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Deutsche Leopard-Panzer für Ukraine: Umfrage zeigt, dass Deutsche Bürger Lieferung skeptisch sehen

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Von: Florian Naumann, Kathrin Reikowski, Bedrettin Bölükbasi, Andreas Schmid

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Auch an Heiligabend greift Russland die Ukraine an. Selenskyj hat der ukrainischen Bevölkerung in einer emotionalen Botschaft Mut zugesprochen. Alle Infos im News-Ticker.

Update vom 25. Dezember, 10.02 Uhr: Die Deutschen sehen die Leopard-2-Lieferungen der Ampel-Koalition an Kiew skeptisch. Das ergab nun eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa: 45 Prozent der Befragten sprachen sich dagegen aus.

Nur 33 Prozent waren dafür, die Ukraine mit dem Kampfpanzer-Typ auszustatten, 22 Prozent machen keine Angaben. Kanzler Olaf Scholz (SPD) will die Kampfpanzer nicht im Alleingang liefern und verweist darauf, dass bisher auch kein anderes Landes ähnliche Waffensysteme bereitgestellt hat. Aus den Reihen seiner beiden kleineren Koalitionspartner Grüne und FDP gibt es aber immer wieder Forderungen, die Leopard 2 trotzdem zu schicken. Auch die Union mit Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) ist dafür.

Update vom 24. Dezember, 22.25 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer emotionalen Weihnachtsbotschaft den unter Russlands Krieg leidenden Menschen Mut zugesprochen und zum Durchhalten aufgerufen. „Wir haben Angriffe, Drohungen, atomare Erpressung, Terror und Raketenschläge ausgehalten. Lasst uns diesen Winter überstehen, weil wir wissen, wofür wir kämpfen“, sagte Selenskyj in einem am Heiligabend verbreiteten Video.

Er stand dabei im Dunkeln auf der Straße mit einem Weihnachtsbaum und spärlichem Licht im Hintergrund. „Wir glauben, dass Tränen der Freude weichen werden, dass Hoffnung nach Verzweiflung kommt und Tod durch Leben besiegt wird“, unterstrich Selenskyj. Millionen Menschen in der Ukraine und in der Welt würden in diesen Tagen Weihnachten feiern, sagte er. Der Präsident erinnerte an die Ukrainer, die ins Ausland geflohen sind oder Weihnachten in russischer Gefangenschaft verbringen müssen. „Wir werden allen ukrainischen Frauen und Männern ihre Freiheit zurückbringen.“

Nach den russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur des Landes könnten in diesem Jahr die Straßen und Häuser nicht so hell erstrahlen wie sonst, so Selenskyj. Doch könne keine russische Drohne und keine Rakete den Geist von Weihnachten brechen. „Und auch in totaler Finsternis werden wir einander finden, um uns fest zu umarmen. Und wenn es keine Heizung gibt, werden wir uns mit einer großen Umarmung wärmen“, betonte der Staatschef. „Wir werden nicht auf ein Wunder warten, sondern es selbst schaffen.“

Ukraine-News: Westen laut Estlands Präsident trotz Meinungsunterschieden immer noch geeint

Update vom 24. Dezember, 21.00 Uhr: Laut Estlands Staatspräsidenten Alar Karis besteht in Europa trotz unterschiedlicher Meinungen und Standpunkte in Sachen Ukraine-Krieg weiterhin Einigkeit. „Länder haben verschiedene Rhetoriken, verschiedene Aussagen und auch verschiedene Interessen“, sagte er in einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Sender ETV über Verbündete wie Deutschland und Frankreich. Dennoch müsse man sich aber konstant austauschen. Abgesehen von den Aussagen dieser Staaten gebe es auch ihre Handlungen, so Karis. „Und heute sehen wir angesichts dieser Handlungen, dass wir immer noch sehr, sehr geeint sind“, unterstrich er im Interview.

