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Eigenkapital weg, aber Stadt hilft BG Göttingen: Lizenz gesichert

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Frank Meinertshagen ist Geschäftsführer der Pro Basketball Göttingen GmbH
Frank Meinertshagen ist Geschäftsführer der Pro Basketball Göttingen GmbH © Hubert Jelinek/gsd-nh

Jeder Basketball-Erstligist muss zu jeder Saison ein positives Eigenkapital in Höhe von 250 000 Euro als „Notgroschen“ bei der Basketball-Bundesliga GmbH In Köln nachweisen.

Göttingen – Das gehört in jeder Saison zu den Lizenz-Bedingungen. Bei der BG Göttingen gibt es damit aber aktuell Probleme, bestätigt Geschäftsführer Frank Meinertshagen. Das Eigenkapital der elf Gesellschafter ist aufgebraucht durch mehrere Faktoren:

Hauptsächlich durch die lange Coronazeit und momentan auch durch die sich lange hinziehende Bomben-Beseitigung neben der Sparkassen-Arena auf dem Schützenplatz. Am 25. März, wenn die BG beim MBC in Weißenfels spielt, sollen die drei Bomben entschärft oder gesprengt werden.

Gerät jetzt die Bundesliga-Lizenz der Veilchen für die kommende Saison in Gefahr? „Nein“, sagt Meinertshagen. Bis Mitte April muss die BG wie alle anderen Klubs die Lizenz-Unterlagen bei der BBL GmbH eingereicht haben.

„Wir sind unverschuldet in diese Lage geraten“, sagt Meinertshagen – und kann sich jetzt Hilfe der Stadt Göttingen sicher sein, die übrigens auch andere überregionale Sport-Events in Göttingen (Fußballjunioren-Turnier) bezuschusste. Die politischen Parteien mit Oberbürgermeisterin Petra Broistedt an der Spitze haben über diese unerwartete Lage der BG beraten und Hilfe zugesagt.

Bei den Veilchen hat sich ein Fehlbetrag von 400 000 Euro angehäuft. Einnahme-Ausfälle durch teils fehlende Fans in der Coronazeit („Durch sie sind wir mit einem blauen Auge durchgekommen“, so Meinertshagen), weniger Verkaufsstände, eingeschränkter VIP-Raum, höhere Energiekosten, der teure Umzug in die Lokhalle samt Sicherheitsdienst – viele Faktoren trugen dazu bei, dass das Eigenkapital der Gesellschafter aufgebraucht ist.

Die Stadt schießt jetzt eine Viertelmillion Euro zu (wenn der Stadtrat am 17. März zustimmt, wonach es aussieht), weil sie um den Imagewert der BG als einen der größten Werbeträger der Region weiß. Die fehlenden 150 000 Euro sollen die Gesellschafter („Sie sind natürlich wenig begeistert“, so Meinertshagen) und Sponsoren aufbringen.

Bei der BBL sieht man die Situation offenbar entspannt, wie Meinertshagen in Telefonaten mit dem sportlichen Leiter Jens Staudenmayer ausmachte. Aber natürlich müsse die BG ihre Lizenz-Verpflichtungen einhalten.

Der BG-Chef klärt in dem ganzen Zusammenhang auch einen nicht zutreffenden Widerspruch auf: „Das Geld für einen neuen Spieler war von Anfang der Saison an schon eingeplant, nachdem Taze Moore wegen Heimwehs gegangen war. Wir brauchen Spieler, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“  (haz/gsd-nh)

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