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Beste Werbung und ein Doppelpack

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Von: Torsten Kohlhaase

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Das 3:0 ist unterwegs: Nils Stendera (links) bedient mit seiner Hereingabe Marco Dawid.
Das 3:0 ist unterwegs: Nils Stendera (links) bedient mit seiner Hereingabe Marco Dawid. © Dieter Schachtschneider

Diesmal blieben sie noch ein bisschen länger. Immer wieder hinsetzen, aufstehen, singen, tanzen – es hatte den Anschein, dass Fußballer und Fans des KSV Hessen Kassel die Kurve im Auestadion gar nicht mehr verlassen wollten. Nach einem 0:0 in der ersten Halbzeit gegen die TSG Balingen drehten die Löwen im zweiten Spielabschnitt so richtig auf und fertigten die Gäste am Ende mit 4:0 ab.

Der Regionalliga-Klassenerhalt war ja bereits am vergangenen Wochenende perfekt gewesen, nun haben die Nordhessen noch einmal eindrucksvoll gezeigt, dass sie die Spielzeit nicht einfach so austrudeln lassen wollen. Fünf Protagonisten des drittletzten Saisonspiels:

Jon Mogge

Er machte noch einmal Werbung in eigener Sache, was eine mögliche Vertragsverlängerung angeht. Zwei Möglichkeiten verbuchte der Stürmer bereits in der ersten Halbzeit, kam aber in der 8. und 42. Minute noch nicht zum Erfolg. KSV-Coach Tobias Damm sagt später, dass ihm der torlose erste Durchgang ganz gut gefallen habe. Nur ein Treffer hätte gefehlt. Das holte Mogge dann relativ schnell nach – und zwar in der 47. Minute. Daniele Vesco versuchte eine Mischung aus Schuss und Pass, der 25-jährige Mogge musste am linken Pfosten nur noch den Fuß hinhalten.

Maximilian Zunker

Der Keeper des KSV hatte erst in der vergangenen Woche seinen Vertrag verlängert und war nun maßgeblich daran beteiligt, dass die Löwen in der zweiten Halbzeit unbeschadet blieben. In der 69. Minute parierte der Schlussmann zweimal überragend gegen Leander Vochatzer und legte damit den Grundstein für den Erfolg im Auestadion. „Wir haben nach dem 1:0 etwas die Spielkontrolle verloren, das hat mir nicht so gefallen. Da hätte es durchaus auch 1:1 stehen können“, sagte Damm.

Moritz Flotho

Nach einer Stunde eingewechselt, sorgte er gleich für Belebung. Und markierte das so wichtige 2:0. Mogge steuerte nach seinem Führungstreffer noch eine Vorlage bei, Flotho stocherte den Ball über die Linie. In der 72. Minute war das mehr als nur die Vorentscheidung gegen extrem defensiv ausgerichtete und stark ersatzgeschwächte Balinger.

Marco Dawid

15 Monate verletzungsbedingte Leidenszeit liegen hinter ihm, am Samstag war er der letzte Löwen-Spieler, der aus der Kurve zurück in die Kabine kam. „Der Tag hat eigentlich ganz normal angefangen. Aber das, was dann hier passiert ist, war echt der Wahnsinn, das kann ich noch gar nicht glauben“, sagt der 27-Jährige. In der 81. Minute eingewechselt, stand er nur 120 Sekunden später goldrichtig und nutzte eine Vorlage des ebenfalls eingewechselten Nils Stendera zum 3:0. Aber damit nicht genug: Flotho steuerte wie Mogge ebenfalls noch eine Vorlage bei, die Dawid in der ersten Minute der Nachspielzeit per Direktabnahme ins lange Eck verwandelte. „Statt mit Vollspann abzuschließen, habe ich mich für die Innenseite entschieden. Hat ganz gut geklappt“, sagte Dawid, der das Dauergrinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekam. Der Treffer fiel in Unterzahl, da Alexander Mißbach aufgrund eines Nasenbeinbruchs nicht mehr ins Spiel zurückkehrte.

Frederic Brill

„Beim 3:2 in Bahlingen hatten wir schon einen tollen Platz zur Verfügung, und auch heute hat die Natur ihr Übriges getan, dass wir im Auestadion unser spielerisches Können unter Beweis stellen konnten. Nach einer clever gestalteten ersten Halbzeit haben wir es denjenigen bewiesen, die zuletzt noch Kritik an uns geübt haben“, sagte der Kapitän. Voll des Lobes war dann auch Tobias Damm: „Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Diese Mannschaft spielt eine sensationelle Saison, und ich bin mega stolz darauf.“ Klar, dass man dann auch ein bisschen länger in der Kurve bleiben darf.

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