Der treffsichere Zehner

Es läuft für ihn bestens in dieser Saison, keine Frage. Nach Corona und der folgenden Spielzeit in der Abstiegsrunde ist Julian Berninger-Bosshammer im dritten Jahr beim KSV Baunatal endgültig angekommen. Und nicht nur das: Mit sechs Treffern ist er neben Leon Recker der zweitbeste Torschütze der VW-Städter.
Das hat auch damit zu tun, dass er nun auf einer anderen Position zu Hause ist. Da die Partie gegen Eddersheim zuletzt den Wetterbedingungen zum Opfer gefallen ist, startet der 22-Jährige mit dem Fußball-Hessenligisten am Sonntag ab 14.30 Uhr in Griesheim in die Rückrunde.
1540 Minuten stand der gebürtige Fritzlarer bislang auf dem Platz, hat alle 19 Spiele mitgemacht. „Es fühlt sich derzeit echt super an. Aber das hängt vor allem mit der Leistung der Mannschaft zusammen – zwölf Spiele ungeschlagen sind schon eine Hammerserie“, sagt Berninger-Bosshammer. Im letzten Jahr noch im defensiven Mittelfeld aktiv, genießt er nun das Vertrauen als Zehner. „Da habe ich natürlich offensiv mehr Freiheiten und komme öfter im torgefährlichen Bereich zum Abschluss“, so der 1,86-Meter-große Fußballer.
Vor allem zu Beginn der Saison, als es für die Baunataler eher schleppend anlief, war Berninger-Bosshammer voll da. In drei der ersten vier Spiele hat er jeweils einen Treffer markiert, auch beim 2:0-Erfolg im Hinspiel gegen Griesheim. „Das ist auf jeden Fall eine eklige Mannschaft. In der Abstiegsrunde der letzten Saison konnten wir keines der beiden Spiele gewinnen. Sie haben offensiv viel Qualität, sind aber defensiv anfällig“, lautet die Einschätzung des Mittelfeldspielers. Satte 50 Gegentore unterstreichen diese Einschätzung.
Aber zurück zum KSV Baunatal. Müssen sich die Spieler manchmal kneifen, wenn sie an die Super-Serie denken? „Wir reden natürlich darüber. Aber wenn wir auf dem Platz stehen, spielt das eigentlich keine Rolle mehr“, sagt Berninger-Bosshammer, der zugibt, nicht abergläubig zu sein. Teamkollege Jonas Springer etwa lässt seinen Bart so lang wachsen, bis es mal wieder eine Niederlage gibt. „Und das kann aus unserer Sicht gern noch dauern“, sagt Berninger-Bosshammer.
Zum Thema Regionalliga und einem möglichen Aufstiegstraum äußert sich der 22-Jährige so: „Das ist bei uns Spielern eigentlich noch nicht wirklich spruchreif. Klar, mittel- und langfristig wird das schon unser Ziel sein. Aber die Mannschaft ist insgesamt sehr bodenständig, sodass wir auf dem Teppich bleiben.“
Was dem Tabellenvierten bislang auch zugutekommt, ist das Verletzungspech, das sich in der aktuellen Saison in Grenzen hält. „Zudem haben wir einen breiten Kader, der extrem stark besetzt ist. So können wir immer auch auf Ausfälle reagieren“, sagt Berninger-Bosshammer. Gewarnt sollten er und seine Kollegen am Sonntag aber auf jeden Fall sein: Denn die Griesheimer gewannen zuletzt überraschend mit 3:1 in Stadtallendorf.