Eiszeit beim FC Bayern? Kahn verweigert Handschlag nach Kimmich-Treffer
Der FC Bayern bleibt im Jahr 2023 sieglos. Gegen den 1. FC Köln gelang erst in der Schlussminute der Ausgleich. Oliver Kahn konnte sich darüber nicht freuen.
München – Sportlich läuft es im Jahr 2023 beim FC Bayern noch nicht wirklich rund. War das Remis zum Auftakt bei RB Leipzig (1:1) noch in Ordnung, lieferte der Rekordmeister am Dienstagabend gegen den 1. FC Köln eine mehr als durchwachsene Leistung ab.
Im Eisschrank Allianz Arena taten sich die Münchner gegen den unangenehmen Effzeh lange schwer. Erst in der 90. Minute gelang Joshua Kimmich mit einem traumhaften Distanzschuss der späte 1:1-Ausgleich – immerhin. Wirklich freuen wollte sich aber anschließend niemand.
Eiszeit beim FC Bayern? Kahn verweigert Handschlag nach Kimmich-Treffer
Auch nicht Oliver Kahn auf der Tribüne. So war im TV zu sehen: Während Präsident Herbert Hainer und Vize-Vorstand Jan-Christian Dreesen nach dem Kimmich-Treffer aufsprangen und den Ausgleich bejubelten, verschränkte der Bayern-Boss die Arme und zeigte kaum eine Regung.
Selbst als Sitznachbar Dreesen anschließend mit Kahn einschlagen wollte, verharrte der Titan in seiner starren Haltung. Eiszeit beim FC Bayern? Kahns Reaktion dürfte dabei eher nicht mit den frostigen Temperaturen an diesem Abend in Fröttmaning im Zusammenhang stehen oder gar als Affront gegenüber Dreesen gemeint gewesen sein.

Oliver Kahn genervt von den vielen Nebenkriegsschauplätzen beim FC Bayern
Viel mehr ärgerte sich der 53-Jährige wohl über die nicht gerade erwärmende Leistung seiner Stars auf dem Rasen. Immerhin: Nach einer sehr schlechten ersten Hälfte brachten die Einwechslungen von Kingsley Coman und Ryan Gravenberch im zweite Durchgang gegen Köln etwas mehr Feuer ins Bayern-Spiel.
Dennoch: Boss Kahn gefällt es aktuell nicht, was an der Säbener Straße so passiert. Dabei geht es nicht nur um die bisher überschaubaren sportlichen Auftritte! Die schwere Verletzung von Manuel Neuer während einer Skitour in seiner Freizeit und der damit verbundenen Transfer-Saga um Yann Sommer, strapazierte Kahns Nervenkostüm zu Jahresbeginn umgehend.
Tapalovic, Gnabry und kein Sieg: Jahresauftakt beim FC Bayern holprig
Auch die Entlassung am Montag von Torwarttrainer Toni Tapalovic, mit dem Coach Julian Nagelsmann in anderthalb Jahren nicht zusammenfand, war für den Bayern-Boss keine einfache Personalie. Denn Tapalovic ist der beste Freund von Kapitän Neuer und war auch bei Thomas Müller beliebt, wie man anhand der Social-Media-Posts verfolgen konnte. Zwei wichtige Stimmen innerhalb der Mannschaft.
Zu allem Überfluss machte Serge Gnabry am vergangenen Wochenende mit seinem Besuch auf der Pariser Fashionweek noch ein Fass auf, das noch weitere Unruhe mit sich bringt. Bleiben bei all den Nebengeräuschen die sportlichen Erfolge aus, könnte aus dem FC Bayern schnell wieder der FC Hollywood werden.
FC Bayern: PSG am Horizont – Eintracht Frankfurt vor der Brust
So weit wie in den wilden 90ern sind wir inzwischen zwar noch nicht. Sollte die Bayern-Stars am Samstag gegen Eintracht Frankfurt wieder nicht ihre gewohnte Leistung abrufen, könnte es aber schnell wieder zu einem Augsburg-Moment kommen. Als die Münchner im September 2022 gegen den FCA verloren hatten, sorgte Trainer Nagelsmann mit einer denkwürdigen Pressekonferenz für Aufsehen – und schlechte Stimmung.
Zumal Vorsicht geboten ist: Denn am nicht weit entfernten Horizont taucht bereits die Star-Truppe von PSG auf. In drei Wochen geht‘s im Achtelfinale der Champions League zum Hinspiel nach Paris. Spätestens bis dahin sollte Kahn einige Male mit Dreesen einen Bayern-Treffer bejubelt haben – ansonsten dürfte es ungemütlich werden. In allen Belangen. (smk)