Nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine vor drei Monaten verhängten die USA, die EU und weitere westliche Staaten Sanktionen gegen Russland.
+++ 12.15 Uhr: Laut einer Umfrage des Internationalen Soziologie-Instituts Kiew sind 82 % der Ukrainer:innen der Meinung, die Ukraine solle für den Frieden kein Territorium aufgeben sollte, so die ukrainische Zeitung Kyiv Independent. Lediglich 10 % der befragten Ukrainer:innen fanden, dass die Ukraine einige ihrer Gebiete aufgeben solle, um Frieden zu schaffen und ihre Unabhängigkeit zu wahren.
Erstmeldung vom Dienstag, 24. Mai, 12.30 Uhr: Laut Angaben aus dem Kreml ist auch Russland bereit, die Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg wieder aufzunehmen. „Wir sind unsererseits bereit, den Dialog fortzusetzen“, sagte Wladimir Medinski, Leiter der russischen Delegation in den Verhandlungen, laut der staatlichen Nachrichtenagentur TASS. Der erste Schritt müsse aber von Kiew ausgehen.
Die Verluste auf beiden Seiten häufen sich. Russland soll seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts vor knapp drei Monaten mehr als 200 Flugzeuge verloren haben, über 1300 Panzer und nahezu 30.000 Soldaten. Auf Seiten der Ukraine sieht es nicht besser aus. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von bis zu 1000 Gefallenen pro Tag und warnte sein Land vor schwierigen Wochen, die vor den Bewohnerinnen und Bewohnern liegen würden.
Inmitten dieser Gemengelage forderte Wolodymyr Selenskyj nun wieder direkte Gespräche mit Russland – konkret mit dessen Präsidenten, Wladimir Putin. Putin sei der einzige Offizielle Russlands, den Selenskyj bereits sei zu treffen. Das sagte der ukrainische Präsident im Rahmen seiner Rede vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Gleichzeitig betonte Selenskyj aber auch, dass Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg immer schwieriger werden würden. Täglich würden ihn Berichte über Kriegsverbrechen der russischen Truppen erreichen. Moskau wiederum streitet jegliche Beteiligung an Angriffen auf die Zivilbevölkerung in der Ukraine ab.
Ob es unter diesen Umständen wirklich zu Verhandlungen über einen Waffenstillstand oder gar ein Ende des Ukraine-Kriegs kommt, das bleibt weiter unklar. Für Selenskyj wiederum ist klar, wo die Entscheidungskraft darüber liegt: im Kreml in Moskau. „Der Präsident der Russischen Föderation entscheidet alles“, so der ukrainische Präsident in Davos. Der Krieg könne ohne Wladimir Putin nicht beendet werden.
Unterhändler unter anderem aus der Türkei hatten in den vergangenen Wochen immer wieder versucht, einen Waffenstillstand auszuhandeln. Die Gespräche aber waren ins Stocken geraten. Wolodymyr Selenskyj betonte laut der Nachrichtenagentur Reuters in der letzten Woche im ukrainischen Fernsehen, dass es unmöglich sei, den Krieg ohne diplomatische Bemühungen zu beenden. (dil/dpa)