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Abschuss von MH17: Kreml weist Anschuldigungen gegen Wladimir Putin zurück

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Von: Patrick Mayer

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Nach Vorwürfen durch westliche Ermittler: Russland bestreitet jegliche Verwicklung in den Abschuss des Fluges MH17 über der Ostukraine, bei dem 298 Menschen getötet wurden.

München/Donezk/Moskau – Bei der Flugzeug-Tragödie wurden am 17. Juli 2014 298 Menschen über der Ostukraine getötet.

Flug MH17: Russland weist Beteiligung von Wladimir Putin am Abschuss zurück

Getötet explizit, weil der Malaysia-Airlines-Flug 17 (Flugnummer MH17) über der Oblast Donezk, heute ein Schwerpunkt des Ukraine-Kriegs, abgeschossen wurde.

Und zwar mutmaßlich durch prorussische Separatisten. Der Kreml in Moskau hat nun die Vorwürfe westlicher Ermittler zu einer angeblich direkten Beteiligung des russischen Präsidenten Wladimir Putin am Abschuss der Passagiermaschine MH17 an jenem Juli-Tag 2014 zurückgewiesen.

9K37 Buk

Das 9K37 Buk (Russisch: „Buche“) ist ein mobiles Boden-Luft-Lenkwaffensystem, das in der Sowjetunion entwickelt wurde und heute unter anderem von den Streitkräften Russlands verwendet wird. Auf einem militärischen Ketten- oder Radfahrzeug werden in der Regel vier Lenkwaffen-Raketen angebracht, die 62 bis 70 Kilogramm schwer sind sowie einen Aufschlags- und Radar-Näherungszünder haben.

Die Anschuldigungen, wonach Putin über die Verlegung eines Buk-Waffensystems in den Donbass entschieden habe, entbehre jeder Grundlage, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag. Mit einer russischen Luftabwehrrakete vom Typ Buk M1 soll die Boeing 777-200ER damals mutmaßlich abgeschossen worden sein, was Russland seither vehement dementiert.

Moskau am Abschuss von MH17 beteiligt? Westliche Ermittler hörten Telefonate ab

„Russland hat in keiner Weise an den Ermittlungen teilgenommen. Entsprechend können wir die Ergebnisse nicht akzeptieren, zumal keinerlei Gründe für solche Äußerungen genannt wurden“, sagte Peskow. Nach Angaben der Ermittler in den Niederlanden hingegen verweigerte Russland eine Zusammenarbeit in dem Fall. Ein internationales Ermittlerteam hatte an diesem Mittwoch (8. Februar) mitgeteilt, aus abgehörten Telefonaten gehe eine aktive Rolle Putins beim Abschuss hervor. Weil die meisten Opfer (192) aus den Niederlanden kamen, läuft die Aufarbeitung dort.

Am 17. Juli 2014 wurde der Malaysia-Airlines-Flug 17 (Flugnummer MH17) über der Ostukraine abgeschossen - mutmaßlich durch prorussische Separatisten.
Am 17. Juli 2014 wurde der Malaysia-Airlines-Flug 17 (Flugnummer MH17) über der Ostukraine abgeschossen - mutmaßlich durch prorussische Separatisten. © IMAGO / ITAR-TASS

Flug MH17: Mutmaßlich durch russische Separatisten abgeschossen

Es gebe „starke Hinweise“ darauf, dass Putin entschieden habe, den prorussischen Separatisten die Buk-Luftabwehrrakete zur Verfügung zu stellen, mit der die Maschine später abgeschossen wurde. Einen direkten Beweis, dass Putin auch dem Abschuss zugestimmt hat, haben die Ermittler indes aber nicht – auch nicht gegen andere Verdächtige. (pm/dpa)

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