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Russland schnürt milliardenschweres Waffenpaket für Ukraine-Krieg

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Von: Tobias Utz

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Der Zeitpunkt ist unklar, doch Russland wird neue Hochtechnologie-Waffen an die Truppen liefern. Entsprechende Verträge beinhalten auch „Sarmat“-Raketen.

Moskau – Die russischen Truppen in der Ukraine erhalten wohl bald neue Waffen. Am Dienstag (16. August) wurden im Verteidigungsministerium in Moskau Verträge unterschrieben, welche die Herstellung und Lieferung ballistischer Raketen und Luftabwehrsysteme vorsehen. Dafür bezahlt der Kreml rund 500 Milliarden Rubel, rund acht Milliarden Dollar. Das berichtet der US-Sender CNN.

Demnach sollen unter anderem „Sarmat“-Interkontinentalraketen, „S-500“-Luftabwehrsysteme und „SU-34“-Kampfjets bald in die Ukraine gebracht werden, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums auf einer Sicherheitskonferenz in Moskau sagte. Auf besagter Konferenz äußerte sich Präsident Wladimir Putin zum Ukraine-Krieg und warf den USA vor, den Krieg mit Waffenlieferungen „unnötig“ in „die Länge zu ziehen“.

News zum Ukraine-Krieg: „Sarmat“-Rakete wohl mit Reichweite von 18.000 Kilometern

Von den genannten Waffen dürften insbesondere die angekündigten „Sarmat“-Interkontinentalraketen für Aufregung sorgen. Putin hatte diese im Juni frühestens für Ende 2022 angekündigt. Der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, ging hingegen vom Herbst als Datum der Fertigstellung aus, wie er der Nachrichtenagentur Interfax sagte. 50 Exemplare seien geplant, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur TASS damals. Die ballistischen Interkontinentalraketen können offenbar mehrere, atomwaffenfähige Hyperschallelemente tragen. Das fügte der Kommandeur der strategischen Raketentruppen im russischen Militär, Generaloberst Sergej Karakajew, hinzu.

Ukraine-Krieg
1. März 2018, Russland, Ort unbekannt: Dieses vom russischen Fernsehsender RU-RTR via AP zur Verfügung gestellte Standbild zeigt den Start einer neuen Sarmat-Interkontinentalrakete. © RU-RTR Russian Television / AP / dpa

Laut Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau gab es bereits erste Tests mit den „Sarmat“-Raketen. Ergebnisse wurden bislang jedoch noch nicht bekannt gegeben. Präsident Putin ließ lediglich verlauten, dass die Waffe alle Arten der Raketenabwehr überwinden könne und „jene zum Nachdenken“ zwinge, „die im Feuereifer einer abgebrühten, aggressiven Rhetorik versuchen, unser Land zu bedrohen“.

News zum Ukraine-Krieg: „Sarmat“ hat Nato-Code „SS-X-30 Satan 2“

Die Raketen haben offenbar eine Reichweite von bis zu 18.000 Kilometern, wie mehrfach Kreml-nahe Quellen bestätigten. Das würde bedeuten, dass Russland jedes Ziel auf der Welt damit angreifen könnte. Eine Flugbahn sowohl über den Süd- als auch über den Nordpol wäre möglich, um etwa Ziele in den USA zu treffen: wohl deshalb lautet der Nato-Codename für die „Sarmat“-Rakete „SS-X-30 Satan 2“. „Satan 2“ möglicherweise deshalb, weil „Sarmat“ das Sowjetmodell „Satan“ bei der russischen Armee beerben soll.

Die US-Regierung um Präsident Joe Biden gab sich bei Bekanntgabe der „Sarmat“-Tests gelassen. Aus dem Pentagon hieß es, dass man die russischen Pläne nicht als Bedrohung oder Gefahr für die Vereinigten Staaten und deren verbündete Staaten sehe. Das berichtete die Nachrichtenagentur AP. (tu mit dpa/AFP)

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