Erfahrung in der modernen Kriegsführung, das haben sie in den letzten 13 Monaten bewiesen“.
Erstmeldung vom Freitag, 24. März: Bachmut – Rund um Bachmut ist die Offensive der russischen Armee offenbar ins Stocken geraten. Das berichten zahlreiche internationale Medien, darunter CNN und die Nachrichtenagentur AFP. Die hohen Verluste, die Moskaus Truppen beim Versuch, die strategisch wichtige Stadt einzunehmen, erleiden würden, seien laut den Berichten in den vergangenen Tagen noch weiter angestiegen.
Oleksandr Syrskyi, Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte, schrieb auf seinem Telegram-Kanal, dass „die Russen erhebliche Kräfte verlieren und ihnen die Energie ausgeht“. Man wolle „diese Gelegenheit nutzen, so wie wir es in der Vergangenheit bei Kiew, Charkiw, Balaklija und Kupjansk getan haben“.
Wenige Tage zuvor war Wolodymyr Selenskyj an die Front im Osten des Landes gereist. Mit seinem Besuch weckte der ukrainische Präsident die Hoffnung seiner Landsleute, dass auch die seit Monaten besetzten Gebiete rund um Donezk bald zurückerobert werden könnten.
Während Russlands Armee vor Bachmut ins Stocken gerät, intensiviert Moskau seine Angriffe in anderen Teilen des Landes. Insgesamt sollen russische Truppen nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums mehr als 200 Angriffe in den letzten 24 Stunden durchgeführt haben. Die meisten dieser Angriffe habe man zurückschlagen können und den Angreifern dabei hohe Verluste zugefügt. Vor allem die Wagner-Truppen der Söldner-Armee von Jewgeni Prigoschin sollen täglich hunderte Soldaten verlieren. „Wir schlagen sie nieder. In der Tat wird es in Kürze keine Wagner-Kämpfer mehr geben, wenn sie die gleiche Dynamik fortsetzen“, sagte ein Sprecher des ukrainischen Militärs CNN. Russland versuche, Bachmut „um jeden Preis einzunehmen, trotz hoher Verluste an Personal und Ausrüstung.“
Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht. Sie decken sich aber mit Informationen, die aus Kreisen westlicher Beobachter und Geheimdienste stammen. „Das Tempo der russischen Operationen um Bachmut scheint sich zu verlangsamen“, schrieb etwa der Thinktank Study of War (ISW) am Mittwoch. Auch der britische Geheimdienst sieht Russland aktuell „das Momentum beim Angriff auf Bachmut“ zu verlieren. (mit Agenturen)