Macron wies den Vorwurf zurück. „Ich wollte Selenskyj empfangen, gemeinsam mit Bundeskanzler Scholz“, sagte er. „Ich denke, das ist unsere Rolle. Deutschland und Frankreich haben seit acht Jahren eine besondere Rolle in dieser Frage“, fügte er hinzu.
Erstmeldung vom 9. Februar: München – Nach Einschätzung der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) hat die Frühjahrsoffensive der Truppen von Kreml-Chef Wladimir Putin in der Ukraine bereits begonnen. Besonders Großbritannien liefert mächtig Waffen, um das ukrainische Militär auf neue Angriffe vorzubereiten. In Moskau löst dies Unmut aus. Der russische Botschafter in London, Andrei Kelin, warnte vor einem drohenden Aus der Beziehungen.
„Beziehungen sind jetzt nah an null“, sagte Kelin laut der russischen Staatsagentur Tass. Mit dem Beginn des Ukraine-Krieges habe London auch die letzten Beziehungsstränge in Wirtschaft und Kultur abgeschnitten, betonte er. Er warf London vor, die „gesamte Architektur der Beziehungen zwischen den Ländern“ zerstört zu haben. Offenbar hat Russland keine Eile, die Beziehungen zu verbessern. Man werde keine Schritte unternehmen, bis die britische Seite einsehe, wie notwendig dies sei, erklärte Kelin.
Kelins Wut gilt insbesondere den Waffenlieferungen. „London befindet sich nun an zweiter Stelle in der Nato mit Blick auf militärische Unterstützung für die Ukraine“, unterstrich er. Die britische Regierung kaufe Munition in Drittstaaten ein, um damit die Ukraine zu versorgen. „Hier gibt es eine falsche Vorstellung, dass die Lieferung von Panzern der Weg zum Frieden sei“, sagte der russische Diplomat. Dies führe allerdings nur noch zu einer weiteren Eskalation der Lage, betonte Kelin. London liefert Challenger-2-Panzer an Kiew.
Außerdem habe London die Arbeit mit der russischen Botschaft nur auf das Nötigste begrenzt, beschwerte sich der russische Botschafter. „Die Briten denken, sie verstehen bereits alles, aber das ist eine tiefe Illusion“, so Kelin. (bb)