Orban wettert gegen Russland-Sanktionen: Er macht sie für hohe Energiepreise verantwortlich

Update vom 24. Dezember, 18.25 Uhr: Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat in einem Interview mit der regierungstreuen Zeitung Magyar Nemzet betont, sein Land stehe im Ukraine-Krieg auf der „ungarischen Seite der Geschichte“. Man helfe zwar der Ukraine, habe ein Interesse an der Souveränität der Ukraine und daran, dass Russland keine „Sicherheitsbedrohung“ für Europa darstelle. Gleichzeitig aber wolle man keineswegs alle wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland aufgeben. „Wir betrachten diese Themen aus einer ungarischen Sichtweise“, unterstrich er.

Orban wetterte auch gegen die Sanktionen des Westens. Für die gestiegenen Energiepreise sowie die Inflation machte er europäische Strafmaßnahmen gegen Russland verantwortlich. Vor dem Krieg und den Sanktionen habe man sieben Milliarden Euro für Energie bezahlt, nun zahle man aber 17 Milliarden Euro. „Wenn ein Weihnachtsengel sich dazu entscheiden würde, die Sanktionen aufzuheben, dann würden die Energiepreise und die Inflation binnen einer Minute sinken“, behauptete der ungarische Regierungschef.

Mit Blick auf die aktuellen Zusammenstöße in der Ukraine sagte er Magyar Nemzet, die Ukraine könne nur kämpfen, solange die USA auch finanzielle und militärische Unterstützung liefern würden. „Es wird Frieden geben, wenn die Amerikaner Frieden wollen“, so Orban. Auch der Kreml behauptet immer wieder, dass westliche Waffen zu einer neuen Eskalation führen.

Ukraine-Krieg: Erdogans Verteidigungsminister äußert sich zur Zukunft

Update vom 24. Dezember, 16.40 Uhr: Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar erwartet kein schnelles Ende im Ukraine-Krieg. Die Türkei setze sich zwar für den Frieden ein und fordere einen Waffenstillstand sowie Verhandlungen, erklärte er laut der türkischen Zeitung Hürriyet gegenüber Journalisten in Ankara. Zugleich ergänzte er aber: „So wie es aussieht, wird dieser Krieg nicht leicht enden.“ Akar verwies auf die sowohl militärische als auch finanzielle Unterstützung der Ukraine durch den Westen sowie auf Aussagen aus Russland.

„Wenn wir das alles kombinieren, dann ist es nicht falsch zu sagen, dass dieser Krieg auch 2023 laufen wird“, so der Minister. Daneben betonte er, dass die Türkei die territoriale Integrität der Ukraine respektiere und sich etwa gegen die Annektierung der Krim durch Russland stellt.

Ukraine-News: Selenskyj-Berater ruft nach „Liquidierung von Werken“ zur iranischen Drohnenproduktion

Update vom 24. Dezember, 12.55 Uhr: Der ukrainische Präsidentenberater Mykhailo Podolyak rechnet damit, dass der Iran die Lieferung von Kampfdrohnen an Russland in den kommenden Monaten ausbauen wird. Damit würde sich der Iran über die internationalen Sanktionen hinwegsetzen und diese demütigen, erklärte Podolyak auf Twitter.

„Es ist wichtig, nicht funktionierende Sanktionen aufzugeben (...) und zu destruktiveren Werkzeugen überzugehen“, forderte der Präsidentenberater. Als mögliche neue Maßnahmen nannte der Präsidentenberater, die „Liquidierung von Werken“ und die „Verhaftung von Lieferanten“.

Russland setzt bereits seit Monaten sogenannte „Kamikaze“-Drohnen ein, die allem Anschein aus dem Iran stammen. Die Drohnen vom Typ Shahed-136, die scheinbar auch mit US-Komponenten gebaut werden, sind vergleichsweise günstig und werden von Russland vor allem für die Angriffe auf ukrainische Metropolen genutzt.

Ukraine-News: „Asowstal-Helden“ feiern Heiligabend in der Türkei

Update vom 24. Dezember, 9.00 Uhr: Auch an Heiligabend macht der Ukraine-Krieg wohl keine Pause. Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet auch am 24. Dezember mit russischen Angriffen. Ein besonderes Weihnachtsfest werden auch fünf Kommandeure der ukrainischen Armee feiern müssen. Serhii Volynskyi, Svyatoslav Palamar, Denys Prokopenko, Oleg Khomenko und Denys Shlega kommandierten die Asowstal-Einheit, die über Wochen hinweg das Stahlwerk in der Stadt Mariupol besetzt hielten und sich gegen die russischen Angreifer zu Wehr setzten.

Nach den erbitterten Kämpfen gerieten die Kommandeure gemeinsam mit weiteren überlebenden Soldaten in russische Kriegsgefangenschaft, ehe sie diese im September im Rahmen eines Gefangenenaustausches wieder verlassen durften. Zurück in die Heimat ging es für die fünf Kommandeure jedoch nicht. Die Bedingungen des Austausches sehen vor, dass sie bis zum Ende des Kriegs nicht in die Ukraine zurückkehren dürfen. Stattdessen befinden sie sich aktuell in der Türkei.

Dort werden sie auch das diesjährige Weihnachtsfest verbringen. Der ukrainische Botschafter in der Türkei, Vasyl Bodnar, berichtete gegenüber dem Sender Radio Svoboda, die „Helden von Asowstal“ seien wohlauf und erhalten über die Feiertage auch Besuch von ihren Familien. Auf Drängen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stehen die Kommandeure seit September unter dem persönlichen Schutz von Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Ukraine-News: US-Regierung verabschiedet neuen Haushalt – weitere 45 Millionen für die Ukraine

Update vom 23. Dezember, 21.49 Uhr: Mehr Milliardenhilfen für die Ukraine: Der US-Kongress hat den neuen Haushalt der Regierung verabschiedet, der unter anderem milliardenschwere Hilfen für die Ukraine vorsieht. Das US-Repräsentantenhaus stimmte dem Etat mit einem Volumen von 1,7 Billionen US-Dollar (rund 1,6 Billionen Euro) am Freitag zu. Zuvor hatte der Senat das Gesetz gebilligt. US-Präsident Joe Biden muss es noch mit seiner Unterschrift in Kraft setzen - was er dem Weißen Haus zufolge zeitnah tun will.

Etwa die Hälfte des Budgets entfällt auf Verteidigungsausgaben. Knapp 858 Milliarden US-Dollar sind dafür eingeplant. Für die Unterstützung der Ukraine sind rund 45 Milliarden US-Dollar vorgesehen.

Ukraine-Verhandlungen: Präsident Selenskyj zu bestimmten Bedingungen zu Auslandsreisen bereit

Update vom 23. Dezember, 20.14 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach seinem Überraschungsbesuch in den USA offenbar zu weiteren Auslandsreisen trotz des andauernden Ukraine-Kriegs bereit. Am Freitagabend nannte er in Kiew Bedingungen dafür: „Wenn ein Besuch möglicherweise die gleiche strategische Bedeutung wie mein Besuch in den USA hat, wenn unsere Streitkräfte und alle unsere Verteidigungskräfte davon abhängen, wenn der eine oder andere Partner eine Führungsrolle in der ukrainischen Friedensrolle übernimmt, wenn es entscheidende Schritte zur Beschleunigung unseres Sieges geben kann, dann könnten meine Verhandlungen auf persönlicher Ebene eine Ausnahme von der allgemeinen Praxis zu Kriegszeiten darstellen“, sagte Selenskyj bei einem Treffen mit den ukrainischen Botschaftern aus diversen Staaten.

„Ich fordere Sie auf, diesen Besuch als Orientierungspunkt, als Messlatte zu betrachten“, sagte Selenskyj nach einem Bericht der „Ukrajinska Prawda“.

Ukraine-Verhandlungen: Melnyk fordert Scholz auf, eine europäische Panzerallianz anzuführen

Update vom 23. Dezember, 16.12 Uhr: Der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk fordert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, „dass er endlich die Zurückhaltung zum Beispiel beim Kampfpanzer Leopard und beim Schützenpanzer Marder überdenkt“. Das sagte Melnyk den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Freitag. Er spricht sich darin für eine „europäische Panzerallianz“ unter Führung der Bundesregierung zur Lieferung von schweren Waffen an sein Land aus. Auch das Luftabwehrsystem Patriot solle Deutschland liefern. Dies lehnt die Bundesregierung weiter ab.

„Die Argumente, warum die Panzer nicht an die Ukraine geliefert werden, sind aus unserer Sicht gar nicht überzeugend“, sagte Melnyk. „Wenn die Bundesregierung keinen Alleingang bei der Lieferung will, dann könnte Deutschland dabei eine Führungsrolle auf dem Kontinent verfolgen, eine europäische Panzerallianz schmieden.“

Der frühere ukrainische Botschafter in Berlin bekam dafür Unterstützung aus der Ampel-Koalition: Gemeinsam mit den europäischen Partnern könne Deutschland der Ukraine „eine ausreichende Zahl“ Leopard-2-Panzer zur Verfügung stellen, schrieben die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), und der Vorsitzende des Europaausschusses des Bundestages, Anton Hofreiter (Grüne), in einem Gastbeitrag für RTL und ntv. Sie plädierten dafür, schon jetzt in Deutschland damit zu beginnen, ukrainische Soldatinnen und Soldaten am Leopard 2 und auch am Schützenpanzer Marder auszubilden.

Putins US-Botschafter wirft den USA vor, einen „international Geächteten“ aus Russland zu machen

Update vom 23. Dezember, 14.00 Uhr: Nach dem russischen Außenministerium in Moskau hat nun auch Wladimir Putins US-Botschafter die Vereinigten Staaten mit Vorwürfen überzogen. Die USA seien „besessen von der Idee, einen internationalen Geächteten aus uns zu machen, davon dass der US-russische-Dialog jetzt wie in einer Eiszeit“ sei, sagte Anatoli Antonow der Staats-Agentur Tass. Anzeichen für Friedensbereitschaft der USA oder der Ukraine gebe es nicht.

„Kommunikation mit Vertretern der Regierung gibt es nur sporadisch. Vorwiegend über Telefon oder E-Mail“, berichtete Antonow. „Es gibt keine Anzeichen, dass Washington willens ist, diplomatische Lösungen zur Normalisierung der Beziehungen zu ergreifen“, sagte er. Nur selten gebe es Gelegenheit, die eigene Sicht der Dinge zu Gehör zu bringen. Der Botschafter räumte allerdings ein, die USA wollten keinen „kompletten Bruch“. Etwa in Sachen der Hungerkrise oder zu Gefangenaustauschen suchten die Vereinigten Staaten das Gespräch. Bedeutsam sei das nicht zuletzt, weil es „um die beiden größten Atommächte“ gehe.

Antonow warf den USA auch vor, die Stimmung in Russland beeinflussen zu wollen. Das Ziel „der Amerikaner“ sei, „die Situation zu drehen, die öffentliche Meinung gegen die militärische Spezialoperation zu drehen“. Aus Russland kamen am Freitag mehrere Berichte über Brände in einschlägig genutzten Gebäuden. Im Fall eines Kreiswehrersatzamtes spekulierten Medien offen über einen „Anschlag“.

Russlands US-Botschafter Anatoli Antonow bei einem Presse-Statement. (Archivbild)
Russlands US-Botschafter Anatoli Antonow bei einem Presse-Statement. (Archivbild) © Denis Akishev via www.imago-images.de

Friedensvorstoß von Putin? Sprecher dementiert – und postuliert sogar Fortschritte im Ukraine-Krieg

Update vom 23. Dezember, 13.05 Uhr: Wladimir Putins Regierung sieht nach eigenen Angaben Fortschritte bei der „Entmilitarisierung“ der Ukraine. „Man kann feststellen, dass es hier ein wesentliches Vorankommen auf dem Weg der Entmilitarisierung gibt“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die Zerstörung von Waffen in der Ukraine hatte Putin zu Beginn des Krieges am 24. Februar als ein zentrales Ziel genannt.

Am Donnerstag hatte Putin gesagt, das militärische Potenzial der Ukraine und auch die von europäischen Staaten geleisteten Lieferungen von Waffen aus Sowjetzeiten seien fast erschöpft. Durch eine Übergabe des Patriot-Flugabwehrsystems der USA an die Ukraine werde der Krieg in die Länge gezogen. Zugleich bezeichnete Putin die Waffen als alt. Er meinte, dass Russland die Flugabwehr überwinden könne. „Es findet sich immer ein Gegengift“, sagte er.

