Ukraine-Krieg: Wirbel um tödliche Drohnen-Technik aus Österreich

Im Ukraine-Krieg greift das ukrainische Militär auch auf Kampfdrohnen zurück. Die von der Türkei gelieferten Drohnen vom Typ Bayraktar TB2 enthalten dabei Technik aus Österreich.
Kiew - Im Ukraine-Konflikt* liefert sich das ukrainische Militär nach eigenen Angaben weiter schwere Gefechte mit russischen Truppen. Es werde „erbittert gekämpft, um ukrainische Städte von den russischen Besatzern zu befreien“, hieß es am Samstag (5. März) in dem in Kiew veröffentlichten Morgenbericht der Armee. Dabei greift die ukrainische Armee auch auf Drohnen zurück. Etliche Abschüsse sollen durch die Hightech-Drohnen vom Typ Bayraktar TB2 erzielt worden sein. Hier finden Sie Karten und Daten zum Ukraine-Krieg.
Drohnen-Einsatz im Ukraine-Krieg: Bayraktar TB2 mit Technik aus Österreich
Die Bayraktar TB2 ist die einzige kampffähige Drohne der Ukraine, wobei ein Teil der Drohnen-Technik aus Österreich stammt. Denn die Motoren der Kampfdrohnen werden von „BRP-Rotax“ im österreichischen Gunskirchen gebaut, dies berichtet die österreichische Zeitung exxpress. Somit liefert „das neutrale Österreich den Antrieb für Kriegswaffen“, heißt es weiter.
Auf Anfrage der Online-Zeitung exxpress erklärt die Kommunikations-Verantwortliche des Rotax-Werks in Gunskirchen, wie das Unternehmen den Kriegs-Einsatz ihrer Motoren bewertet: „Rotax-Flugmotoren werden ausschließlich für die zivile Nutzung hergestellt, konstruiert oder zertifiziert. Im Herbst 2020 wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass unsere Motoren für militärische Zwecke verwendet wurden. Seitdem haben wir alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um unsere internen Kontrollen zu verstärken und die Verwendung unsere Motoren in Konfliktsituationen in Zukunft zu verhindern.”
Ukraine-Krieg: Drohnen-Lieferung aus der Türkei
Ukrainischen Angaben zufolge sollen bereits weitere Kampfdrohnen aus der Türkei geliefert worden sein. „In der Ukraine ist eine neue Partie Bayraktar TB2 eingetroffen“, schrieb das ukrainische Verteidigungsministerium am Mittwoch (2. März) auf Twitter. „Sie sind bereits jetzt für den Kampfeinsatz bereit.“ Es fügte hinzu: „Die Bayraktar TB2 sind wie Erdhörnchen. Ihr seht es nicht, doch es ist da!“
In Richtung Türkei hieß es: „Sind unseren Partnern unendlich dankbar!“ Die Türkei teilte vorerst nichts dazu mit. Auch die genaue Anzahl der gelieferten Drohnen war vorerst nicht klar.
Bereits in der Vergangenheit war die Ukraine Abnehmer der türkischen Kampfdrohnen und hatte bis zu Beginn des Krieges zwölf Stück erhalten - zum Ärger Russlands. Kiew und Ankara hatten sich außerdem darauf geeinigt, die Kampfdrohnen künftig auch in der Ukraine zu produzieren. Russland hat seit Beginn des Angriffs mehrmals vermeldet, auch ukrainische Kampfdrohnen abgeschossen zu haben. Die Ukraine macht bislang dazu keine Angaben.
In der Hafenstadt Mariupol hat sich die Lage zugespitzt. Obwohl das russische Militär eine Feuerpause für humanitäre Korridore in der ukrainischen Großstadt Mariupol und für die Stadt Wolnowacha angeordnet hat, hält der Beschuss offenbar an. (jsch) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA