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Rudis Reise, Stepis Sprungbrett

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Von: Torsten Kohlhaase

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2009 vor einem Vereinsplakat der besonderen Art: Mario Basler leitete knapp eineinhalb Jahre die Geschicke von Eintracht Trier.
2009 vor einem Vereinsplakat der besonderen Art: Mario Basler leitete knapp eineinhalb Jahre die Geschicke von Eintracht Trier. © Imago Sportfotodienst

Das abgedroschene Wort vom Sechs-Punkte-Spiel trifft es ganz gut, wenn der KSV Hessen am Sonntag ab 14 Uhr in der Fußball-Regionalliga Südwest bei Eintracht Trier gastiert.

Es ist das Duell des Drittletzten gegen den Vorletzten – mehr Abstiegskampf geht nicht. Wir nehmen das zum Anlass, den Aufsteiger genauer vorzustellen – von der erfolgreichen Historie über Schnittstellen mit den Löwen bis hin zur aktuellen Situation.

Die Geschichte

1905 als Trierer Fußball-Club gegründet, existiert Eintracht Trier nach einer Fusion in der heutigen Form seit 1948. Nach etlichen Jahren in der Oberliga und Regionalliga gehörte man zwischen 1976 und 1981 zur 2. Bundesliga Süd. Zweitklassig war es dann auch nochmal zwischen 2002 und 2005, ehe ein kontinuierlicher Abstieg einsetzte. Größte Erfolge sind sicherlich zwei Deutsche Amateur-Meisterschaften 1988 und 1989 sowie der Halbfinaleinzug im DFB-Pokal 1997/98. Unter anderen warf die Eintracht auf ihrer Reise dort Schalke (1:0) und Dortmund (2:1) raus, Vereinsikone Rudi Thömmes machte sich mit je einem Treffer pro Spiel unsterblich. Auf dem Weg ins Endspiel vergab Daniel Ischdonat dann den entscheidenden Elfmeter, sodass man Duisburg mit 9:10 unterlag.

Die großen Namen

Sie findet man zu Genüge in Trier. Der spätere Nationalspieler Günter Herrmann spielte elf Jahre hier, auch Klaus Toppmöller und der Lauterer Publikumsliebling Harry Koch hinterließen ihre Spuren. Zwei illustre Namen hält auch die Trainer-Historie bereit. Dragoslav Stepanovic etwa stand mal drei Monate von Januar bis April 1991 an der Seitenlinie, ehe er auf Geheiß von Bernd Hölzenbein von der Eintracht zur Eintracht abgeworben wurde. Mit den Frankfurtern führte er in der Folge lange die Bundesliga-Tabelle an. Und dann war da noch Mario Basler, der sich zwischen September 2008 und Februar 2010 letztlich erfolglos versuchte.

Die Schnittstellen

Die Wege von Eintracht Trier und des KSV Hessen kreuzten sich einige Male. Beispielsweise 1980/81 in der 2. Bundesliga Süd. Einem 0:0 im Hinspiel folgte ein 1:1, als Helmut Hampl traf. Ansonsten spricht die Bilanz nicht unbedingt für die Löwen. Das bislang letzte Aufeinandertreffen 2016 gestaltete der KSV zwar nach Toren von Henrik Giese und Rolf Sattorov mit 2:1 siegreich, neben eines weiteren 3:2-Erfolges stehen insgesamt aber vier Unentschieden und fünf Niederlagen zu Buche. Auch personell gab es schon etliche Spieler, die bei beiden Klubs gespielt haben oder als Trainer tätig waren. Ex-Kassel-Coach Matthias Hamann war von 1992 bis 1994 in Trier am Ball und gewann die Südwest-Meisterschaft. Weitere Spieler, die das Trikot beider Klubs trugen, waren unter anderen Alban Meha, Ken Asaeda, Sylvano Comvalius, Sebastian Szimayer und Athanasios Noutsos.

Das Aktuelle

2017 stieg Trier aus der Regionalliga ab und war damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte fünftklassig. Nach fünf Jahren gelang im Sommer der Aufstieg. Seitdem stehen drei Siege gegen die Mitkonkurrenten Walldorf, Koblenz und Worms zu Buche. Mit 15:26 Toren hat die Eintracht derzeit eine ähnliche Ausbeute wie der KSV auf dem Konto.

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