Peskow hat auf einer Pressekonferenz auch Stellung zu einem vermeintlichen Verhandlungsangebot Putins bezogen. Dass der russische Präsident „den Krieg beenden“ möchte, heiße nicht, dass Russland zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit sei. Vielmehr habe Putin zum Ausdruck bringen wollen, dass man „die militärische Spezialoperation erfolgreich beenden“ wolle. Im Gegensatz zu Putin vermied Peskow den Begriff „Krieg“.

Ukraine-News: Russland denkt über Reaktion auf Ölpreisdeckel des Westens nach

Update vom 23. Dezember, 10.45 Uhr: Russland denkt an eine Reaktion auf den Öl-Preisdeckel des Westens: Das könnte seine Produktion ab 2023 leicht drosseln. Das sagte der auch für Energie zuständige Vize-Regierungschef Alexander Nowak nun laut der russischen Nachrichtenagentur Tass.

Die EU, die G7-Staaten und Australien hatten Anfang Dezember einen Preisdeckel von 60 Dollar (56,52 Euro) für auf dem Seeweg transportiertes russisches Rohöl vereinbart. Öl zu diesem oder einem geringeren Preis kann Russland also weiterhin liefern. Der Westen will damit die üppigen Einnahmen Moskaus aus dem Ölverkauf schmälern. Wladimir Putin hatte wenige Tage nach Einführung den Preisdeckel eine „dumme Entscheidung“ genannt und gedroht, die Produktion zu verringern. Zuvor hatte er vor den Folgen für den Weltmarkt gewarnt.

Ukraine-News: Selenskyj ist wieder in Kiew

Update vom 23. Dezember, 10.35 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach seiner USA-Reise wieder in seinem Amtssitz in der Hauptstadt Kiew angekommen. Per Video meldete sich der 44-Jährige am Freitagmorgen in olivgrüner Jacke und T-Shirt von seinem Schreibtisch mit einem Lächeln und geballter Faust: „Wir arbeiten für den Sieg. Allen einen guten Tag!“

Ukraine-Krieg: Lawrow-Diplomat richtet Drohung in Richtung USA – „Man kann nur hoffen“

Update vom 23. Dezember, 10.00 Uhr: Wladimir Putin persönlich hatte sich am Donnerstag (22. Dezember) bemüht, Russland im Ukraine-Krieg als verhandlungswillig darzustellen. Ein Top-Diplomat des Kreml hat nun mit Blick auf die Beziehungen zu den USA nachgelegt – und dabei einmal mehr Washington als Hauptproblem dargestellt.

„Russland ist offen für Dialog und bereit, strategische Stabilität und internationale Sicherheitsprobleme zu diskutieren“, sagte der Direktor der Nordamerika-Abteilung im russischen Außenministerium, Alexander Dartschijew, der Staats-Agentur Tass. „Das Problem ist, Washington ist nicht reif genug für solch ernsthafte Gespräche, die Respekt und die Wahrnehmung der gegenseitigen Interessen verlangen“, behauptete er.

Der Mitarbeiter von Außenminister Sergej Lawrow richtete auch eine Drohung gen Vereinigte Staaten. „Man kann nur hoffen, dass Washington der Stimme der Vernunft folgt und die Situation nicht zum Punkt einer direkten Konfrontation zwischen Russland und USA eskalieren lässt. Anderenfalls wird ein Abbruch der diplomatischen Beziehungen Realität, mit allen Konsequenzen.“

Ukraine-Krieg: USA denkt wohl an Patriot-Ausbildung für Kiews Soldaten

Update vom 23. Dezember, 8.15 Uhr: Ukrainische Soldaten könnten wohl auf einer Militärbasis in den USA am Patriot-Abwehrsystem ausgebildet werden. Dies erwägt das US-Verteidigungsministerium, wie die Politico unter Berufung auf zwei Pentagon-Beamte berichtet. Bislang wurden ukrainische Soldaten nach der russischen Invasion Ende Februar nur innerhalb Europas an verschiedenen Waffensystemen ausgebildet, unter anderem auch in Deutschland. Die Patriot-Ausbildung in Europa durchzuführen sei zwar möglich, es gäbe aber mehr logistische Schwierigkeiten, sagte einer der Mitarbeiter demnach. Ein Pentagon-Sprecher wollte sich laut Politico nicht dazu äußern.

Update vom 22. Dezember, 22.08 Uhr: Estland wird der Ukraine weitere Militärhilfe für den Kampf gegen Russland leisten. Die Regierung des baltischen EU- und Nato-Staates beschloss am Donnerstag die Lieferung von Drohnen, persönlicher Schutzausrüstung und Winteruniformen an das angegriffene Land. „Die Ukraine braucht weiterhin unsere Hilfe und Unterstützung, um sich der russischen Aggression entgegenzustellen“, sagte der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur.

Weiter will Estland, das an Russland grenzt, die Ukraine auch bei der Wiederherstellung ihrer kriegszerstörten Transportinfrastruktur unterstützen. So wird die Stadtverwaltung der Hauptstadt Tallinn 20 Linienbusse des öffentlichen Nahverkehrs an die ukrainische Stadt Schytomyr westlich von Kiew liefern.

Ukraine-Krieg: Verhandlungsvorstoß aus Moskau? „Russland hat sich nie gedrückt“

Erstmeldung: Moskau/Jekaterinburg – Bei den Verhandlungen im Ukraine-Krieg schien es zuletzt zu stocken. Diese Woche verlagerte sich die Kriegsdiplomatie allerdings aufs Weltparkett. Wolodymyr Selenskyj reiste in die USA, Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew nach Peking. Und Putin? Der spricht kurz nach seinem politischen Schulterschluss mit Belarus-Machthaber Alexander Lukaschenko plötzlich selbst von Verhandlungen.

Bei einem Besuch im Jekaterinburg deutet der Kremlchef eine Verhandlungsbereitschaft an. „Alle bewaffneten Konflikte enden mit Verhandlungen, und Russland hat sich nie gedrückt, im Gegensatz zur Ukraine“, sagte er am Donnerstag. Zudem habe sich die ukrainische Führung selbst vor Gesprächen ausgeschlossen. „Je schneller in Kiew die Erkenntnis einkehrt, dass Gespräche notwendig sind, umso besser.“

Kiew lehnte Verhandlungen zuletzt ab. Im Gegensatz zur Ukraine will Russland über den aktuellen Stand an den Fronten verhandeln und betrachtet die eroberten Gebiete – die es bereits völkerrechtswidrig annektiert hat – als russisches Staatsgebiet. Kiew will jedoch erst Verhandlungen aufnehmen, wenn alle russischen Soldaten aus der Ukraine abgezogen sind, inklusive der Krim, die sich Russland bereits 2014 einverleibt hatte.

Selenskyj bei Biden: US-Präsident will Kiew in gute Position für Friedensverhandlungen bringen

Westliche Vertreter argumentierten, Kiew solle sich keinen Friedensvertrag diktieren lassen. US-Präsident Biden will Selenskyj bei der Entscheidung über den Zeitpunkt für Friedensgespräche freie Hand lassen. „Jetzt ist die Zeit, in der wir diesen Präsidenten in die Lage versetzen müssen, entscheiden zu können, wie er den Krieg beenden will“, sagte Biden am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten. Deshalb sei die bedingungslose militärische Unterstützung für Kiew unausweichlich. Washington unterstützt die Ukraine mit der Lieferung des Patriot-Flugabwehrsystems.

Die Ukraine „kann mit unserer Hilfe und der Hilfe unserer europäischen Verbündeten und Anderer auf dem Schlachtfeld erfolgreich sein“, meinte Biden. Wenn Selenskyj bereit sei, mit den Russen zu sprechen, werde er in den Verhandlungen erfolgreich sein können, weil er auf dem Schlachtfeld gewonnen habe, sagte der US-Präsident. Moskaus Botschafter in Washington warf den USA daraufhin die Fortsetzung eines „Stellvertreterkriegs“ gegen Russland vor. 

Ein Ende des Ukraine-Kriegs scheint tortz dieser vorsichtigen Äußerungen in Richtung Verhandlungen nicht in Sicht, auch in diesee Woche dauern die Gefechte an. Eine mögliche Feuerpause zu Weihnachten lehnte der Kreml vergangene Woche ab. „Das Thema steht nicht auf der Agenda“, meinte Kremlsprecher Dmitri Peskow. (as)

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