Trägt Nagelsmann Schuld an Mané-Krise? Zahlen zeigen Problem des Bayern-Stars

Wochenlang steckte Sadio Mané beim FC Bayern im Formtief. Jetzt trifft er wieder. Trifft Trainer Julian Nagelsmann eine Teilschuld?
München – Dass Trainer vermögen, ihre Spieler besser zu machen, ist kein Geheimnis. Schließlich ist dies ein essenzieller Bestandteil der Jobbeschreibung eines Coaches. Doch dieser Effekt funktioniert auch in die umgekehrte Richtung. Aktuelles Beispiel: Sadio Mané.
Der Senegalese wechselte im Sommer vom FC Liverpool zum FC Bayern München und blühte sofort auf. Fünf Tore nach den ersten fünf Pflichtspielen standen auf der Visitenkarte des Flügelflitzers. Und dann kam: wochenlang nichts. Mané steckte im Formtief, wie auch die Bayern selbst. FCB-Trainer Julian Nagelsmann spielte dabei eine entscheidende Rolle.
Nagelsmann-Umstellung ist der Anfang der Mané-Krise
Bis einschließlich zum Gladbach-Spiel (1:1) ließ Nagelsmann im 4-2-2-2 spielen – mit Doppelspitze. Neben Mané stürmte meist Serge Gnabry. Diese Rolle schien dem Neuzugang aus Liverpool zu taugen, erzielte er doch drei Treffer in seinen ersten vier Bundesliga-Einsätzen.
Nach Gladbach stellte Nagelsmann um. Die neue Marschroute hieß fortan 4-2-3-1, mit Mané als alleiniger Spitze. In der Folge tauchte der 30-Jährige immer mehr ab, war kaum ins Bayern-Spiel eingebunden und so begann die Torflaute. Weder gegen Union Berlin (1:1), noch gegen Inter Mailand (2:0), noch gegen den FC Augsburg (0:1) gelang Mané ein Treffer. In all diesen Spielen setzte ihn Nagelsmann als Mittelstürmer ein.
Mané kehrt auf den linken Flügel zurück
Erst nach der Länderspielpause reagierte der Bayern-Trainer und stellte Mané auf den linken Flügel. Diese Position hatte er schon in Liverpool jahrelang bekleidet. Die Folge: Mané traf prompt gegen Leverkusen (4:0), erzielte zwei Treffer gegen Viktoria Pilsen (5:0, 4:2) und eines gegen den SC Freiburg (5:0).
Lediglich gegen den BVB (2:2) blieb Mané seit der Länderspielpause ohne Torerfolg. Seine Position in dieser Partie: alleinige Spitze. Durch den Ausfall von Thomas Müller war Nagelsmann zur Umstellung gezwungen. Und Mané hing wieder in der Luft.
Mané „an diese Position sehr gewöhnt“ – Nagelsmann erklärt Kniff
Nach dem Sieg gegen Freiburg erklärte Nagelsmann seinen Kniff, wie er Mané wieder zurück zu alter Stärke führen will. Nämlich: die Umstellung vom Zentrum auf die linke Außenbahn. „Das war die Idee dahinter, dass er gut reinkommt. Deswegen haben wir es gemacht“, erklärte Nagelsmann. Und: „An diese Position ist er sehr gewöhnt.“
Die Umstellung im Bayern-Kader scheint in der Tat Früchte zu tragen. Vier Mané-Treffer in den vergangenen fünf Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Da passt es auch wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge, dass Mané in dieser Woche beim Ballon d‘Or zum zweitbesten Spieler der Welt gewählt wurde. Er muss nur eben auf seiner Position eingesetzt werden. (nc)