ZDF-Experte Kramer wünscht sich Kind von Béla Réthy – als Mertesacker grölt, flippen alle aus
Frankreich gegen Marokko war das letzte Spiel von Kommentatoren-Legende Béla Réthy. Die ZDF-Experten Chris Kramer und Per Mertesacker bedanken sich auf ihre Weise.
Mainz – Auch wenn das Halbfinale der WM 2022 zwischen Frankreich und Marokko (2:0) jetzt vielleicht nicht den allerletzten Fan vor die TV-Geräte gezogen hat, am Ende war es dann doch eine sehr emotionale Veranstaltung. Das lag aber vor allem an Béla Réthy.
Name: Béla-Andreas Réthy |
Geburtstag: 14. Dezember 1956 (66 Jahre) in Wien |
Sender: ZDF |
Erste Live-Reportage: 1991 |
Karriereende: 14. Dezember 2022 |
Für die Kommentatoren-Legende im ZDF war das WM-Halbfinale 2022 zwischen dem Weltmeister und den Nordafrikanern nämlich der letzte Auftritt am Mikrofon. An seinem 66. Geburtstag kommentierte der gebürtige Ungar seine letzte große Partie.
Béla Réthy hört auf: WM-Halbfinale 2022 war sein letztes Spiel
Unvergessen sind Réthys Worte beim EM-Sieg der Deutschen 1996 durch das Golden Goal von Oliver Bierhoff oder seine „Radio-Moderation“ im EM-Halbfinale 2008 zwischen Deutschland und der Türkei, als im Stadion in Bern der Strom und damit auch das TV-Bild ausfiel.
Perfekter hätte der Abschied von Réthy auch nicht laufen können, denn die Legende kommentierte zufällig auch die beiden DFB-Debüts der heutigen ZDF-Experten Chris Kramer (13. Mai 2014 gegen Polen) und Per Mertesacker (9. Oktober 2004 in Teheran). Klar, dass die beiden Weltmeister von 2014 daher eine besondere Beziehung zu Réthy haben.
ZDF-Experte Kramer wünscht sich Kind von Béla Réthy – als Mertesacker grölt, flippen alle aus

„Ich habe es mit häufig angeguckt danach im Re-Live, weil es auch für mich ein besonderer Moment war“, verrät Kramer, während Réthy live aus Katar nach dem WM-Halbfinale ins Studio geschaltet wird: „Das hätte keiner besser mit der Stimme begleiten können als Béla Réthy. Ja, wenn ich eine Frau wäre, würde ich ein Kind von ihm wollen.“
Daraufhin reagiert Réthy mit seinem unverkennbaren Humor. „Ich habe dich erst ins WM-Aufgebot gequatscht von Brasilien (WM 2014, Anm.d. Red.), du warst ja gar nicht auf der Liste“, so der 66-Jährige, woraufhin sich Kramer artig bedankte und ein emotionales Statement hinterher schob: „Als Mann muss ich wirklich sagen, ich liebe schon ein bisschen Béla Réthy, ich bin mit ihm groß geworden und verbinde mit dieser Stimme ganz, ganz große Events. Von daher tausend Dank für ganz viel Gänsehaut.“
Auch Mertesacker gab dann noch einen besonderen Réthy-Moment zum Besten. „Ich habe mich auch gefreut, dass wir beide nochmal zusammen kommentiert haben letztes Jahr beim Champions-League-Finale“, so der einstige Innenverteidiger vom FC Arsenal: „Das waren ganz tolle Zeiten und du hast einfach alle immer mitgenommen, in aller Bescheidenheit. Ich hatte ja gar keinen Plan vom Kommentieren, aber du hast mich aufgenommen und durchgeschleppt.“
Béla Réthy hört beim ZDF auf: Mertesacker verabschiedet Kommentatoren-Legende mit Gröl-Song
Und dann kommt auf einmal Stimmung ins Mainzer ZDF-Studio: „Ich habe mir überlegt, wie man Béla aus dem Studio hinaus würdigen kann und wollte eigentlich ein Ständchen singen. ‚Mit 66 Jahren fängt das Leben an‘“(Udo Jürgens, Anm.d.Red.), so Mertesacker: „Aber ich bleibe beim ganz Einfachen“, ehe er aufsteht, klatscht und grölt: „Es gibt nur einen Béla Réthy, einen Béla Réthy!“
Während das ganze Studio mitklatscht und grölt, sieht man Réthy mit Tränen in den Augen, der seine Abschiedsworte zum Besten gibt: „Adieu, alles Gute und bleiben Sie Gesund. Ciao, man sieht sich. Tschüss.“
Jochen Breyer schließt das Ganze dann ganz einfach ab: „Darauf einen Pfefferminz-Tee“. Mehr braucht man dazu auch nicht sagen. (smk/ajr)