„Die Möglichkeiten, den Import von fossilen Energieträgern aus Russland schnellstmöglich einzuschränken, müssen ausgenutzt werden“, heißt es weiter.
Doch Wagenknecht ist mit ihrer Kritik an der Russlandpolitik nicht allein. In der „Rheinischen Post“ hatte Ex-Parteichef Klaus Ernst zuvor ähnlich argumentiert. Ernst, der nicht nur Bundestagsabgeordneter, sondern auch Vorsitzender des Ausschusses für Klimaschutz und Energie ist, sprach von „völlig verfehlter Sanktionspolitik“. Es sei „unmoralisch, die Sanktionen in dieser Art und Weise aufrechtzuerhalten.“ Auch eine befristete Inbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 2 regte Ernst an. Das Projekt wurde im Zuge der Sanktionen auf Eis gelegt.
Die Wortmeldung des bayerischen Abgeordneten löste heftigen Reaktionen in der Partei aus. Mehrere Linken-Politiker, darunter auch Fraktionschef Dietmar Bartsch, widersprachen öffentlich. Doch die Unterstützung von Sahra Wagenknecht zeigt: Eine Einzelmeinung ist es noch lange nicht. Und die Linke kommt auch nach ihrem Parteitag nicht zur Ruhe.